Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Sie tat es noch nach vier Minuten, was Parker verständlicherweise langweilte.
Dabei stieß sie leise, zischende Geräusche aus, was Josuah Parker befremdete.
Er fühlte sich derart gelangweilt, daß er sich entschloß, diesem Film sein Interesse vorzuenthalten.
Parker hatte sich inzwischen informiert.
Außer ihm befanden sich im Zuschauerraum nur etwa zwölf bis fünfzehn Personen, die die Dunkelheit nutzten, entweder zu schlafen, oder, falls es sich um Pärchen handelte, intim miteinander zu werden.
Parker, der seine schwarze Melone abgenommen hatte, schob sie über den Bambusgriff seines Regenschirms und klemmte diesen so verzierten Regenschirm dann hinter einen der Klappsitze. Dann erhob er sich und nutzte eine Dunkelphase auf der Leinwand, um seinen Sitz und die Stuhlreihe zu verlassen.
Er hoffte, dabei nicht entdeckt zu werden.
*
»Und ich gehe jede Wette ein, daß Ihr Butler uns diese Geschichte eingebrockt hat«, schnaufte Madford und sah Mike Rander grimmig an, »inzwischen kenne ich doch seine Methoden. Vor allen Dingen seine Masche mit den privaten Handschellen. Ich will wissen, weshalb er die beiden Gangster Cary und Hal an das Scherengitter angeschlossen hat.«
»Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« ließ Sue Weston sich vernehmen. Auch sie befand sich im Studio von Mike Rander und hatte amüsiert zugehört, wie Madford sich wieder mal über den Butler beschwerte.
»Ich will keinen Drink! Ich will wissen, wo Parker steckt!« gab Madford in seiner gereizten Art zurück. Der schmale, kleine Mann mit dem eleganten Lippenbärtchen erinnerte eigentlich stets an einen mißgelaunten Gockel, der auf alles einhackt, was seinen Weg kreuzt.
Als Sue Weston mit dem gefüllten Glas wieder gehen wollte, schnappte er allerdings blitzschnell nach dem Drink.
»Nehmen Sie doch nicht immer alles so wörtlich«, sagte er dazu, »Sie müssen doch meinen Ärger verstehen. Parker geht wieder mal seine eigenen Wege. Und ich wette, diese beiden festgeschlossenen Gangster hängen mit dem Fall Levell zusammen. Ist es nicht so?«
Während er noch redete, sah er Mike Rander eindringlich an.
»Sprechen Sie darüber mit Parker! Ich habe die beiden Typen ja schließlich nicht ans Scherengitter angeschlossen«, sagte Rander lächelnd.
»Aber Sie wissen, was gespielt wird!«
»Glauben Sie denn immer noch daran, daß Levell sich freiwillig mit dem Lohngeld abgesetzt hat?« Rander wich mit seiner Frage einer Antwort aus.
»Natürlich bin ich nach wie vor sicher«, schnappte Madford sofort zu, »ein durchgebrannter Kassenbote ist doch bereits ein klassischer Fall. So etwas kommt doch am laufenden Band vor.«
»Sie haben natürlich eine Großfahndung nach ihm eingeleitet, nicht wahr?«
»Worauf Sie sich verlassen können, Rander.« Madford nippte am Drink, um dann nachdrücklich zu nicken, »irgendwann werden wir ihn erwischen. Und wenn nicht wir, dann vielleicht ein gewisser Conally.«
Rander, der von Parker natürlich wußte, wer Conally war und daß die beiden Gangster Cary und Hal für ihn arbeiteten, zuckte mit keiner Wimper.
»Conally?« fragte er unschuldig.
»Ein Gangsterboß, der nicht gerade scharf ist auf Schlagzeilen. Ein verdammt cleverer Bursche, der sehr geschickt arbeitet …«
»Und Sie glauben, daß dieser Conally hinter Levell her ist?«
»Warum eigentlich nicht?« meinte Madford nachdenklich, »250 000 Dollar lohnen schon einen privaten Einsatz, finden Sie nicht auch? Und vielleicht sind noch ganz andere Gruppen hinter Levell her. Ich möchte auf jeden Fall nicht in seiner Haut stecken. Er wird erwischt werden. Früher oder später.«
»Daran ist wohl kaum zu zweifeln«, sagte Rander, »hoffentlich sind Sie schneller als irgendwelche Gangster, Madford. Aber Sie gehen nach wie vor von der Annähme aus, daß Levell selbst mit dem Geld durchgebrannt ist. Sie können sich kaum vorstellen, daß er vielleicht hochgenommen wurde?«
»Ausgeschlossen! Da bin ich vollkommen sicher.«
»Sie scheinen Beweise dafür zu haben, oder?«
»Beweise? Vielleicht.«
»Moment mal, Madford, ich möchte annehmen, daß Sie die Telefonleitung von Mrs. Levell angezapft haben. Mit richterlicher Erlaubnis natürlich. Sollte Levell sich etwa gemeldet haben? Vielleicht bei seiner Frau?«
»Wie kommen Sie denn darauf?« wunderte sich Madford derart schlecht und aufgesetzt, daß ihm die Lüge förmlich im Gesicht stand, »das wäre doch zu schön, um wahr zu sein, finden Sie nicht auch?«
»Hat er sich nun gemeldet oder nicht?« Rander war jetzt sicher, daß Levell sich gemeldet haben mußte. Und zwar per Telefon bei seiner Frau.
»Darauf werde ich Ihnen antworten, wenn Parker auspackt. Könnte ja sein, daß wir unsere Informationen mal wieder gegenseitig austauschen. Aber das sage ich Ihnen gleich, reißen tue ich mich nicht darum. Diesmal sitze ich am längeren Hebel. Und das sollten Sie Ihrem Butler klarmachen!«
*
Josuah Parker stand um diese Zeit hinter einem schweren Vorhang, der die Tür zum Notausgang des kleinen Filmtheaters kaschierte.
Parker sah den Lichtschein der abgedunkelten Taschenlampe in der Hand des Catchers.
Dieser Mann pirschte sich vorsichtig an den Sitzreihen entlang. Möglicherweise war ihm nicht entgangen, daß sich auf Parkers Platz etwas getan hatte. Nun wollte er gewiß nachsehen, worum es sich handelte.
Arglos passierte er den Butler, der daraufhin schleunigst sein Versteck verließ und nach vorn zum Eingang des Kinos lief. Hier baute der Butler sich hinter dem breiten Einlaßvorhang auf. Er war sicher, daß der Catcher nicht lange auf sich warten ließ.
Seine Rechnung ging auf, denn der Catcher hatte inzwischen den Rollentausch entdeckt und kam schnell zurück zum Eingang. Freundlicherweise brachte er den Universal-Regenschirm des Butlers und die schwarze Melone gleich mit.
Der Catcher verfügte nicht gerade über die Logik eines Genies. Er kam überhaupt nicht auf den Gedanken, der vermißte Kinogast könnte sich hinter dem Vorhang aufgebaut haben. Nein, er passierte diesen Vorhang und öffnete eine kleine Loge seitlich neben dem Eingang.
In diesem Raum gab es eigentlich nichts anderes als nur eine Sprechanlage, die der Catcher gerade in Betrieb setzen wollte. Er hatte seine Hand bereits nach der Einschalttaste ausgestreckt, als er plötzlich wie unter einem elektrischen Schlag zusammenzuckte. Gleichzeitig faßte er ungemein schnell nach seiner rechten Gesäßhälfte, die plötzlich schmerzte.
Der Catcher traute seinen Augen nicht, als er eine Ziernadel aus dem Fleischmuskel zog, die einen bunten Porzellankopf aufwies. Er schaute sich diese kleine Nadel völlig verwirrt an, während er sich mit dem schmerzenden Gesäß an der Türkante der Loge scheuerte. Dann verdrehte der Mann die Augen, seufzte und rutschte an der Wand entlang auf den Boden.
Parker,