Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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quälend langsam auf. Der Spalt war kaum breit genug, als Rick sich hindurchschnellte. Im selben Moment öffnete sich die Tür zum Treppenhaus. Chefinspektor Hempshaw stürmte auf den Korridor.

      Rick begriff schlagartig, was das bedeutete. Der Chefinspektor war so lange aufgehalten worden, daß er erst gleichzeitig mit ihm selbst eintraf. Bisher war der Manager ohne Schutz gewesen.

      Die beiden Männer hielten sich nicht mit langen Reden auf. Sie rannten auf die Bürotür des Managers zu. Rick drückte die Klinke und warf sich dagegen.

      Als er in den Vorraum taumelte, hörte er aus dem Büro einen unmenschlichen Schrei und einen infernalischen Krach. Da drinnen ging irgend etwas zu Bruch.

      Ohne zu überlegen, schnellte Rick sich zu der Tür. Das alles kam ihm wie ein Alptraum vor, in dem er zwar lief, aber nicht von der Stelle kam.

      In Wirklichkeit vergingen nur Sekundenbruchteile, bis er mit der Tür in das Büro des Boxmanagers fiel.

      Er hatte sich nicht getäuscht! Clatter stand von Grauen gelähmt in einer Ecke des Raumes. Vor ihm hatte sich Joe Tiger aufgebaut.

      Noch im Aufzug hatte Rick Masters seine Silberkugel zur Hand genommen. Daher verlor er keine Zeit mehr, sprang von hinten den Untoten an und wollte ihn zu Boden reißen.

      Er hatte die Kraft der lebenden Leiche unterschätzt. Rick hatte das Gefühl, gegen eine steinerne Statue zu prallen. Der Untote rührte sich nicht von der Stelle.

      Statt dessen drehte er sich mit einem heftigen Ruck um und schleuderte den Geisterdetektiv von sich. Rick überschlug sich und prallte schwer gegen die Wand.

      Chefinspektor Hempshaw wußte, daß er gegen dieses Wesen keine Chance hatte. Trotzdem blieb er nicht untätig. Er mußte den Manager retten.

      Mit einem Hechtsprung warf er sich dem Untoten entgegen, der sich schon wieder seinem Opfer zugewandt hatte. Mit beiden Fäusten schlug er nach Joe Tiger, doch dieser zeigte keine Reaktion.

      Als habe ihn eine Fliege belästigt, wischte er den Chefinspektor mit einer Handbewegung zur Seite, daß Hempshaw über den Schreibtisch rollte und auf den Teppich stürzte.

      Der Zwischenfall gab Rick Masters Gelegenheit, sich ein wenig zu erholen. Er stieß sich von der Wand ab und wollte den Untoten ein zweites Mal angreifen. Seine Silberkugel hatte er trotz des schweren Sturzes nicht losgelassen.

      Ehe er jedoch eingriff, schnellten Tigers Hände vor. Seine Finger umkrallten den Arm und den Hals des Managers.

      Rick gab in diesem Moment nichts mehr für das Leben des Managers. Ein kurzer Druck genügte, um ihn zu töten. Sogar die Silberkugel konnte nichts daran ändern. Bis Rick den Untoten erreichte, mußte der Manager bereits tot sein.

      Doch wieder kam es anders, als er erwartete.

      Joe Tiger wirbelte herum und riß sein Opfer mit sich. Wie ein Schutzschild hielt er Alf Clatter vor sich.

      In seinen Augen rührte sich nichts, als er mit heiserer Stimme rief: »Halt, keinen Schritt weiter!«

      Rick Masters und Hempshaw, der sich soeben wieder aufraffte, erstarrten.

      »Keine Bewegung«, warnte der Untote noch einmal mit seiner tonlosen Stimme. »Er stirbt, wenn ihr mir zu nahe kommt.«

      Rick begann zu ahnen, was hier vor sich ging. Der Untote hatte erkannt, daß er sich in Gefahr befand. Die Silberkugel konnte ihn vernichten. Deshalb nahm er den Manager als Geisel.

      »Was verlangst du?« fragte der Geisterdetektiv leise.

      Es war, als spreche ein Roboter. Nichts rührte sich in dem zerschlagenen Gesicht des ehemaligen Boxers, als er seine Forderungen stellte.

      »Verlaßt dieses Büro! Ich werde mit Clatter gehen. Er muß mich begleiten.«

      »Und dann?« warf der Chefinspektor ein. »Lassen Sie den Mann frei? Wann und wo?«

      »Ihr habt keine Bedingungen zu stellen«, antwortete der Untote in seiner holperigen Sprechweise. »Ich bestimme, ihr gehorcht! Weicht! Macht Platz dem Bösen!«

      Hempshaw wollte noch etwas erwidern, doch Rick gab ihm mit den Augen einen Wink. Daraufhin schwieg der Chefinspektor und beobachtete in erster Linie Rick Masters, um sich nach seinem Verhalten zu richten.

      »Gut, einverstanden«, sagte Rick, obwohl er ganz anders dachte. »Wir haben keine andere Wahl!«

      Ein Verbrecher hätte jetzt eine Regung gezeigt, Triumph, Schadenfreude oder auch Angst. Nicht so dieser Untote. Er schob den vor Entsetzen wie erstarrt in seinem Griff hängenden Manager vor sich her.

      Kaum hatte er sich einen Schritt von der Mauer entfernt, als Rick Masters handelte.

      Er explodierte aus dem Stand heraus und schleuderte seine Silberkugel.

      Dabei hatte er keine Chance, den Untoten direkt zu treffen, weil Joe Tiger vollständig durch den Manager gedeckt wurde.

      Rick zielte trotz der Eile so genau wie möglich, denn von diesem einen Versuch hing Clatters Leben ab. Einen zweiten Versuch konnte es nicht mehr geben.

      Die Silberkugel schlug hinter Tiger gegen die Wand, prallte davon ab und traf den Untoten am Hinterkopf.

      Im nächsten Moment prallte Rick gegen die beiden so ungleichen Männer. Seine Finger verkrallten sich in Clatters Kleidern. Durch den Schwung getrieben, riß er den Manager mit sich.

      Clatter kam tatsächlich aus den Griffen des Untoten frei. Tiger hatte nicht mehr die Kraft, seine Geisel festzuhalten.

      Der Manager wurde von Panik geschüttelt. Er schrie und wehrte sich gegen Rick. Er begriff nicht mehr, daß ihn der Geisterdetektiv gerettet hatte.

      Rick hielt den Mann eisern fest, wälzte sich auf den Rücken und beobachtete den Untoten.

      Noch stand Joe Tiger aufrecht, aber seine Haltung drückte eine unerträgliche Schwäche aus. Seine Schultern sackten herunter. Die Augen schlossen sich.

      Die Ausdruckslosigkeit war aus seinem Gesicht gewichen. Erleichterung breitete sich darin aus. Noch einmal bekam die wahre Natur dieses Mannes die Überhand. Es war für ihn nach seiner Ermordung eine Befreiung, daß das Böse seinen Einfluß verlor. Nun fand er endlich Ruhe.

      Im Zeitlupentempo sank der Untote zu Boden und rollte auf die Seite. Noch waren Reste des unnatürlichen Lebens in ihm, doch auch sie schwanden. Der Kontakt mit der weißmagischen Waffe vertrieb sie.

      Mit einem tiefen Seufzen rollte Joe Tiger auf den Rücken. Nun sah Rick auch die Stichwunde, die ihm jener andere Untote im Krankenhaus zugefügt hatte und an der Joe Tiger gestorben war.

      Ein letztes Zucken lief durch den Körper, dann lag der Boxer still.

      Er war zum zweitenmal gestorben, diesmal für immer.

      *

      Chefinspektor Hempshaw war kreidebleich, als er sich über Rick Masters beugte und Clatter auf die Beine half. Der Manager hatte sich inzwischen einigermaßen beruhigt und wehrte sich nicht mehr. Er zitterte wie Espenlaub, und Hempshaw ließ ihn in einen Sessel gleiten.

      Rick

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