Dr. Daniel Staffel 5 – Arztroman. Marie Francoise

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Dr. Daniel Staffel 5 – Arztroman - Marie Francoise Dr. Daniel Staffel

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nette Frau«, urteilte Gabi, dann konzentrierte sie sich auf ihre Arbeit und wurde tatsächlich keine Minute zu früh damit fertig, denn Dr. Daniel kam zwischen zwei Terminen rasch heraus, um die anfallende Post zu unterschreiben, dann warf er einen Blick auf die vielen Karteikarten, die noch bereitlagen.

      »Heute gönnt man mir anscheinend mein Mittagessen nicht«, meinte er, bevor er sich Sarina zuwandte. »Wer ist die nächste Patientin?«

      »Frau Doschek.«

      Dr. Daniel nickte. »Sagen Sie ihr bitte, sie möge sich noch einen Augenblick gedulden. Ich muß eine Kleinigkeit essen, sonst breche ich zusammen, und mein Mittagessen kann ich mir heute anscheinend sowieso schenken.«

      »Wir auch«, murmelte Gabi, als Dr. Daniel die Praxis verlassen hatte. »Leider haben wir unsere Wohnungen aber nicht in so greifbarer Nähe wie der Chef.«

      »Heute sind Sie aber wirklich am Nörgeln, Gabi«, hielt Sarina ihr vor. »Es passiert sowieso nur selten…« Sie stockte, weil Dr. Daniel in diesem Moment zurückkehrte und ein Tablett hereinbalancierte.

      »Sie sollen mir natürlich auch nicht verhungern«, meinte er lächelnd, stellte das Tablett auf Gabis Schreibtisch ab, nahm einen der drei reichlich gefüllten Teller und kehrte in sein Sprechzimmer zurück, während sich Sarina und Gabi eifrig über diese unerwartete Zwischenmahlzeit hermachten.

      »Er ist wirklich einzigartig«, schwärmte Gabi. »Welcher andere Chef würde wohl an uns armes Fußvolk denken?«

      »Seine Schwester ist aber auch eine hervorragende Köchin«, urteilte Sarina.

      Gabi nickte. »Es ist schon gut, daß sie ihm den Haushalt führt.«

      Ein neckisches Grinsen erschien auf Sarinas Gesicht. »Ansonsten würden Sie sich eben um unseren lieben Chef kümmern, nicht wahr?«

      »Manchmal sind Sie ein richtiges Biest«, meinte Gabi, doch sie lächelte dabei. Mit vollem Magen konnte man derartige Scherze eben gelassener hinnehmen.

      *

      Währenddessen hatte auch Dr. Daniel ein wenig hastiger als sonst gegessen. Er liebte diese Hektik nicht besonders, aber manchmal ging es nicht anders. Dann ließ er von Sarina die nächste Patientin hereinbringen. Mit einem freundlichen Lächeln kam er der schwangeren jungen Frau entgegen.

      »Grüß Gott, Frau Doschek. Wie geht’s Ihnen?« wollte er wissen.

      »Blendend!« erklärte Valerie nachdrücklich. »Nur die Wartezeit auf mein Baby wird mir allmählich ganz schön lang.«

      Dr. Daniel schmunzelte. »Das höre ich von vielen werdenden Müttern. Aber bei Ihnen wird es ja nun wirklich nicht mehr lange dauern.« Er warf einen Blick auf seine Notizen in der Karteikarte. »Sind Sie noch immer entschlossen, zu Hause zu entbinden?«

      Valerie nickte. »Ja, ich möchte auf alle Fälle eine Hausgeburt. Mit Frau Lüder habe ich schon alles deswegen vereinbart.«

      Nachdenklich strich sich Dr. Daniel über das Kinn. »Eigentlich hatte ich gehofft, Sie würden es sich doch noch anders überlegen und zur Entbindung in die Waldsee-Klinik gehen. Verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Doschek, Frau Lüder ist eine erstklassige Hebamme, aber auf die bräuchten Sie auch in der Klinik nicht zu verzichten. Sie war schon öfter bei Entbindungen in der Waldsee-Klinik dabei. Mir persönlich wäre allerdings wirklich wohler, wenn ich Sie in der Klinik wüßte.«

      »Warum denn?« wandte Valerie ein. »Meine Schwangerschaft ist bisher völlig normal verlaufen, und ich denke nicht, daß das bei der Geburt anders sein wird.«

      »Damit haben Sie wahrscheinlich sogar recht«, räumte Dr. Daniel ein. »Aber ich habe oft genug erlebt, daß bei einer Geburt, bei der eigentlich keine Komplikationen zu erwarten waren, plötzlich doch welche aufgetreten sind und dann ganz schnell ein Kaiserschnitt gemacht werden mußte. Ich will Ihnen keine Angst machen, Frau Doschek, aber ich muß Sie nun mal darauf hinweisen, daß so etwas grundsätzlich passieren kann.«

      Dr. Daniels Worte stimmten Valerie nun doch ein wenig nachdenklich, aber letztendlich siegte ihr Wunsch nach der häuslichen Geborgenheit.

      »Ich möchte es meinem Kind und mir so richtig gemütlich machen«, meinte sie. »Ohne Hektik und Krankenhausroutine, und ich bin sicher, daß ich keinen Kaiserschnitt benötigen werde.«

      »In der Waldsee-Klinik gibt es bei Geburten weder Hektik noch Routine, und unsere Kreißsäle sind schon fast gemütlich«, entgegnete Dr. Daniel, obwohl er spürte, daß sich Valerie von ihrem einmal gefaßten Entschluß nicht mehr würde abbringen lassen. »Vielleicht schauen Sie sich unsere Entbindungsstation bei Gelegenheit einmal an.«

      Valerie nickte. »Bei der nächsten Geburtsvorbereitungsstunde will Frau Lüder uns ohnehin einen Kreißsaal zeigen, und ich nehme an, es wird der von der Waldsee-Klinik sein.«

      »Ganz sicher sogar«, stimmte Dr. Daniel zu, zögerte einen Moment und fügte dann hinzu: »Wie gesagt, für Ihre eigene Sicherheit und die Ihres Kindes würde ich Ihnen eine Entbindung in der Klinik empfehlen.«

      »Ich werde es mir überlegen«, versprach Valerie, war insgeheim aber schon fest entschlossen, sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen zu lassen. Ihre eigene Mutter hatte viermal zu Hause entbunden, und nichts war dabei schiefgegangen. Warum sollte es bei ihr anders sein?

      *

      Der erste schwere Fieberschub traf Ines Holbe ganz unvorbereitet. Sie war gerade dabei, ein ganz besonderes Abendessen zuzubereiten, denn Manfred hatte Geburtstag, und den wollten sie heute gemeinsam feiern. Es würde ihre letzte Feier sein – das war zumindest für Ines klar. Nach diesem Geburtstag wollte sie die Beziehung zu Manfred, die für sie in letzter Zeit mehr und mehr eine Belastung geworden war, beenden.

      Gerade gab Ines noch einen Schuß Sahne zu ihrer Soße, als sich plötzlich alles vor ihren Augen zu drehen begann. Haltsuchend griff sie um sich, doch es war nichts in der Nähe, woran sie sich hätte festhalten können. Sie stürzte zu Boden, während sie noch immer das Gefühl hatte, in einem wahnsinnig schnellen Karussell zu sitzen. Dann war der Schwindelanfall mit einem Schlag wieder vorbei, dafür stieg brennende Hitze in Ines auf. Ihr ganzer Körper glühte, der Schweiß brach ihr aus, und sie war unfähig, sich zu bewegen. Es schien, als wäre sie von Kopf bis Fuß gelähmt, dabei zitterte sie wie im Schüttelfrost. Nach einer halben Stunde war dann alles wieder vorbei.

      Langsam rappelte sich Ines wieder auf, zog ihren schweißnassen Jogging-Anzug aus, stellte sich unter die Dusche und schlüpfte danach in das Kleid, das sie sich für die Geburtstagsfeier zurechtgelegt hatte.

      Als sie in die Küche zurückkehrte, erschrak sie. Der Herd sah aus wie nach einer Explosion, und der stechende Geruch von verbranntem Essen erfüllte den ganzen Raum. Die Soße war übergekocht und der Braten schon leicht angekohlt.

      Dunkle Rauchschwaden drangen aus dem Backofen.

      Rasch schaltete Ines den Herd aus, dann riß sie beide Fensterflügel weit auf.

      »Meine Güte, was ist denn hier passiert?« fragte Manfred entsetzt.

      Mit einem verlegenen Lächeln wandte sich Ines ihm zu. »Ich fürchte, wir müssen deine Geburtstagsfeier ins Restaurant verlegen. Mein Essen dürfte nicht mehr genießbar sein.«

      Manfred runzelte die Stirn. Noch nie war Ines etwas Ähnliches passiert. Sie war eine gute Köchin, der

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