Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. страница 36

Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

so war es doch sein Pferd. Der hochbeinige Rappe stand wie aus Erz gegossen. So, als ob er wüßte, daß sein Herr absolute Ruhe brauchte.

      »Da kommen sie!« rief er den drei Männern zu, die, hinter niedrigem Buschwerk verdeckt, auf der anderen Seite des Weges kauerten.

      »Yeah, Boß!« rief ein riesenhafter Kerl, der ein kleines schwarzes Dreieckstuch vorm Gesicht trug. Er lief hinter den Büschen entlang, einen Hang hinauf und stand auf einem Gesteinsvorsprung, der in Reiterhöhe direkt über der Straße abfiel.

      Der Boß war inzwischen von seinem Platz verschwunden. Er hatte seinen Rappen in ein hohes Gebüsch gedrängt. Als die Zweige hinter ihm zuschlugen, war wieder alles still.

      Der Hüne oben auf dem Gesteinsbrocken hatte ein Lasso in der Hand. Er spähte noch die Straße hinunter und legte sich dann flach hin. Gespannt beobachtete er, wie aus einer dicken Staubwolke eine mit sechs Pferden bespannte Postkutsche herausschoß.

      Es war die Wells-Fargo-Overland von Midland nach Deadwood.

      Wild hieb der Kutscher auf die Pferde ein. Die enge Passage hier zwischen den Büschen am Hügel war ihm wohl nicht geheuer, da sie für einen Überfall wie geschaffen war.

      Und schon stürmten zwei der Banditen aus dem Hinterhalt heraus und jagten auf ihren Gäulen neben der Kutsche her.

      Umsonst versuchte die Overland, die Angreifer abzuschütteln. Die Rustler waren schneller als der schwerfällige Wagen und brachten mit ihren kehligen Schreien Verwirrung in das Gespann.

      Der Riese auf dem Hügel sprang jetzt auf. Mit sicherer Hand schleuderte er dem ersten der Postpferde ein Lasso um den Hals. Dann jumpte er von dem Stein hinunter und schlang das andere Ende des Seils um einen Buschwurzelstumpf.

      Mit einem scharfen Ruck spannte sich das Seil und das Pferd kam zu Fall. Gleich darauf wälzten sich auch die anderen Tiere des Sechsergespanns am Boden. Mit donnerndem Krach, gebrochener Deichsel und zertrümmerten Rädern stürzte die schwere Overlandkutsche auf die Seite.

      In hohem Bogen wurde der Fahrer in den Sand geschleudert.

      Eine gewaltige Staubwolke wirbelte hoch und stand sekundenlang über dem Schauplatz des Geschehens.

      Der rotbärtige Mann von der Overland hatte den rechten Arm gebrochen. Dennoch riß er sich hoch, zog mit schmerzverzerrtem Gesicht den Colt aus dem Halfter und richtete ihn auf die herkulische Gestalt des Banditen, der das Lasso um das Leitpferd geworfen hatte.

      Der Hüne hatte reglos das Abziehen der Staubwolke abgewartet. Als er jetzt sah, wie der Kutscher den Colt zog, zerrte er seinen eigenen Revolver aus dem Halfter und stieß ihn wie einen Stock nach vorn. Dreimal flog seine Linke flach über den Hammer.

      Drei glühende Bleigeschosse schlugen in den Körper des Overlandmannes. Er fiel nach vorn und blieb mit ausgebreiteten Armen im Straßenstaub liegen.

      Da ertönte die harte Stimme des Boß’ von den Büschen herüber: »Macht die Gäule los!«

      Die drei Banditen schirrten sofort die Pferde aus.

      Einen Augenblick nur standen die Tiere zitternd da, dann besannen sie sich und stürmten wie von Teufeln gejagt davon.

      Der Riese schickte ihnen ein heiseres »Heiooh!« nach und trat dann an die umgestürzte Kutsche. Mit der Linken riß er den Wagenschlag auf, in der Rechten hatte er noch den Revolver.

      Plötzlich fuhr er zurück, steckte den Colt ins Halfter und zog sich das Tuch vom Gesicht. Langsam wischte er sich mit der Hand über den Mund und stieß einen dünnen Pfiff durch eine Zahnlücke aus. »Bist du wahnsinnig!« brüllte der Boß aus seinem Versteck heraus. »Willst du uns alle an den Galgen bringen!«

      Hastig knotete der Hüne sich wieder das Tuch vor das Gesicht.

      Oben aus der hochgeschlagenen Tür der Kutsche kam der Kopf einer jungen Frau heraus. Sie hatte ein bildschönes blasses Gesicht mit dunklen Augen. Sie hob den Kopf und sah die Banditen mit angstgeweiteten Augen an. Dann entdeckte sie plötzlich den Toten im Straßenstaub. Ihr Gesicht wurde aschgrau und ihre Augen starr.

      Der Hüne hatte seine Verwunderung geschluckt, trat wieder an die Kutsche heran und griff nach der Frau.

      Sie schrie auf.

      Der Mann zerrte sie hinaus und ließ sie auf den Boden nieder. Aber er hatte seine klobigen Fäuste noch um ihre Oberarme gekrallt und stierte ihr ins Gesicht.

      Aus der Kehle der jungen Frau rang sich ein heiserer Schrei.

      »Dunc!« zischte der Boß. »Laß sie los! Ich bin nicht daran interessiert, mir einen US-Marshal auf den Hals zu locken!«

      »Sucht die Karre durch!« schnarrte die Stimme des Boß’ wieder los.

      Und jetzt kam Leben in die Gestalten.

      Dunc schwang sich auf die Kutsche hinauf und blickte in den offenen Wagenschlag hinein. »Heavens! Hier gibt’s ja noch so ein Gespenst! Komm raus, Süße!«

      Wieder erschien der Kopf einer Frau.

      Dunc fuhr zurück. »Goddam, das ist ihre Mutter!«

      Der riesige Dunc packte die Frau am Arm, zerrte sie hoch und schob sie vom Wagen.

      Sie landete zum Gespött der Männer auf dem Boden, richtete sich sofort auf und blickte mit wachsbleichem, besorgtem Gesicht auf die junge Frau.

      Die Rustler machten sich geräuschvoll an die Durchsuchung der Overland. Weil sie nichts fanden, rissen sie vor Wut die Sitzpolster heraus und schleuderten sie auf die Straße.

      Ein Polsterstück traf die ältere Frau am Kopf. Sie brach sofort zusammen, ohne einen Laut von sich zu geben.

      Der Maskierte in den Büschen zischte: »Idioten! Wenn ihr weiter nichts könnt, dann sattelt gefälligst um!«

      Dunc hatte im Paketraum zwischen den Rädern zwei Postsäcke gefunden, die er aufriß. Er schleuderte den Inhalt auf die Straße, trampelte wütend darauf herum und schob seinen gewaltigen Schädel erneut in den Paketraum.

      Ein hartgesichtiger blonder Bursche mit kalten pulvergrauen Augen riß das Polster vom Kutschbock, trat die Bordwand ein und blickte in den Sitzkasten. Enttäuscht hob er den Kopf und sah zu dem Gebüsch hinüber, in dem der Boß wartete.

      »Was ist los, Dunc?« rief der.

      »Es ist nichts da, Boß!«

      »Das kann doch nicht sein!« Fast hätte der Boß seinem Rappen die Sporen gegeben und wäre auf die Straße gesprengt. Im letzten Augenblick besann er sich und hielt inne.

      Er wußte, daß die junge Frau ihn erkannt hätte. Wenn es ihm auch gelungen war, seine Stimme meisterhaft zu verstellen – an seiner Figur hätte sie ihn trotz der Maske erkannt.

      »Macht Schluß!« rief er. »Wir reiten!«

      Dunc und die beiden anderen Banditen warfen sich auf ihre Pferde und stürmten in einer Wolke über den Hügel davon.

      *

      Viele Meilen weiter südlich sprang ein dickleibiger Mann

Скачать книгу