Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Graugesichter beteiligt. Die drei Männer im Bureau des Bankiers waren keineswegs bedeutungslose kleine Tramps, die nur irgendeine Funktion bei einem großen Coup zu erfüllen hatten.

      Und sie waren nicht allein in Casa Grande. Schräg gegenüber im Digger Saloon saßen zwei Männer am Fenster und blickten wie in Gedanken auf die Straße. Es waren Harry Averhof und Jubal Cadd. Sie beobachteten die Straße und hatten dafür zu sorgen, daß draußen alles in Ordnung war.

      Links neben dem Bankhaus in der schlauchengen Schenke. »Zur ewigen Lampe« hockte vorn an einem einzelnen Tisch der texanische Revolverschwinger Robert Gibson. Es war ein langer, schlaksiger Mensch im schwarzen Habit des Spielers, mit gipsigem, kalkigem Gesicht und stechenden Augen. Auch er war ein Führer der Galgenmänner. Aber er trug keine Maske, ebenso wenig wie Cadd und Averhof.

      Genau gegenüber dem Sheriffs Office lag Jimmy Cromwells Hardware Shop. Vor dem Vorbau stand ein kleiner zweispiegeliger Planwagen, dessen Pferde an einer Krippe fraßen. Unter der Plane hockten der neunundzwanzigjährige Bandit Egon Jackfink. Er war vor Jahren aus dem fernen Deutschland ausgewandert, wo er sich mehrerer Verbrechen schuldig gemacht und eine Frau und vier Kinder zurückgelassen hatte. Auch er war ein Anführer der Galgenmänner aus dem Distrikt von Yuma.

      Sieben Galgenmänner sicherten den großen Schlag von Casa Grande in unmittelbarer Nähe ab.

      An beiden Eingängen der Stadt, also dort, wo im Osten und im Westen die Mainstreet in den Sand der Savanne hinausführte, warteten noch je zwei Männer. Im Osten standen die beiden O’Keefes, und am Westausgang der Stadt warteten der lange Tony Marten und der kleine krummbeinige Willie Brand.

      Es waren also insgesamt elf Männer, die den großen Coup von Casa Grande durchzuführen hatten.

      Die Aktion der Galgenmänner wurde geleitet von dem texanischen Schießer Rob Gibson, dem Mann, der mit steinernem Gesicht an dem kleinen Ecktisch am Fenster der »Ewigen Lampe« saß. Er starrte auf seine knotigen Hände. Viele tausend Dollars hatte er mit diesen Händen gemacht. Teils mit dem Colt, teils mit gezinkten Karten.

      Gibson war ein Schießer, der in mehreren Distrikten von Texas und New Mexico gefürchtet war. Er war der erste, der hier nach Casa Grande gekommen war, um den Coup vorzubereiten. Es mußte alles klappen.

      Und wenn Cornfelder nicht kommen sollte, dann wäre es seine Aufgabe gewesen, ihn zu holen. Jedenfalls die Schlüssel zu den Stahltresoren, in denen das Geld aufbewahrt wurde. Aber James Cornfelder war ja gekommen. Gibson, der ihn vom Ansehen kannte, hatte ihn das Bankhaus betreten sehen.

      Auch Cadd und Averhof hatten ihn gesehen; ebenso Egon Jackfink, von seinem Planwagen aus; und Tony Marten und Willie Brand von ihren Posten vom Stadteingang aus.

      Der Coup rollte.

      Die Tür des Bureaus war zum Schalterraum hin verschlossen, so daß die drei Verbrecher keine Gefahr liefen, vorzeitig entdeckt zu werden.

      Sie waren in der letzten Nachtstunde durch den Nebenraum eingedrungen und hielten sich seitdem hier auf.

      Hacatt saß auf Cornfelders Platz hinterm Schreibtisch in dem großen Ledersessel und hatte seine behaarten Fäuste auf der Schreibtischplatte liegen. Ferguson stand links neben der Tür, und Capite hatte sich auf der rechten Seite postiert. Zum Greifen nahe hätten die beiden Banditen gestanden – wenn Cornfelder oder der kahlköpfige Brinkman durch die Wände hätten fassen können.

      Cornfelder griff mit der Linken in die untere Westentasche, zog den Schlüssel zu seinem Bureau hervor und schob ihn ins Schloß. Langsam und ohne Hast öffnete er die Tür auf – und sah sich einem Mann mit einem grauen Gesichtstuch gegenüber, der ihm einen Revolver entgegenhielt.

      »Vorwärts, kommen Sie rein, und schließen Sie die Tür hinter sich.«

      Cornfelder stand zunächst wie vom Blitz gerührt da. Dann tastete seine Linke nach dem Herzen.

      »Nehmen Sie die Hand runter und kommen Sie herein«, forderte ihn Capite flüsternd auf.

      Cornfelder nickte. Dann machte er zwei Schritte vorwärts, und die Tür wurde hinter ihm geschlossen.

      Das hatte Ferguson besorgt.

      Brinkman war schon mehrere Schritte von der Tür entfernt, auf dem Weg zu der Klappe, die hinter die Schalterwand führte.

      Aber vorn durch die Tür des Schalterraums war eben der kleine Billy Ovarim gekommen. Der dreizehnjährige Bursche war der Sohn einer weißen Frau, die als Wäscherin am Ostrand der Stadt in einer winzigen Hütte ihr Leben fristete; man erzählte sich in der Stadt, daß Billys Vater ein Indianer gewesen sei, ein Apache. Vielleicht war das nur Gerede, aber das dunkle Gesicht, die wohlgeformten schwarzen Kohlenaugen und vor allem das blauschwarze, kräftige Haar des Jungen deuteten darauf hin. Auch die große Wachsamkeit und die Ausdauer des Kleinen schienen diese Vermutung zu bestätigen.

      Bill hatte beobachtet, wie der Chef in sein Zimmer getreten war, dabei aber nicht wie sonst mit der Linken nach der Tür gegriffen hatte, um sie zuzuziehen; und dennoch war die Tür geschlossen worden.

      Bill schüttelte den Kopf. Den leeren Papierkorb noch in der Hand, ging er auf die Klappe der Schalter zu und kroch darunter hinweg. Das trug ihm von dem schnauzbärtigen und mürrischen Kassiere Hastings den Tadel ein:

      »Du sollst die Klappe hochheben und wie jeder gesittete Mensch hier hereinkommen.«

      Hastings konnte es nicht leiden, wenn einer unter der Klappe hindurchkroch. »Vor sechs Jahren kroch Phin Clanton hier durch die Klappe…« Nun wollte der Kassierer wieder die alte Story erzählen vom Banküberfall, bei dem angeblich Phineas Clanton den Angriff geführt hatte, der hier unter dem Schalterbrett hindurchgekrochen war.

      Aber von anderen Bankangestellten, die ebenfalls damals schon hier arbeiteten, hatte Bill erfahren, daß Phineas Clanton bei dem Überfall überhaupt nicht dabeigewesen war, ja, daß es sehr zweifelhaft war, ob der Überfall überhaupt von den Clantons ausgeführt worden war. Aber damals mußte ja alles, was geschah, auf das Konto der Clantons kommen. Es war am praktischsten. Vor allem für die Sheriffs, die sich dann leicht hinter der Behauptung verschanzen konnten: »Was sollen wir machen; es waren die Clantons! Und gegen die kommen wir nicht auf!«

      Hastings Story war uralt und längst abgeleiert, sie interessierte den kleinen Billy Ovarim überhaupt nicht.

      »Ich muß Ihnen etwas sagen, Mr. Hastings«, unterbrach er den Kassierer.

      »Du setzt dich hinten in die Ecke und spitzt Bleistifte an, wie ich es dir befohlen habe.«

      »Ich habe die Bleistifte schon angespitzt, Mr. Hastings. Und außerdem muß ich Ihnen etwas sagen. Als der Boß eben in sein Zimmer ging…«

      »Ich habe dir gesagt, du sollst deinen Rand halten. Vorwärts, verschwinde!«

      Der Junge wandte sich um und ging knurrend weiter.

      Als er an dem hinten offenen Schalter des zweiten Kassierers vorbei kam, flüsterte er: »Mr. Horbace, ich habe etwas beobachtet.«

      Der junge Kassierer wandte sich um. »Na, was hast du denn beobachtet?«

      »Also, es ist so gewesen: als der Chef in sein Zimmer ging…«

      Vorn trat ein Kunde an den Schalter von Horbace. Der mußte sich nun der Arbeit zuwenden.

      Bill

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