Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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zu reiten, ständig sein Leben mit Pulver und Blei verteidigen zu müssen.«

      Der Bursche mühte sich, den Kopf ein wenig anzuheben. »Ich bin ein Unglücksrabe, Marshal. Sie glauben gar nicht, wie elend mir jetzt zumute ist, weil ich hier im Bett liegen soll, während Sie kämpfen müssen – kämpfen für uns alle. Für die ganze Stadt!«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Junge. Ich habe schon oft allein dagestanden.« Aber er wußte selbst, daß ihm gar nicht so sicher zumute war, wie er sich mühte vorzugeben. Im Gegenteil; er fühlte sich hundeelend, matt, schwach, schlapp, taumelig und benommen. Kraftlos hingen Arme und Beine an seinem schmerzenden Körper.

      Aber was half das alles!

      Milt Rice hatte ihn zum Duell gefordert.

      In der Frontstreet herrschte reges Leben.

      Leben, das die Banditen schufen. Sie liefen aufgeregt hin und her und schienen stark beschäftigt zu sein.

      Gilbert stand vorn im Zimmer zur Straße hin und kaute nervös an seiner Zigarette. »Es ist zum Heulen, wie man seine alten Tage verbringen muß«, knurrte er. »Ich möchte bloß wissen, welcher Teufel mich geritten hat, als ich vor dreißig Jahren aus dem friedlichen schönen St. Louis weggezogen bin.«

      Im Generalstore stand Tub Leevery und starrte auf die Straße. Er wußte, was heute geschehen sollte. Er wußte es, wie alle anderen auch.

      Der todkranke Marshal würde sich mit dem Verbrecher Milt Rice duellieren.

      Leeverys Hände waren schweißnaß. Was geschah, wenn Rice dieses Duell gewonnen hatte? Und er mußte es ja gewinnen.

      Nebenan stand hinter der dicken Gardine des Barbershops der kleine Fred Roberts. Dicke Schweißtropfen standen auf seiner zerfurchten Stirn. »Ich habe ihn in den Tod getrieben!« flüsterte er immer wieder vor sich hin. »Ich allein bin schuld daran. Nur ich!« Und plötzlich wandte er sich um, riß eine Schublade auf und nahm einen alten Revolver heraus. Mit zitternden Fingern ließ er die Trommel rotieren. Sie war leer.

      Er suchte Patronen.

      Er hatte keine im Haus.

      Durch die Hoftür lief er zum Nachbarhaus.

      Mit verstörtem Gesicht trat ihm Tub Leevery entgegen. »Robert, was wollen Sie?« stotterte er.

      »Patronen!«

      »Patronen?«

      »Yeah – Patronen! Sechs Stück! Und schnell!«

      Leeverys Hände zitterten. »Sind Sie wahnsinnig, Robert, was wollen Sie denn mit Patronen?«

      »Geben Sie mir sechs Patronen!« zischte der kleine Mann.

      Leevery ging ins Haus zurück. »Kommen Sie!«

      Drei Minuten später verließ der Barbier mit gefüllter Colttrommel den Generalstore wieder durch die Hoftür.

      In der kleinen Halle des bescheidenen Hotels London herrschte Totenstille.

      Zwei Männer standen am Fenster und äugten durch die Gardinen auf die Straße.

      Lewt Adams, der Besitzer und sein Sohn Harry.

      Plötzlich wandte Harry sich um.

      »Was hast du vor?« fragte der Vater.

      »Ich hole mein Gewehr!«

      »Bist du wahnsinnig?«

      Harry stürmte nach oben.

      Es gab noch ein paar andere Leute, die sich nicht damit begnügten, daß ihnen dieser Morgen das Herz abschnürte.

      Babe Asmussen zum Beispiel, der Blacksmith mit dem zerschossenen Bein. Mit einer selbstgefertigten Krücke humpelte er um zehn nach sechs auf den Hof, durch den Laufweg hinüber in den Hof des Arztes.

      Gilbert und der Marshal sahen ihn verblüfft an.

      »Was soll denn das?« polterte der Doc.

      »Mann, mit dem zerschossenen Bein kommen Sie hier an!« rief auch der Marshal.

      »Ruhe!« knurrte der Schmied und nahm seinen uralten Loope-Colt aus dem Hosenbund, ließ die Trommel klickend rotieren und hockte sich auf einen Schemel am Fenster. »Hier bleiben ich – so lange, bis ich umfalle!«

      Wyatt sah auf den kahlen Schädel des Blacksmith nieder, auf dem zahllose Schweißperlen glitzerten.

      »Da ist er doch noch gekommen«, sagte der Arzt. »Wo ist der Junge?«

      In diesem Augenblick trat Milt Rice drüben aus dem Eingang des Hotels.

      Er hatte sich ein weißes Hemd angezogen und seinen staubigen Filz gegen einen neuen grauen Stetson eingetauscht.

      Sporenklirrend und mit federndem, siegesbewußten Schritt überquerte er den Vorbau und ging mitten auf die Straße.

      Seine Leute hatten sich auf ihren Plätzen aufgestellt.

      Wyatt öffnete die Haustür und trat auf den Vorbau. Als er die Treppe hinunterging, fühlte er, daß ihm schwindelig wurde. Siedendheiß hämmerte das Blut in seinen Schläfen.

      Gilbert stand am Fenster und preßte die Zähne knirschend aufeinander. Der Anblick des schwankenden Mannes schnitt ihm ins Herz. Mit einem Ruck nahm er das Gewehr hoch.

      Der Blacksmith stieß es hinunter. »Wir müssen warten, Doc!«

      Mit langsamen, kurzen Schritten und bleichem Gesicht trat Wyatt Earp auf die Frontstreet.

      Nie sollten die Dodger diesen Augenblick und diese bittere Stunde vergessen.

      Mitten auf der Straße, fünfzehn Yards vor Milt Rice, blieb er stehen.

      Als der Bandit in die eiskalten Augen des Missouriers sah, kroch ein würgendes Gefühl in seine Kehle.

      Goddam! Wie hatte er sich auf diesen Wahnsinn einlassen können! Diese Augen da drüben, die fraßen ihn ja auf!

      Der Verbrecher fühlte, daß seine Hände naß wurden und zu zittern begannen. Er warf einen schnellen Blick zu seinen Leuten hinüber.

      Sie würden ihn retten, falls der Marshal doch schneller schoß. Auf jeden Fall.

      Verwünscht! Daß er sich auch alles so genau festgelegt hatte! Jetzt mußte er ja noch reden.

      »Earp!« rief er mit krächzender Stimme, die gar nicht aus seiner eigenen Kehle zu kommen schien. »Ich habe dich zum Kampf gefordert! Wir beide werden es allein ausmachen. Und die Männer von Dodge werden dann wissen, daß… daß es ein fairer Kampf war.«

      Stille.

      Und in diese Stille hinein drang ein dumpfes polterndes Rollen.

      Die Männer auf der Straße lauschten und hoben die Köpfe.

      Und dann brauste es von

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