Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 33
»Was versprichst du dir eigentlich davon?« wollte die Frau wissen.
»250 000 Dollar«, gab Conally lächelnd zurück, »ich gehe jede Wette ein, daß Parker schon auf ’ner heißen Spur ist. Aber das wird er uns ja bald sagen können, Liz. Auf die Jungs kann ich mich verlassen.«
»Ich fürchte, ein wenig Wasser in den Wein Ihrer Hoffnungen gießen zu müssen«, schaltete Josuah Parker sich in diesem Augenblick ein. Als Conally prompt herumwirbelte und ihn entsetzt anstarrte, lüftete der Butler höflich seine Melone.
Die Frau mit dem schwarzen Haar und den dunklen, verhalten glühenden Augen wandte sich wesentlich langsamer um. Ihr Gesicht wirkte neutral, fast ausdruckslos, als sie den Butler musterte. Sie schien auf jeden Fall bessere Nerven zu haben als Conally, der jetzt tief nach Luft schnappte.
»Ich möchte auf keinen Fall stören«, entschuldigte sich der Butler in seiner höflichen und ruhigen Art, »ich komme nur, um Sie über Ihre beiden Mitarbeiter Cary und Hal zu informieren. Ich fürchte, sie sind im Moment nicht in der Lage, Ihnen Bericht zu erstatten.«
»Wie … Wie kommen Sie hier herein?« sagte Conally, der sich endlich etwas gefangen hatte.
»Aber das ist doch jetzt völlig unwichtig, Pete«, mischte sich die junge schwarzhaarige Dame in die Unterhaltung ein, »ich freue mich, daß Mister Parker gekommen ist.«
»Sie kennen meine bescheidene Wenigkeit?«
»Von Erzählungen und Beschreibungen her«, sagte sie und lächelte kokett.
»Hoffentlich enttäusche ich Sie nicht zu sehr.«
»So, wie Sie aussehen, Mister Parker, habe ich Sie mir genau vorgestellt«, erwiderte Liz lächelnd, »Sie haben Cary und Hal außer Gefecht gesetzt, nicht wahr?«
»Es ließ sich leider nicht vermeiden«, gab der Butler zurück, »aber ich darf Ihnen versichern, Madam, daß ihnen nichts angetan wurde, das sie nicht überwinden würden.«
Conally war halt ein Gangster, der es einfach nicht lassen konnte. Für ihn zählte nur die nackte Gewalt. Er schob sich langsam zu seinem Schreibtisch hinüber. Und sein Ziel war mit Sicherheit die obligate Schreibtischschublade, in der sich höchstwahrscheinlich eine Schußwaffe befand.
Worauf Parker fast beschwörend den Kopf schüttelte.
»Wenn ich mir einen Rat erlauben darf«, sagte er dazu zu Conally, »so sollten Sie Abstand von überraschenden Angriffen nehmen. Sie sollten inzwischen bemerkt haben, daß ich als interessierter Besucher gekommen bin.«
Sicherheitshalber war Parker dem Gangsterboß an den Schreibtisch gefolgt. Seine schwarz behandschuhten Hände spielten mit einem ordinären Leimtopf, der neben einer Federschale stand.
Es war ausgerechnet die schwarzhaarige junge Dame, die jetzt aggressiv wurde.
Sie hatte sich eine echte Chance ausgerechnet, Parker außer Gefecht setzen zu können. Und sie wollte diese Chance sofort nutzen. Sie hielt plötzlich einen soliden Aschenbecher in der rechten Hand und war ganz wild darauf, ihn auf dem Kopf von Parker abzustellen.
Sie kickste erschreckt auf, als Parker ihr den Leimpinsel durch das frisch bemalte Antlitz zog.
*
Sie schnappte nach Luft, leckte nach dem weißen Leim und spuckte ihn wütend wieder aus. Ihr war die Sicht genommen, und sie warf den Aschenbecher wütend und ziellos durch das Zimmer.
Womit Conally nicht gerechnet hatte.
Er verdrehte die Augen gegeneinander, schielte außerordentlich und stöhnte dann leise auf. Was damit zusammenhing, daß der schwere Aschenbecher auf seiner Nasenwurzel gelandet war. Conally wurde schwach in den Beinen und fiel rücklings in einen günstig stehenden Sessel.
Die junge Dame namens Liz wischte sich inzwischen die verleimten Augen aus und schob sich dabei hilflos durch das Zimmer. Sie konnte nicht sehen, daß Parker die Gunst des Augenblicks nutzte, um sie weiter zu beschäftigen.
Zuerst benutzte er den Pinsel, mit dem er weitere Leimstriche durch ihr Gesicht zog.
Anschließend verleimte er das Kleid auf ihrem Rücken und goß den zähen Rest in ihren großherzigen Ausschnitt.
Liz führte daraufhin einen fast vollendeten Tanz auf und griff nach ihrer Kleidung, die sich bereits innig mit ihrer Haut verband. Dazu stieß sie kleine und spitze Schreie aus.
Parker, der eigentlich schon genug gehört hatte, entschloß sich zum Gehen. Er wollte nicht weiter stören. Er wußte, daß die beiden Strolche Cary und Hal von Conally auf ihn angesetzt waren, um auf diesem Umweg an die 250 000 Dollar heranzukommen. Conally wollte nur im trüben fischen. Für das Verschwinden von Hank Levell kam er nach Lage der Dinge nicht in Betracht.
Der Catcher, der Parkers Staubpartikelchen tief eingeatmet hatte, richtete sich gerade auf, als Parker erschien.
Kraftlos sah er dem Butler nach, um dann wieder endlos zu niesen. Es schüttelte ihn jedesmal derart durch, daß er immer wieder von den Knien abrutschte und haltlos auf dem Boden landete.
Als Parker die untere Loge erreicht hatte, sah er kurz nach dem ersten Catcher.
Dieser Mann, der von Parkers Ziernadel getroffen worden war, pflegte noch der tiefen Ruhe. Er war überhaupt nicht ansprechbar.
Parker lüftete höflich seine schwarze Melone, als er das kleine Kassenhäuschen passierte.
Die üppige Blondine, die nichts ahnte, würdigte ihn nicht eines Blickes. Ein Mann mit dem Aussehen Parkers war in ihren Augen ein totales Nichts.
*
»Sind Sie sicher, daß es die Stimme Ihres Mannes gewesen ist?« fragte Mike Rander eindringlich, »überlegen Sie genau, Mrs. Levell!«
»Vollkommen sicher«, sagte sie, »und ich glaube, daß das Gespräch von weit her kam. Seine Stimme klang nicht besonders laut. Wie bei einem Stadtgespräch, zum Beispiel.«
»Sie könnte also auf keinen Fall imitiert worden sein?« schaltete Sue Weston sich ein.
»Auf keinen Fall«, gab Mrs. Levell zurück, »er brauchte Redewendungen, die typisch für ihn sind, verstehen Sie?«
»Warten wir ab, ob er sich noch mal melden wird«, sagte Rander. Er und Sue Weston befanden sich in dem Wohnraum der Levell-Wohnung und hatten es geschafft, Mrs. Levell etwas zu beruhigen. Sie rauchte jetzt eine Zigarette, nippte an einem Glas Milch und beobachtete fast konzentriert das Telefon.
Sue Weston taxierte sie ab.
Mrs. Levell sah wieder nicht vorteilhaft aus. Sie trug ein einfaches, aber viel zu weites Hauskleid, das bis über die Knie reichte. Das Haus war ungepflegt. Von einem Make-up war nicht die Spur zu erkennen.
Sue räusperte sich leicht, worauf Mrs. Levell zusammenfuhr. Sie schien mit ihren Nerven am Ende zu sein.
»Entschuldigung«, sagte Sue und stand auf, »wo finde ich das Badezimmer?«
»Am Ende des Korridors, rechts«,