Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Er war einen Kopf kleiner als der Missourier, und Wyatt suchte sein Gesicht in dem Grauen des Morgens zu durchforschen. »Ich habe schon gesprochen, Mister Earp. Und ich werde jetzt noch etwas sagen. Ich bin zu der Crew gekommen, weil sie etwas von mir wußten…«

      Erpressung also! Wie bei so vielen Banditen war es diesem Mann ergangen.

      »Eigentlich war es nicht einmal eine schlimme Sache. Sie werden vielleicht lachen. Es ging um eine Katze.«

      »Um eine Katze?« entfuhr es den beiden Dodgern verblüfft.

      »Ja, sie gehörte dem Mayor. Ich weiß nicht, ich mag Katzen nicht leiden. Vielleicht ist es dumm von mir.«

      »Ganz sicher«, entgegnete der Marshal.

      »Jedenfalls habe ich sie aus dem Wege geräumt, weil sie immer durch meinen Garten lief.«

      »Das war nicht nur dumm von Ihnen, das war eine Schufterei. Aber natürlich kein Grund, Sie zu den Galgenmännern zu pressen.«

      »Aber ich hatte Angst vor ihnen. Vor allem vor dem Mayor von Mesha. Und dann kam Sunriser, der…«

      »Sunriser?«

      »Ja, kennen Sie ihn?«

      »Flüchtig«, entgegnete der Marshal rasch.

      »Ja, er kam dazu, und er machte die Sache doppelt schlimm, denn er drohte mir mit einer Anzeige beim Bürgermeister. Er hatte mich nämlich dabei überrascht, als ich die Katze im Sack in den Fluß warf. Ich hatte zwei Steine in den Sack getan und…?Jedenfalls war er plötzlich neben mir und drohte mir mit der Anzeige. Und der Mayor ist ein mächtiger Mann und hätte mich sicher in der Stadt unmöglich gemacht.«

      »Vielleicht wäre das besser gewesen, als zu den Galgenmännern überzulaufen.«

      Bludschun nickte. »Ja, ganz sicher. Aber das weiß ich erst heute…«

      Weil er also kein Katzenfreund war, hatte er sich von den Graugesichtern erpressen lassen. Es hörte sich unglaubhaft an – und war doch Tatsache!

      Wyatt Earp und Doc Holliday hatten sich von ihm getrennt und ritten auf die Stadt zu.

      »Glauben Sie, daß er Wort hält?« fragte der Spieler unterwegs.

      »Ja, ich glaube es. Er hat eigentlich keine Wahl, Doc. Wenn er uns verrät, ist er den Galgenmännern ausgeliefert. Und wie die ihn behandeln, hat er ja erlebt.«

      Mesha.

      Es lag im Grauen des Novembermorgens da, eingehüllt in Nebeldunst. Die Schwaden standen bis in die Mainstreet hinein und zogen wattige Schleier vor die Häuser.

      Wyatt Earp und Doc Holliday hatten ihre Pferde in einer Seitengasse zurückgelassen und waren vorsichtig bis zur Mainstreet hinaufgegangen.

      Oben an der Gassenmündung blieben sie stehen.

      Und was von dieser Minute an geschah, spielte sich alles derart schnell ab, daß die Dynamik dieses Geschehens nur schwer in Worte zu fassen

      ist.

      Die beiden sahen sofort dort drüben auf dem Vorbau des schmalbrüstigen Saloons den Mörder Sunriser stehen.

      Er wartete. An einen Vorbaupfeiler gelehnt, blickte er die Mainstreet hinauf nach Osten.

      Er wartete also auf den entstellten Galgenmann.

      Also hatte er Anweisung bekommen, auf ihn zu warten.

      Und dann war auch schon der Hufschlag Bludschuns zu hören.

      Er trabte die Straße hinunter, wurde dann langsamer, und plötzlich sah er den Mann vom Vorbau herunterkommen.

      Bludschun hielt sein Pferd an.

      Sunriser stand zehn Yard oder neun Yard vor ihm auf der Straßenmitte.

      »He, Tiermörder! Weißt du nicht, daß du unerwünscht bist!« rief der wirkliche Mörder dem Mann zu, den er zu den Graugesichtern gepreßt hatte.

      Bludschun antwortete nicht.

      Da flog Sunrisers Hand zum Revolver.

      Wyatt Earp und Doc Holliday hatten gleichzeitig gezogen und den Hahn gespannt.

      Aber in diesem Augenblick krachte drüben vom halboffenen Tor der Schmiede her ein Schuß.

      Sunriser sackte zusammen.

      Drüben trat der bullige Schmied aus der Werkstatt. Er hatte das rauchende Gewehr noch in der Hand.

      Verblüfft blickte er auf die beiden Dodger, die schräg gegenüber in der Gassenmündung standen. Inzwischen hatte er erfahren, daß der vermeintliche Galgenmann niemand anders als Wyatt Earp war.

      »Marshal«, keuchte der Hüne und ließ das Gewehr fallen. »Es war Notwehr! Ich wollte Bludschun retten. Der Hund hätte ihn doch erschossen. Ich konnte doch nicht ahnen, daß Sie und der Doc…«

      Wyatt Earp und Doc Holliday wandten sich um und gingen zu ihren Pferden.

      Sie verließen die Stadt. Aber sie würden wiederkehren.

      Jetzt jedoch gab es Wichtigeres zu tun. Es galt, den Kapuzenmännern oben in Casa Grande zuvorzukommen.

Cover Tod dem Tex

      Casa Grande. Eine Stadt mit tausend Einwohnern. Die Mainstreet verlief gerade von Westen nach Osten. Genau in ihrer Mitte lag die Arizona-Bank. Ein zweigeschossiges Gebäude aus rotem Stein.

      Seit siebenundzwanzig Jahren gehörte es James Cornfelder. Der Bankier war der Sohn deutscher Einwanderer, die vor einem Vierteljahrhundert im Kampf gegen die Apachen umgekommen waren.

      Cornfelder, ein Mann in der Mitte der Fünfziger, hatte sich von der Pike auf hochgearbeitet. Er war ein rechtschaffener Mann, der Geld an die Rancher verlieh und sich damit ein Vermögen gemacht hatte. Die Arizona-Bank von Casa Grande besaß einen so guten Ruf wie kaum eine andere Bank in ganz Arizona. Wer Geld brauchte und Land besaß, der war bei Cornfelder immer richtig.

      Und der Bankier war kein Halsabschneider. Es gab im Territorium gewiß mehr als zwei Dutzend Menschen, die ihre Schulden bei dem Bankhaus Cornfelder niemals hatten begleichen können. Ganz zu schweigen von denen, die mit ihrer Schuld ins Grab gesunken waren. Dennoch war James Cornfelder ein lebensfroher Mensch geblieben, der seine Großzügigkeit niemals verloren hatte. Vielleicht war es das, was seinem Namen einen so dauerhaften Klang verliehen hatte. Denn es kamen nicht nur – wie anfangs – die kleinen Rancher zu ihm, sondern mehr und mehr fanden sich auch die großen ein, um ihre Gelder bei ihm zu deponieren, und das brachte natürlich den großen Erfolg.

      An dem Tag, an dem unsere Geschichte beginnt, war Cornfelder gerade vierundfünfzig Jahre alt geworden.

      Seine Frau stand morgens, als er gefrühstückt hatte, vor ihm im Korridor, bürstete seinen Samtkragen und den Rücken seines schwarzen Gehrockes sauber und blickte ihn wohlgefällig an.

      »Mach

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