Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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den kleinen Franky mit einem ganzen Strauß Kornblumen zu Ihnen schickte, haben Sie die Blumen aus dem Fenster geworfen!«

      Der Spieler starrte sie entgeistert an. »Sie – Sie haben die Blumen hergeschickt? Ja, sind Sie denn des Teufels? Ihr Vater wird Sie verprügeln, der alte Grobian! Überhaupt, was würde er sagen, wenn er wüßte, daß Sie hier sind?«

      »Er weiß es!«

      Holliday riß die Augen auf.

      »Ja, ich habe es ihm gesagt, ehe ich herkam. Laut und deutlich. Er hat zwar geprustet, aber Mama hat ihn beruhigt und ihm gesagt, daß ich alt genug wäre, selbst zu wissen, was ich zu tun hätte.« Sie ging zur Tür. »Leben Sie wohl, Doc Holliday. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß nicht alle Leute froh sind, wenn Sie gehen. Ich habe damals, als der Marshal gehen wollte, versucht, ihn festzuhalten, weil ich nämlich befürchtete, daß Sie ihm folgen würden. Nun bleibt er hier – und Sie gehen doch.«

      Holliday kam langsam auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. »Jenny«, sagte er leise und eindringlich. »Sehen Sie mich an. Sehen Sie mir in die Augen. Was habe ich für ein Gesicht? Sehen Sie nicht, daß ich gezeichnet bin? Ich bin ein Verlorener…«

      Das Mädchen sah ihn warm an. Purpurne Röte hatte das hübsche Gesicht übergossen. »Ich finde, Sie sehen gut aus«, sagte sie mutig. Dann wandte sie sich um und lief hinaus.

      Holliday ging mit großen Schritten zum Spiegel und sah hinüber in das fleckige halbblinde Glas. Dann schüttelte er den Kopf und lachte leise vor sich hin. Diesmal hatte der sonst so elegante Mann nicht begriffen. Vielleicht war er in seiner Seele schon zu abgestumpft. Er warf noch einen kurzen Blick auf den Geldbeutel und den Korb und ging dann hinunter.

      *

      Der Abend kam. Und bald senkte die Nacht ihre Schatten über die brodelnde Stadt.

      Die Treiber waren heute schon früh gekommen. Auch die Büffeljäger.

      Die Saloons waren zum Bersten voll.

      Dodge City war in seinem Element, erlebte seine größten Stunden, von denen es noch achtzig Jahre lang träumen sollte.

      Über dem großen Schankraum des Long Branch Saloons schwebte eine dichte Tabakwolke.

      Die Orchestrion hämmerte den Kansas-Song.

      An der Theke halfen drei Männer beim Ausschank.

      Sämtliche Tische waren dicht besetzt.

      Holliday machte seine kleinen Spiele mit wechselndem Gewinn.

      Er sah immer wieder zum großen Ecktisch hinüber, an dem Jerry Lumbage, der dicke Viehaufkäufer, um große Summen spielte.

      Das Spiel war eine der großen Schwächen Lumbages. Er war ein sehr geschickter und kluger Spieler. Es gab Leute, die behaupteten, er habe sich sein großes Vermögen ausschließlich am Spieltisch erworben.

      Gerade hatte er drüben zwei Büffeljäger um einen Stapel Dollarnoten erleichtert. Der vierte Whisky hatte den massigen Mann belebt.

      Da stand Holliday auf, ging hinauf auf sein Zimmer, nahm den Lederbeutel mit dem Geld, füllte ihn unten mit Patronen und legte das Geld oben drauf. Dann kehrte er in den Saloon zurück.

      Er ging nicht wie sonst an seinen Tisch, sondern blieb an dem Ecktisch stehen, an dem Lumbage spielte.

      Die Büffeljäger waren blank. Sie gaben auf.

      Lumbage wollte noch um ihre Pferde mit ihnen spielen, aber dazu fanden sie sich nicht bereit.

      »Na, wer will noch satt gemacht werden!« grölte der feiste Mann angeberisch. »Wer wagt noch ein Spiel mit Jerry Lumbage?«

      »Ich!« tönte es da schneidend über den Tisch.

      Lumbage sah auf. »Doc Holliday? Haben Sie denn was zu verspielen?«

      Der Gambler warf den Beutel auf den Tisch.

      Lumbage riß die Verschnürung auf.

      Kein Muskel im Gesicht des Spielers zuckte, als der Viehhändler auf die schimmernden Goldstücke blickte, die den Beutel prall zu füllen schienen.

      Den Bluff merkte Lumbage nicht. Er schob den schweren Beutel zurück. »Wieviel?« fragte er nur.

      »Zehntausend«, versetzte der Spieler kalt.

      Lumbage wurde feuerrot. »All right. Ich setze die gleiche Summe dagegen!« rief er übermütig.

      Die Büffeljäger erhoben sich.

      Holliday nahm Platz. Er und Lumbage saßen allein an dem großen Tisch einander gegenüber.

      Das Spiel begann.

      Nach wenigen Minuten hatte Lumbage verloren. Er setzte zwanzigtausend – und verlor wieder.

      Mehr Geld hatte der feiste Mann nicht bei sich. »Spielen Sie weiter?« fragte er den Gambler mit belegter Stimme.

      Das Pokergesicht Hollidays war völlig ausdruckslos. »Natürlich. Wenn Sie noch was haben.«

      Lumbage warf den Kopf hoch. »Wie reden Sie mit mir, Mann? Gegen mich sind Sie ein Bettler!«

      »Come on, setzen Sie weiter!« gab Holliday scharf zurück.

      Lumbage winkte dem Salooner. »Bringen Sie mir Tinte und Papier!«

      Alle, die um den Tisch herum standen, sahen es: Jerry Lumbage hatte auf das Papier die Zahl 100 000 geschrieben.

      Mit spöttischem Grinsen sah der reiche Viehaufkäufer den Spieler an. »So, Doc – gilt das?«

      Holliday warf einen kurzen Blick auf das Papier. »Doch, das genügt.«

      »Ich setze 100 000 gegen Ihren Gewinn!« rief Lumbage pathetisch.

      Aller Augen starrten auf den Tisch.

      »Nicht gegen meinen Gewinn«, sagte Holliday ruhig, »gegen alles, was ich habe. Ich kam ja nicht ohne Geld an den Tisch.« Ein kaltes Lachen stand sekundenlang um seinen feingeformten Mund.

      Das Spiel begann.

      Double-Poker.

      Lumbage war ein Meister darin.

      Aber er verlor.

      Seine Hände zitterten, kalkweiß war sein Gesicht. Die Augen schienen aus den Höhlen quellen zu wollen. Dann sprang er auf und fuchtelte mit den Armen durch die Luft. »Das war all mein Bargeld, Holliday! Es liegt drüben auf der Pitts-Bank…«

      Der Gambler nickte ungerührt.

      Da geiferte der Händler: »Ich habe noch die Häuser und die Schuppen!«

      »Wieviel?« fragte Holliday nüchtern.

      »Fünfzigtausend!«

      »Nicht genug.«

      Die

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