Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Gilbert blickte ihm finster entgegen. »Was wollen Sie?«

      Hoover nahm den Hut ab. »Doc, ich muß mit dem Marshal sprechen!«

      Gilbert sah den Major finster an. »Der wird wohl kaum für Sie zu sprechen sein.«

      »Ich muß mit ihm sprechen. Es geht um meine Tochter!«

      »Um Jenny?«

      »Ja, Milt Rice war vorhin bei uns im Hof und hat gesagt, daß er Jenny heiraten wolle.«

      Dem Arzt verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Dann lachte er hart auf. »Und was soll Wyatt Earp dabei? Vielleicht den Trauzeugen spielen? Er kann sich selbst kaum rühren ohne Schmerzen…«

      »Ich muß mit ihm sprechen!« beharrte der Bürgermeister mit bebender Stimme. »Haben Sie doch Erbarmen, Doc!«

      »Na gut, warten Sie hier, ich will sehen, wie es ihm geht und ob er Sie sehen will.«

      Es dauerte eine Minute, dann kam der Arzt zurück. »Sie sollen reinkommen«, sagte er dumpf. »Aber das eine kann ich Ihnen versichern: Wenn Sie mir den Mann aufregen, stampfe ich Sie in den Boden. Er ist der wichtigste Mann in der Stadt. Und wenn von einem Hilfe zu erhoffen ist, dann nur von ihm.«

      Auf leisen Sohlen stahl sich der Major in das Krankenzimmer.

      Wyatt blickte ihm nicht eben freundlich entgegen.

      »Ich komme mit einer Frage zu Ihnen«, stieß der Major, durch die düstere Stille des Raumes beeinflußt, leise hervor.

      »Ja?«

      »Milt Rice will meine Tochter heiraten.«

      Doc Gilbert schob sich hinter dem schweren Mann in den Raum. »Na also, wenigstens eine erfreuliche Botschaft!« spöttelte er gallig.

      »Er war vorhin bei uns im Hof und hat es uns mitgeteilt. Ich flehe Sie an, Marshal, Sie müssen mir helfen!«

      Da packte der Arzt den Bürgermeister an den Rockaufschlägen und zog ihn ergrimmt zu sich heran. »Hören Sie zu, Hoover, jetzt ist das Maß voll. Sie haben, solange Wyatt Earp in der Stadt ist, nichts getan, als dem Mann Schwierigkeiten gemacht. Und jetzt, da er sich nicht rühren kann, verlangen sie von ihm, daß er ausgerechnet Ihnen helfen soll? Jetzt reicht’s Clint Hoover! Aber endgültig!«

      Der schwere Mann zitterte vor Angst. »Was soll ich denn tun? Er ist doch der Marshal. Er muß mir doch helfen können!« stammelte er.

      »Ich habe gesagt: mir reicht’s!« wiederholte der Arzt böse. »Der Mann ist sterbenskrank, hat zwei Kugeln im Leib gehabt, wird von einem Banditenhaufen bedroht und soll Ihnen noch helfen? Sie sollen sich schämen, Hoover! Helfen Sie sich selbst. So wie es in der Bibel steht.«

      Der Missourier seufzte verzweifelt auf. »Heute wird er Jenny ja wohl nicht holen kommen«, sagte er müde.

      »Aber vielleicht schon morgen«, versetzte der Bürgermeister drängend. »Bitte, Marshal, Sie müssen mir helfen!«

      »Wenn der Doc es erlaubt, können Sie morgen früh ihre Tochter herschicken. Vielleicht beruhigt Sie das.«

      Da ergriff Hoover die Hand des Verwundeten. »Marshal, ich weiß, daß Sie bis zum letzten Atemzug für sie kämpfen werden. Ich danke Ihnen…«

      *

      Der dritte Tag war angebrochen.

      Wyatt hatte sich früh am Morgen aus dem Bett gezogen, eine stärkende Mahlzeit zu sich genommen und in dem großen Sessel am Fenster Posten bezogen.

      »Was soll das«, spuckte der Arzt. »Träumen Sie ernsthaft davon, morgen auf die Straße gehen zu können?«

      Es lag stumm zwischen den beiden Männern: Wenn Wyatt Earp fiel, war die Stadt gefallen.

      Und die Einwohner von Dodge, wußten es genau. Aber sie wußten auch, wie krank ihr Marshal war. Sie hatten keine Hoffnung mehr. Der Bandit würde ihn rücksichtslos erschießen und dann seine Herrschaft über die Stadt ausbreiten. Allein die Gegenwart des noch lebenden Marshals Wyatt Earp hinderte Milt Rice daran, irgendwelche Maßnahmen zur Übernahme der Stadt zu ergreifen. Er brauchte den persönlichen Sieg über Wyatt Earp und dessen Tod.

      Der bevorstehende Kampf mit dem Marshal machte ihn dennoch ganz krank.

      Obgleich er wußte, daß Wyatt Earp schwer verwundet war, bebte er in seinem Innern vor dem von ihm selbst großtuerisch geforderten Duell. Er hatte einen höllischen Respekt vor den Schießkünsten des Missouriers.

      Aber was würde der kranke Mann ihm entgegensetzen können? Gar nichts. Er war fertig.

      Und er, Milton Joseph Rice, der einstige Holzarbeiter aus Rapid City, er würde von sich sagen können, daß er den großen Schützen Wyatt Earp im offenen Duell besiegt hatte. Dieser Nervenkitzel allein war es, der den Banditen zu der Forderung getrieben hatte.

      Trotzdem versäumte er nicht, seine Leute genau zu instruieren. Jeder hatte einen Platz auf dem Vorbau vor dem Hotel, wo er zum Zeitpunkt des Duells zu stehen hatte.

      *

      Am Abend des dritten Tages begleitete Doc Gilbert Jenny heimlich bei völliger Dunkelheit aus der Stadt.

      Man war auf den Gedanken gekommen, sie auf Huttons Ranch zu verstecken.

      Gilbert hatte durch einen Nachbarn zwei Pferde am Ende der Gasse bereitstellen lassen.

      Es klappte alles.

      Die beiden Tiere waren am vereinbarten Platz. Der Junge des Nachbarn hatte sie gesattelt.

      Im Trab verließen Gilbert und das Mädchen die Stadt.

      Spät in der Nacht ritten sie in den

      Ranchhof ein.

      Vormann Fenners blickte ihn neugierig entgegen. »Was wird denn das?« fragte er nicht gerade freundlich.

      »Ist Mister Hutton im Haus?« rief Gilbert.

      Fenners nickte. Dann rief er einen jungen Cowboy an und befahl ihm, die beiden zum Rancher zu bringen.

      Hutton begrüßte den Arzt und das Mädchen, bot Ihnen zwei Sessel an und hörte mit zunehmendem Unbehagen, was Gilbert ihm vorschlug.

      Er war kein sonderlich hilfreicher Mann, der wohlhabende Rancher Douglas Hutton. Und das zeigte er auch sofort. »Tut mir leid, Miß, daß ich ablehnen muß. Doc Gilbert wird mich verstehen. Ich kann es mir einfach nicht leisten, mir wegen einer so unwichtigen Sache eine Banditenschar auf den Hals zu hetzen. Vielleicht übernimmt Rice morgen die Stadt. Was glauben Sie wohl, was er mit meiner Ranch anstellt, wenn er erfährt, daß ich das Mädchen hier versteckt habe? Er zündet sie einfach an…« Hutton wiegte den Kopf und hob beschwörend die Hände. »Das müssen Sie wirklich einsehen, Doc. Ihr in der Stadt habt es immer besser, ihr seid nie so allein, habt immer irgendeinen Schutz…«

      »Wir erleben es gerade«, unterbrach ihn Gilbert rauh und erhob sich. »Sparen Sie sich alle weiteren Worte, Mister Hutton. Es freut mich, in Ihnen heute einen wahren

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