Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Los, mach die Tür wieder auf«, forderte Capite den Bankier auf.

      Cornfelder öffnete wieder und blickte in den Kundenraum.

      Brinkman kam ihm entgegen.

      Cornfelder winkte mit der Linken ab und deutete ihm mit dieser Geste an, daß er stehenbleiben solle.

      Wie angenagelt blieb der Bureauvorsteher mitten im Raum stehen.

      »Er ist nirgends zu finden, Mr. Cornfelder«, entschuldigte er sich. »Es tut mir leid. Aber mag der Teufel wissen… Pardon… Pardon… Ich weiß wirklich nicht, wo er hingelaufen ist! Er ist ein schrecklicher Bengel. Ich werde ihn bestrafen, wenn er zurückkommt.«

      Cornfelder winkte ab. »Nein, nein, lassen Sie nur.« Langsam schloß er die Tür.

      Als er in die Augen der Verbrecher sah, stieß er auf diamantharte, drohende Blicke.

      »Du willst uns reinlegen, Bursche!« knurrte Capite.

      In diesem Augenblick krachte draußen auf der Straße ein Schuß.

      Die drei Graugesichter zuckten zusammen und griffen augenblicklich nach ihren Revolvern.

      »Was hat das zu bedeuten?« zischte Hacatt.

      Ferguson zog die Schultern hoch.

      Capite trat ans Fenster und suchte einen Blick in den Hof zu werfen.

      »Es muß auf der Straße gewesen sein. Aber ich kann von hier aus nicht hinaussehen.«

      Er wandte sich um und blickte in Fergusons Augen.

      Der zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen.

      Capite zischte: »Die Sache kommt mir nicht geheuer vor. Los, wir verschwinden.«

      »Ohne das Geld?« krächzte Hacatt.

      »Es wird uns kaum etwas anderes übrigbleiben.«

      Hacatt straffte seine lange, hagere Gestalt und bohrte seinen Blick in die Augen des Bankiers.

      »Hör zu, Brother, ich weiß, daß du Frau und Kinder hast«, begann er, wobei er die Daumen hinter den Waffengurt hakte und auf den Zehenspitzen wippte.

      »Wie meinen Sie das?« stotterte der Bankier.

      »Wenn dir was am Leben deiner Frau und deiner Brut liegt, dann wirst du jetzt auf dem schnellsten Weg den Schlüssel herbeischaffen.«

      »Was soll diese Drohung, was haben Sie vor?«

      »Das wirst du schon noch erfahren. Deine lieben Kinderchen werden nicht viel Spaß am Leben haben. Dafür sorgen wir schon. Oben in Grenoble gab es einen Rancher, der nicht mit unseren Gewohnheiten einverstanden war. Er hat heute einen hübschen, kräftigen Sohn, der wirklich ein hoffnungsvoller Sproß war – bis er eben mit dem Brandreisen Bekanntschaft machte.«

      »Mit dem… Brandeisen?« stammelte der Bankier.

      »Ja, wir haben ihm ein eigenes Brandzeichen aufgebrannt, aber nicht irgendwo auf dem Rücken, sondern im Gesicht. Genauer gesagt auf beiden Augen. Mit dem Sehen ist es zwar jetzt vorbei, aber dafür hat er zwei schöne gestirnte Brandmale im Gesicht.«

      »Scheusale!« entfuhr es dem Bankier.

      Da hieb Ferguson, der hinter ihm stand, zu.

      Der Handkantenschlag entriß dem Getroffenen einen erstickten Schmerzensschrei. Wie gelähmt war die rechte Seite Cornfelders. Er vermochte die Hand nicht einmal mehr zur Faust zusammenzuballen.

      »Macht, was ihr wollt, ich verschwinde!« krächzte der einstige Chirurg aus Chicago und ging zum Fenster.

      Hacatt schüttelte den Kopf. »Nein, wir müssen das Geld haben!«

      Unschlüssig stand Capite vor den beiden und blickte in das bebende Gesicht des Bankiers.

      »Hör zu, Freund, du wirst uns jetzt auf dem schnellsten Wege die Schlüssel herbeischaffen!«

      Cornfelder vermochte den Kopf nicht mehr zu heben. Er konnte ganz einfach nicht mehr in die kalten Augen des Verbrechers sehen, konnte ihm keine Lügen mehr ins Gesicht sagen.

      Da packte Capite die lederne Zigarettentasche. Er hatte gar nichts Besonderes damit vor. Es war nur Nervosität, daß er nach diesem Gegenstand griff.

      James Cornfelder hatte den Kopf hochgeworfen und starrte fassungslos auf die Hand des Verbrechers, die das lederne Etui zerknautschte.

      Der Desperado fing diesen Blick auf – und deutete ihn in seinem Argwohn nicht falsch. Er zuckte regelrecht zusammen, riß plötzlich mit beiden Händen das Etui auf und kippte es um.

      Erst beim zweiten Aufstoßen auf den Tisch fielen die drei kleinen Schlüssel auf die Platte.

      Entgeistert stierten die drei Galgenmänner auf die Schlüssel und dann in das wachsbleiche, jetzt totenähnliche Gesicht des Bankiers.

      Klatschend fiel Capites Hand in das Gesicht des Mannes, der sie so geblufft hatte.

      »Damned! Das hast du nicht schlecht gemacht, Halunke! Fast wäre es dir geglückt. Dafür wirst du sterben!«

      Capite warf Ferguson die Schlüssel zu und öffnete das Fenster. Er dachte nicht mehr an den Schuß, der vor wenigen Sekunden gefallen war. Es war eben noch nicht die große Zeit des später so gefürchteten Desperados Frederic Capite.

      Er hatte das Fenster aufgerissen und sprang hinaus in den Hof. Vorsichtig ging er bis zur Wagenklappe und öffnete sie um Handbreite.

      Wie von einem Peitschenschlag getroffen, zuckte er zurück.

      Der kleine Billy hatte hinter dem Wagen gestanden. Sein Mißtrauen war von Sekunde zu Sekunde gewachsen. Unter halbgesenkten, langen, seidigen Kinderwimpern hatte er unauffällig die andere Straßenseite beobachtet und die Gesichter der beiden Männer am Fenster gesehen.

      Dann war einer dieser Männer auf dem Vorbau erschienen, hatte ihn wie mit einem unbeabsichtigten Blick gestreift und war dann in der Bar neben der Bank verschwunden.

      Der kleine Mischling hatte ein derart unbehagliches Gefühl, daß er seinen Platz neben dem Wagen augenblicklich verließ und in der Mündung einer Quergasse verschwand.

      So schnell ihn seine Füße tragen wollten, rannte er davon, sprang über kleine Mauerstücke, zog sich an einer Fenz hoch, schwang sich hinüber, jumpte über umgekippte Wagenböden und hastete hinter den Höfen entlang, bis er bei den letzten Häusern am Ortsende der Stadt angekommen war.

      Aber wie angewurzelt blieb er hinter einem Wagenschuppen stehen und starrte auf die Straße, die hinüber nach Osten führte. Unweit vom letzten Haus, das direkt vorn an der Mainstreet stand, hatten sich zwei Männer aufgebaut. Mittelgroße, hagere Burschen, die ihre Pferde neben sich stehen hatten. Vielleicht wäre der kleine Bill gar nicht auf sie aufmerksam geworden, wenn er nicht gesehen hätte, wie der eine von ihnen in der linken Hand ein graues Tuch bereithielt und die Rechte auf dem Revolverkolben liegen hatte.

      Galgenmänner!

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