Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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nächsten Abend hatten die Menschen in Dodge allen Grund, der Verzweiflung nahe zu sein.

      Doc Gilbert glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er die sieben Reiter sah, die drüben vor dem Grand Hotel von den Pferden stiegen.

      Harte staubige Figuren mit kantigen, stoppelbärtigen Gesichtern.

      Allen voran Milt Rice, der Banden-Chief, den Wyatt Earp aus der Stadt vertrieben hatte.

      Der Arzt rannte ins Krankenzimmer. »Mister Earp. Ich… sollte Sie ja schonen und müßte es. Aber das kann ich Ihnen nicht verschweigen…

      Milt Rice ist in der Stadt!« Das Gesicht Gilberts war aschgrau geworden.

      Wyatt richtete sich halb auf und verzog schmerzlich den Mund. »Milt Rice? Sind Sie noch gescheit?«

      »Es ist so, Marshal! Er ist drüben vor dem Grand Hotel angekommen! Mit sieben Mann!«

      Wyatt langte mit der linken nach seinem Waffengurt, zog den Buntline-Revolver heraus und preßte die Zähne vor Schmerz zusammen, als er sich etwas vorbeugte.

      »Sie dürfen sich nicht bewegen, Earp!« rief der Arzt verstört. »Wenn die Wunde in der Brust aufbricht…«

      »Helfen Sie mir, Doc! Bringen Sie mich vorn ins Zimmer ans Fenster!«

      »Sie dürfen das Bett nicht verlassen, Wyatt! Wenn Sie aufstehen, dann sind Sie verloren. Sie haben zuviel Blut verloren. Damned, so glauben Sie mir doch! Was wollen Sie überhaupt? Sie können doch nicht mit ihm kämpfen. Geben Sie den Colt her!«

      Wyatts Linke umspannte den schweren Revolver, die Rechte krallte sich in das weiße Laken. Er zerrte sich hoch, sein blasses Gesicht wurde flammendrot. »Dann stehe ich eben allein auf!«

      Der Arzt sprang hinzu. »Sie verdammter Dickschädel! Sie werden nicht weit kommen…«

      *

      Nachdem er damals aus der Stadt geflohen war, hatte Milt Rice sich oben in den Bergen aufgehalten. Aus den Resten seiner Bande hatte er eine neue Crew aufgebaut. Zwei Landstreicher hatten sich ihm zugesellt.

      Unablässig hatte er darauf gewartet, sich an Wyatt Earp für den empfindlichen Schlag rächen zu können.

      Da war nun Gap Flanager mit der Nachricht aus der Stadt gekommen, Wyatt sei von einem Fremden zusammengeschossen worden. Auch die beiden Deputies habe es erwischt.

      Die Bahn war also frei.

      Milt Rice war zurückgekommen.

      Mit sieben Mann.

      Er zog gleich wieder in sein altes Quartier, in das Grand Hotel ein.

      Der Bruder des von ihm ermordeten Besitzers kam zögernd auf den Ruf des Banditen in die Halle. »Hör zu, Robinson – du wirst dafür sorgen, daß es uns an nichts fehlt. Wenn das nicht klappt, wird es dir schlecht ergehen!«

      Die Banditen machten sich nun in der Halle breit, flegelten sich auf die mit hellgelbem Plüsch bezogenen Sofas, legten ihre schmutzigen Stiefel auf die weißen Tischdecken, spuckten auf die Teppiche und gebärdeten sich überhaupt wie die Wilden.

      Clint Hoover stand drüben in seinem Eckzimmer und blickte düster auf die Frontstreet hinaus.

      »Jetzt gäbe ich doch was drum, wenn Doc Holliday nicht gegangen wäre«, murmelte der Major vor sich hin.

      »Du hast ihn doch aus der Stadt getrieben!« begehrte die Tochter auf.

      »Seid still!« mahnte die Frau des Bürgermeisters. »Holliday allein könnte die Bande auch nicht aufhalten.«

      »Roberts, dieser Esel, hat den Marshal gehandicapt!« rief Hoover. »Damit sind wir allesamt erledigt. Ich bin sicher, daß Milt Rice nun all das ausführen wird, woran ihn Wyatt Earp damals gehindert hat. Und durch die Schlappe, die er gegen den Marshal erlitt, ist er zweifellos noch härter geworden…«

      Er war härter geworden, der Bandit, der aus den Bergen gekommen war. Viel härter und tödlich entschlossen. Er würde jetzt kurzen Prozeß machen. Und wer sich ihm in den Weg stellte, wurde rigoros niedergeknallt.

      Der Pferdeknecht aus McIntoshs Mietstall unten am Arkansasufer hatte es erfahren, ebenso Bob Laugher, der in der Bank arbeitete und Sim Abbogat auch. Mit lebensgefährlichen Verletzungen hatten die Leute sie von den Straßen geholt.

      Milt Rice führte ein hartes Regiment.

      Diesmal würde er sich nicht im letzten Augenblick vertreiben lassen. Ganz sicher nicht. Das hatte sich der Verbrecher geschworen. –

      Doc Gilbert stand neben Wyatt und blickte zum Grand Hotel hinunter.

      Der Marshal saß in einem hochlehnigen Sessel, er hatte den langläufigen Buntline-Colt in der Linken.

      Das Fenster war leicht angehoben, so daß Wyatt hinausschießen konnte, wenn es notwendig war.

      Unbeweglich hing die Gardine vor den beiden Männern.

      Plötzlich zuckte Gilbert zusammen und griff nach seiner hämmernden Schläfenwunde. »Da kommt er!«

      Ja, drüben trat jetzt Milt Rice aus dem Hoteleingang.

      Er hatte eine lange, dünne Virginia zwischen den Lippen, war frisch rasiert, hatte die Hände in den Taschen und blickte die Straße hinunter. Ganz langsam überquerte er den Vorbau, kam über die Straße und hielt, genau auf das Arzthaus zu.

      Wyatt hatte den Revolver hochgenommen, er spannte nun geräuschlos den Hahn.

      Milt Rice ahnte nicht, daß er vor der Mündung eines so gefährlichen Revolvers spazierenging.

      »Er kommt hierher!« stieß der Arzt leise durch die Lippen.

      Milt Rice hämmerte in diesem Augenblick schon gegen die Haustür. »Doc! Mach auf!« rief er laut.

      »Öffnen Sie!« sagte Wyatt.

      Der Arzt ging zögernd zur Tür.

      Als der Bandit ins Zimmer trat und sich dem Marshal gegenübersah, blieb er wie angewurzelt stehen. Aber sein Schrecken verflog rasch, als er Wyatts kalkiges Gesicht erblickte.

      »He! Dachte ich mir’s doch! Wyatt ist also hier! Wie geht’s, Marshal? Lange nicht gesehen.«

      Wyatt erwiderte nichts auf diesen Spott.

      Rice sah erst jetzt den Revolver in der Hand des Missouriers. »Hallo! Das ist ja ein ungemütlicher Empfang!« rief er schrill und lachte dabei unsicher.

      »Was wollen Sie?« fragte der Arzt mit belegter Stimme.

      Rice blickte unverwandt in das kantige Gesicht des Marshals. »Wenn du schießt, Earp, machen meine Leute die Stadt dem Erdboden gleich, darauf kannst du dich verlassen! Ich gehe jetzt wieder. Und ich werde warten, bis du wieder hoch kommst. Bist du in drei Tagen nicht auf den Beinen, gebe ich dir den Rest! In drei Tagen schießen wir uns da draußen! Wir beide – du und ich!«

      Damit wandte der Bandit sich

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