Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Lumbage: »Mein Land, und das Vieh…«

      »Wieviel?«

      »Hundertfünfzigtausend!«

      Der Spieler nickte und zündete sich eine neue Zigarette an. »Schreiben Sie!«

      Mit fliegenden Fingern kritzelte der Viehhändler einige Worte auf zwei neue Blätter.

      Holliday nahm sie von der Tischmitte. Dann nickte er. »Um die Häuser, das Vieh und das Land. Ich setze alles.«

      Es war ein hartes, heißes und bitteres Spiel.

      Nach sieben brennenden Minuten war es entschieden. Jerry Lumbage hatte verloren.

      Alles was er besaß. Er war in diesen Minuten ein armer Mann geworden.

      Er sprang auf, lief zur Theke, ließ sich einen Whisky geben und torkelte aus dem Saloon.

      Draußen auf dem Vorbau brach er zusammen.

      Er hatte einen Herzschlag bekommen.

      In die Totenstille, die im Schankraum herrschte, schnitt nur das Knistern von Papier.

      Doc Holliday faltete die beiden Schuldscheine und schob sie in die Tasche. Auch seinen Lederbeutel und die Banknoten steckte er weg.

      Ein Bündel brachte er zur Theke und reichte es dem Salooner. »Dafür trinken die Männer hier – alle. Auch die, die zum Stadtrat gehören.«

      Mit harten Schritten ging er hinaus.

      Bat Masterson, der die ganze Zeit an der Tür gestanden hatte, blickte wie betäubt hinter ihm drein. Dann rannte er hinüber ins Hotel London, stürmte die Treppe hinauf und hämmerte an Wyatt Earps Tür.

      »Es ist etwas Tolles passiert, Marshal! Doc Holliday hat mit Lumbage gespielt!«

      »Hat er gewonnen?« fragte Wyatt und rieb sich schlaftrunken die Augen.

      »Ja.«

      »Prächtig.«

      Bat riß die Augen auf. »Sie verstehen nicht, Marshal. Er hat alles gewonnen, alles!«

      »Wieso?«

      »Lumbage hat mit ihm um all sein Geld, um seine Häuser, um sein Vieh und sein Land gespielt. Alles, was bis heute abend Lumbage gehörte, gehört jetzt Doc Holliday.«

      »Allright«, sagte Wyatt, »mach jetzt die Tür zu und laß mich weiterschlafen.«

      *

      In der Morgenfrühe des nächsten Tages berichtete Austin Geoffrey, der Leibwächter der Familie Lumbage, daß Betty Lumbage die Stadt verlassen habe.

      So hatte diese heiße Nacht zwei Menschen vernichtet.

      Aber das erschütterte die Dodger nicht.

      Viel sensationeller war die Nachricht, daß Doc Holliday verschwunden war. Der über Nacht streinreich gewordene Doktor John Holliday! Wo war er? Niemand dachte mehr daran, daß er ja vor Morgengrauen die Stadt hatte verlassen sollen.

      Er kam auch am nächsten Tag nicht zurück.

      Und nach einer Woche nahm der Bestman von Lumbages Betrieb die Arbeit wieder auf – alles Geld kam auf das Konto des neuen Inhabers, Doktor John Holliday. Der abwesende Spieler war einer der reichsten Männer der Stadt geworden.

      *

      Nach vierzehn Tagen stürzte der kleine Franky Rood ins Marshal Office.

      Er schwenkte einen Brief in der Hand.

      Der Marshal nahm ihn und fand darin Lumbages Schuldscheine über Land und Vieh. Dabei lag ein Zettel mit der steilen Handschrift Hollidays: »Ihr werdet ja einen ziemlich großen Zaun brauchen.«

      Wyatt hatte ein dumpfes Gefühl in der Brust. Als er auf die Buchstaben blickte. Dieser unbegreifliche Mann! dachte er. Nun hatte er das große Stück Land und alles Vieh, das er Lumbage im Spiel abgewonnen hatte, dem alten Bully Rood und seinem flachsköpfigen Enkel vermacht.

      Wyatt sagte nichts. Er reichte dem Jungen den wertvollen Brief zurück.

      »Was wird nun?« fragte der Kleine mit banger Stimme.

      »Du mußt dich tatsächlich jetzt um einen großen Zaun kümmern, Franky. Doc Holliday hat schon recht. Lumbages Land war ja groß, dazu Jeffersons Weide und eure eigene… immerhin!«

      Der Junge stürmte hinaus.

      Wyatt zündete sich eine schwarze Zigarre an und blickte nachdenklich durch die hellblauen Rauchwolken. Er war also gegangen, der Mann mit dem Pokergesicht. Und doch hätte ihn hier niemand mehr vertreiben können. Er war ja Bürger der Stadt geworden mit auch jetzt noch beachtlichem Grundbesitz, mit mehreren Häusern und dem Viehgeschäft, das ja jetzt auch auf seinem Namen lief.

      *

      An einem brutheißen Julinachmittag lehnte Bat Masterson in der Tür des Marshal-Offices. Die Frontstreet lag unter flimmernder Hitze wie im tiefen Schlaf.

      Selbst in den Schatten der Vorbauten stand die Hitze. Kein Lufthauch wehte Kühlung heran.

      Doc Gilbert saß im Schaukelstuhl und sog an einem Zigarettenstummel.

      Fred Roberts, der kleine Barbier, hockte auf seiner schattigen Türschwelle und döste vor sich hin.

      Da nahte von Osten her ein Reiter. Niemand ahnte, daß mit ihm das Unheil wieder in die Stadt einziehen sollte.

      Er hatte eine seltsame Art im Sattel zu sitzen, weit vornübergebeugt, die Linke auf das Sattelhorn gestützt, die Rechte hing schlaff an seinem Körper nieder.

      Um den Leib trug er einen breiten texanischen Waffengurt mit einem schweren, alten Revolver.

      Er hatte ein hartes, verwittertes Gesicht, der Mann, kleine Augen und einen scharfen Mund. Das feuerrote Halstuch stach scheußlich von der mißfarbenen Weste ab.

      Der Stetson war schwarz und staubbedeckt.

      Bat Masterson zog die Brauen hoch und richtete sie auf. Er sah nur den großen Revolver an der Hüfte des Mannes.

      Der Reiter kam näher, stieg vor dem Long Branch Saloon, der zweifellos den einladendsten Eindruck machte, aus dem Sattel, band seinen Grauen an den Zügelholm und betrat den Vorbau.

      Ehe er im Saloon verschwand, rief der Hilfsmarshal ihn an. »Mister, das Tragen von Schußwaffen ist in der Stadt verboten!«

      Der Mann wandte den Kopf. Seine kleinen Augen wurden noch enger und musterte Bat mit einem forschenden Blick. Erst nach einer ganzen Weile sprang sein strichdünner Mund auseinander. »Ich bin Jack Brisbane. Ich behalte meinen Colt.«

      Bat zog die Brauen verwundert zusammen. Jack Brisbane? Sollte der texanische Schießer Cass Brisbane, der im Duell gegen Doc Holliday gefallen war, einen Bruder haben?

      Da sagte der Mann: »Ich komme aus dem Panhandle. Ich will mit Doc Holliday

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