Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 40
Sie schien eingeschlafen zu sein. Ihre Augen waren geschlossen, und der Atem ging tief und fest.
Rander erhob sich vorsichtig und ging zur Tür, die Madford jetzt freigab.
»Ganz schön anstrengend«, flüsterte Rander.
»Ich kann Sie ja vertreten«, schlug Madford vor, der jetzt unternehmungslustig aussah.
»Raus!« sagte Rander und drückte ihn zurück in den Korridorgang.
»Ich hab schon immer geahnt, daß Sie etwas gegen Polizisten haben«, beschwerte sich Madford.
*
»Kommen wir zur Sache«, sagte Stilson. Sein Ton hatte sich sehr geändert. Er war nicht mehr der ängstliche Mann, sondern er ließ deutlich werden, daß er die Fäden in der Hand hielt.
»Sie wollen von meiner bescheidenen Wenigkeit gewiß erfahren, wo Sie Mister Levell finden können, nicht wahr?« Parker übersah souverän die obligaten Schußwaffen. Er konzentrierte sich auf die gierigen Gesichter von Stilson, Paul und Lana.
»Je schneller Sie reden, desto größer Ihre Chance, noch mal zu überleben«, meinte Stilson.
»Ich fürchte, Sie enttäuschen zu müssen«, gab der Butler gemessen zurück, »meine Nachforschungen sind leider noch nicht weit gediehen, wenn ich es so ausdrücken darf.«
»Sagen Sie, was Sie bisher herausbekommen haben«, schaltete Hippie Paul sich ein.
»Der Wahrheit die Ehre«, entgegnete der Butler, »ich weiß von nichts, um genau zu sein. Ich war der ehrlichen Ansicht, daß Sie inzwischen mehr in Erfahrung bringen konnten.«
»Laßt euch doch nicht auf die Schippe nehmen«, warf in diesem Augenblick Lana Clint ein. Ihr Ton war gereizt.
»Sollen wir die Wahrheit aus Ihnen herausprügeln?« erkundigte sich Paul, der Hippie mit der Lennon-Brille.
»Gestatten Sie mir eine Frage«, erwiderte Parker höflich, »arbeiten Sie nun für Mister Conally oder nicht?«
»Ändert das etwas an der Wahrheit?« wollte Lana wissen.
»Vielleicht«, sagte Parker, »ein unscheinbarer Privatmann wie meine bescheidene Wenigkeit würde sich nur höchst ungern mit einem Mann wie Conally anlegen.«
»Dann hätten Sie was dagegen, wenn wir Sie an Conally ausliefern, wie?« Stilson schien eine Möglichkeit zu wittern, Parker unter Druck setzen zu können.
»In der Tat!«
»Ruf ihn an, Lana«, befahl Stilson, sich an die attraktive, junge Frau wendend.
»Conally?« reagierte sie verblüfft. Sie hatte Stilson nicht sofort durchschaut.
»Mister Conally«, wiederholte Parker. Ihm war plötzlich klar, daß Stilson auf keinen Fall mit diesem Gangsterboß zusammenarbeitete, auch wenn er das Gegenteil behauptete. Er hatte es bei Stilson tatsächlich mit einem Außenseiter zu tun, der auf eigene Rechnung von Levell kassieren wollte.
Lana, die inzwischen begriffen hatte, verschwand aus dem Wohnraum, um angeblich vom Detekteibüro aus Conally anzurufen. Als sie die Tür schon passiert hatte, rief Parker ihren Namen. Worauf sie noch mal zurück ins Wohnzimmer kam.
»Ersparen Sie sich diesen Bluff«, sagte Parker höflich, »er wäre die reinste Zeitverschwendung, Miß Clint. Passen Sie lieber auf, daß Conallys Leute nicht hier erscheinen. Das wäre, glaube ich, für uns alle nicht sonderlich befriedigend.«
»Conallys Leute?« Stilson schien von dieser Aussicht nicht viel zu halten.
»Mister Conally und seine Mitarbeiter sind schon seit Stunden hinter meiner bescheidenen Wenigkeit her«, erläuterte der Butler, »ich hatte sogar, wie ich bekennen muß, ein sogenanntes Recontre mit Mister Conally. Er dürfte mir zur Zeit keineswegs gewogen sein.«
Die Blicke, die sich Stilson, Paul und Lana zuwarfen, waren der letzte Beweis für Parker. Diese Gruppe hatte mit Conally nichts zu tun. Sie hatte sogar deutlich sichtbare Angst vor diesem Gangsterboß.
Paul verlor plötzlich sein Interesse für Parker. Er schaute kurz auf seine schallgedämpfte Waffe und verließ dann schnell die Privatwohnung seines Chefs.
Er wollte sich wohl irgendwo im Treppenhaus aufbauen und aufpassen. Er wollte sich nicht von den Schlägern und Gorillas überraschen lassen.
Lana zögerte einen Moment, dann folgte sie dem Hippie. Zurück blieb ein deutlich nervöser Mister Stilson, der nicht so recht wußte, was er machen sollte.
*
Es war hell geworden.
In den Straßenschluchten der Stadt regte sich der erste Verkehr. Rander und Madford saßen abgekämpft im Studio des jungen Anwalts und genossen den heißen, starken Kaffee, den Rander aufgebrüht hatte.
Sie hatten sich noch sehr lange mit einer entfesselten Sue Weston herumschlagen müssen. Nun war Ruhe eingekehrt. Sie schien tief und fest zu schlafen.
»Als das Telefon sich meldete, nahm Rander den Hörer ab, hörte kurz zu und reichte ihn dann an Madford weiter.
»Interessante Neuigkeiten«, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte. »Meine Dienststelle hat sich mit den beiden Gangstern Ron und Clive befaßt.«
»Hoffentlich sind es Bekannte.«
»Das kann man wohl sagen«, erwiderte Madford und nippte an seinem Kaffee, »sie haben eben zugegeben, für Conally zu arbeiten. Sie haben auf der ganzen Linie ausgepackt.«
»Und Miß Weston und mich wollten sie sicher nur zu einem kleinen und harmlosen Ausflug einladen, nicht wahr? Von Kidnapping keine Spur, oder?«
»Das ist haargenau ihre faule Ausrede«, gab Madford lächelnd zurück. »Wir werden sehen, wie weit sie damit kommen.«
»Wo stammen diese beiden Schläger her?« wollte Rander wissen.
»Hier aus Chikago, sie waren aber für ein paar Jahre im Süden. Jeder von ihnen hat einige Vorstrafen auf dem Buckel. Ich bin sicher, daß sie Conally belasten werden.«
»Dann brauchen Sie sich ja jetzt nur diesen Conally zu kaufen, wie?«
»Meine Leute sind bereits unterwegs«, sagte Madford selbstzufrieden. Er trank seine Tasse leer und schaute dann auf seine Armbanduhr, »für mich wird’s jetzt Zeit. Ich möchte dabei sein, wenn Conally in meinem Dezernat erscheint.«
»Um ihn nach Hank Levell zu fragen, wie?« Rander lächelte.
»Vielleicht auch das«, meinte Madford, »es sieht jetzt tatsächlich so aus, als wären ein paar Leute hinter dem Kassenboten her, um ihm die Dollars abzujagen. Was doch nur beweist, daß meine Theorie richtig ist. Er ist mit dem Zaster durchgebrannt.«
»Haben Sie wirklich keine anderen Beweise?« Rander sah den Captain prüfend an.
»Nun ja …«
»Sagen Sie schon, daß Sie die