Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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war an seinen Platz zurückgekehrt.

      Cornfelder stand einen halben Schritt vor der Tür, die Ferguson hinter ihm ins Schloß geschoben hatte.

      Das Herz schlug ihm bis in die Kehle hinauf. Das Herz, das ihm seit einiger Zeit zu schaffen machte, schien plötzlich seine zu eng gewordene Kammer sprengen zu wollen.

      Cornfelder hatte mit einem Blick die ganze Situation erfaßt. Er sah drüben den Banditen mit dem grauen Gesichtstuch hinter seinem Schreibtisch sitzen und mit dem Revolver herumhantieren, spürte den Mann hinter sich, der die Tür zugeschoben hatte, und rechts neben ihm stand noch der Bandit, der ihn direkt mit dem Revolver bedrohte.

      Plötzlich setzte das Herz des Bankiers aus – und schien seinen Schlag nicht mehr aufnehmen zu wollen. Langsam begann sich das Zimmer vor Cornfelders Augen zu drehen. Er machte einen unsicheren Schritt vorwärts und schob dann die Hände nach vorn.

      »He, was soll der Trick?« krächzte Capite hinter ihm her.

      Cornfelder wankte auf den mit grünem Leder bezogenen Sessel zu, der vor seinem Schreibtisch für Besucher aufgestellt war. Als er auf die Sitzfläche des Möbels niedersinken wollte, war Ferguson hinter ihm und schob ihm den Revolver in die Nierengegend.

      »Hier wird sich nicht gesetzt! Sie haben zuzuhören!«

      Die gespenstisch rauhe Stimme des einstigen Chirurgen drang dem Bedrohten bis ins Mark.

      Er griff nach der Sessellehne und klammerte seine gepflegten Hände darum. Ganz weiß traten die Fingerknöchel unter der Haut hervor.

      In Cornfelders Gesicht war eine große Änderung vor sich gegangen. Die bis dahin etwas bläulich-rote Haut hatte die Farbe der gekalkten Wand hinter ihm angenommen.

      Hart und scharf stach die kurze Nase hervor. Die Falten um den Mund und um die Augen schienen sich dreifach vertieft und verstärkt zu haben. In tiefen dunkelgrauen Höhlen lagen die Augen.

      Cornfelder rang verzweifelt nach Atem. Er hing jetzt mit dem Oberkörper hinten über die Stuhllehne und stöhnte röchelnd.

      Die Desperados warfen einander fragende Blicke zu.

      Es war Capite, der vor den Bankier trat.

      »Los, setzen Sie sich.«

      Aber Cornfelder war nicht mehr in der Lage, dieser Aufforderung nachzukommen. Er rutschte langsam in sich zusammen.

      Blitzschnell fing der junge Bandit ihn auf und drückte ihn in den Stuhl.

      Er hatte es nicht eben sanft getan, sondern rauh und rücksichtslos hatte er den weißhaarigen Mann in den Sessel gestoßen. Aber es war eben diese ruckhafte Behandlung, die Cornfelder das Herz wieder schlagen ließ.

      Er mußte sich auf beide Ellbogen aufstützen, um aufrecht sitzenbleiben zu können.

      »Was hat er?« krächzte Hacatt.

      Ferguson knurrte: »Was soll er schon haben? Der Schreck ist ihm in die Glieder gefahren. Und wahrscheinlich hat er jetzt die Hosen voll.«

      Capite kam zur Sache. »Geben Sie die Schlüssel heraus.«

      Und als Cornfelder sich immer noch nicht rührte, stieß Capite die Rechte mit dem Revolver vor und setzte dem Bankier die Mündung hart auf die Herzspitze.

      »Hören Sie schlecht?«

      Und als Cornfelder sich noch nicht rührte, stieß der Galgenmann die Waffe noch einmal hart auf die Brust des Bedrohten.

      Dieser Ruck brachte das wieder erlahmte Herz des Unglücklichen neuerlich zum Schlagen.

      »Was wollen Sie?« keuchte Cornfelder tonlos.

      »Die Schlüssel.«

      »Welche… Schlüssel?« stammelte der Bankier.

      »Natürlich nicht die vom Boudoir Ihrer Geliebten!«

      Cornfelder keuchte, hob den Kopf an und starrte in die kalten Augen des Verbrechers.

      »Ich weiß nicht, was Sie wollen. Weshalb sitzen Sie hier?« Seine Worte kamen abgehackt und wurden immer wieder von kurzen Atemzügen unterbrochen.

      Capite blickte ihn gnadenlos an. Er sah nicht, daß der Mann einen schweren Anfall erlitten hatte.

      »Los!« fuhr er Cornfelder an. »Rücken Sie schon die Schlüssel raus, Mensch!«

      Er stieß den weit im Sessel vorgelehnten Mann derb zurück.

      »Den Schlüssel…«, ächzte Cornfelder, »den Schlüssel?«

      »Den Schlüssel vom Tresor wollen wir haben!« zischte ihn der Verbrecher an.

      Da weiteten sich die Augen des Bankiers vor Entsetzen.

      »Zum Tresor?« stotterte er fassungslos. »Aber ich habe ihn nicht bei mir…«

      Da flog die linke knochige Hand des Verbrechers hart in das Gesicht des Bankiers.

      Auf der getroffenen Gesichtshälfte verschwand die bleierne Blässe und wich einem dunklen, krankhaften Rot. Der Kopf des Bankiers sank auf die Brust herunter.

      »Ich habe den Schlüssel nicht bei mir«, stöhnte er. »Er ist daheim…«

      Die drei Banditen waren wie vor den Kopf geschlagen. Hacatt war aufgesprungen und kam um den Tisch herum. Fassungslos standen sie da und starrten den Mann im Sessel an.

      War das ein Trick von ihm?

      Oder sprach er die Wahrheit? In diesem Fall sah es übel aus, denn sie hatten fest damit gerechnet, daß er den Schlüssel bei sich haben müßte.

      »Los, wir suchen ihn durch«, knurrte Hacatt.

      Zusammen mit Ferguson tastete er den Bankier ab.

      Sie fanden zwar zwei Schlüssel, aber die waren viel zu groß für die kleinen Schlösser der Tresore.

      Hacatt starrte auf die drei großen Geldschränke, die behäbig im Hintergrund des Raumes an der Wand standen. Wie sollten sie sie sprengen? Das war so gut wie ausgeschlossen!

      Daß der Bankier die Schlüssel nicht bei sich haben könnte, diese Möglichkeit hatte der Boß, der immer alles einkalkulierte, offenbar außer acht gelassen.

      Noch einmal klatschte Capites Linke in das Gesicht Cornfelders.

      »Rede, Mensch, sonst ist es aus!«

      Da erhob sich der Bankier und machte zwei Schritte auf die Tür zu.

      Die drei Banditen standen jetzt hinter ihm und starrten ihm entgeistert nach.

      Das war der Augenblick, in dem der kleine William Ovarim draußen von seinem Platz auf dem Nußbaum über die Gardinen in das Zimmer blicken konnte.

      Er hatte die drei Männer gesehen, die alle Revolver in den Händen und graue Tücher um die Gesichter

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