Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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preßte seine kleine Faust zwischen die Zähne und überlegte verzweifelt.

      Da vorn in dem Haus wohnte der Reverend. Ihn hatte er aufsuchen wollen. Mr. Conally war ein freundlicher, verständnisinniger Mensch – und leider der einzige Mann in der ganzen Stadt, zu dem der kleine Billy Ovarim wirkliches Vertrauen besaß.

      Und der Weg ausgerechnet zu diesem Mann wurde ihm von den beiden Graugesichtern versperrt.

      Während sein Boß, der Bankier James Cornfelder, unten im Bankhaus in seinem Office in höchster Gefahr schwebte – eine Gefahr, die der kleine Halbindianer sozusagen mit angesehen hatte – stand er hier und konnte nichts tun.

      In diesem Augenblick sah er unten im Westen aus der Talmulde, aus der die Overlandstraße aufstieg, eine Staubwolke hochziehen.

      Wenige Sekunden später sah er zwei grauschwarze Punkte in der Ferne auftauchen.

      Zwei Reiter!

      Sie kamen so schnell näher, daß er ihre Pferde schon bald unterscheiden konnte.

      Der Mann, der auf der nächsten Seite ritt, saß auf einem falbfarbenen Tier, und der andere ritt einen Rappen.

      Sie kamen rasch näher, so rasch, daß der kleine Pferdefreund Bill die Augen und den Mund weit aufgerissen hatte. Was waren das für Pferde! Niemals zuvor hatte der Junge zwei Tiere in so ungeheurer Geschwindigkeit dahergaloppieren sehen.

      Je näher die beiden Reiter dem Stadteingang kamen, desto unruhiger wurden die beiden Graugesichter, die sich neben dem letzten Haus postiert hatten.

      Plötzlich schien ein Zucken durch den Körper jenes Mannes zu gehen, der das graue Gesichtstuch in der linken Hand hielt. Er duckte sich tief an den Boden nieder und stieß dann den anderen an, wobei er auf die beiden Reiter deutete.

      Blitzschnell wandten sie sich um und krochen hinter die Mauerecke, um sich da tief niederzuducken.

      Der kleine Bill hatte noch niemals in seinem Leben so sehr gewünscht, ein großer Mann zu sein, wie in diesem Augenblick. »Wenn ich jetzt einen Revolver hätte«, flüsterte er tonlos vor sich hin.

      Er hatte den Blick wieder zur Straße gewandt und sah jetzt deutlich die beiden Reiter.

      War vorhin nur Bewunderung in seinen Augen gewesen, so wich die plötzlich einer Verblüffung. Der Reiter auf dem Falbpferd hatte sich um zwei Pferdelängen von seinem Begleiter gelöst und kam allein auf den Eingang der Stadt zugesprengt.

      Es war ein großer, breitschultriger Mann im schwarzen Lederanzug und mit einem wehenden leuchtendroten Halstuch.

      Es war fast zwei Jahre her, daß der kleine Mischling diesen Mann hier in der Stadt gesehen hatte. Aber nie würde er ihn vergessen können!

      Seine zusammengepreßten Lippen sprangen auf und formten nur die zwei Worte:

      »Wyatt Earp!«

      Und dann stieß er sich von der Ecke des Schuppens ab und sprintete querfeldein los, der Straße entgegen.

      Mit hochgerissenen Armen stieß er schrille Schreie aus und machte dadurch den Reiter auf sich aufmerksam.

      Ja, der kleine William Ovarim hatte sich nicht getäuscht.

      Der Reiter auf dem schnellen Falbhengst war niemand anders als der Missourier Wyatt Earp, der berühmte Marshal aus Dodge City. Und sein Begleiter, der Reiter des schwarzen Hengstes, war der große Gunfighter Doc Holliday!

      Wyatt Earp hatte sein Pferd angehalten und wartete, bis der Junge herangekommen war.

      Der Kleine hatte sich trotz seiner Jugend so sehr in der Gewalt, daß er sich nicht nach der Mauerecke, hinter der er die beiden Banditen wußte, umdrehte.

      Er lief die Straße hinauf und blieb vor dem Hengst des Marshals stehen.

      Keuchend stieß er hervor: »Mr. Earp!« Er rang nach Atem. »Mr. Earp! Sie sind da…, welch ein Glück!«

      »Was gibt’s denn, Kleiner?«

      »Die Galgenmänner.«

      Wyatt glitt sofort aus dem Sattel und streichelte dem Burschen über seinen schwarzblauen Haarschopf.

      »Was sagst du da?«

      »Die Galgenmänner, Marshal! Sie sind in der Stadt. Zwei stehen hier vorn hinter dem Haus. Ich kann es nicht beschwören, aber…«

      Doc Holliday war nun auch heran, hatte in einer wahren Fontäne von Staub seinen Rappen zum Stehen gebracht und war abgestiegen. Er hatte die letzten Worte des Jungen noch gehört.

      »Nun beruhige dich mal, Boy. Und sprich schön langsam«, forderte der Missourier den Kleinen auf.

      »In der Bank unten, Mr. Earp, in der Bank da sind sie, drei Männer! Ich habe sie vom Nußbaum aus beobachtet. Sie sind bei Mr. Cornfelder im Office und haben ihre Revolver in der Hand.«

      »Wie kommst du darauf, daß es Galgenmänner sind?« forschte da der Georgier, während er einen unauffälligen Blick über die Straße schickte.

      »Sie tragen graue Gesichtstücher.«

      Die beiden Dodger wechselten abermals einen kurzen Blick miteinander.

      Dann reichte der Marshal dem Jungen die Hand und streichelte ihm übers Haar.

      »So, wir müssen jetzt so tun, als wenn wir alte Freunde wären, Boy. Hast du verstanden?«

      Der Kleine nickte.

      »Ja, das ist schön. Dann gehst du jetzt langsam hinter uns her und verschwindest am besten in eurem Haus.«

      »Wir wohnen am anderen Ende der Stadt.«

      »Kennst du denn niemanden?«

      »Doch, den Reverend. Er wohnt hier gleich im ersten Haus links.«

      »Dann gehst du zu ihm. Und während wir jetzt auf das Haus zugehen, berichtest du mir, was du weißt.«

      In fliegenden Worten erzählte der kleine Billy Ovarim, was er in der letzten halben Stunde erlebt hatte.

      Dann verschwand er im Haus des Pfarrers.

      Wyatt Earp und Doc Holliday zogen sich wieder in die Sättel und trabten die Straße hinunter.

      Hundert Yards vor dem Bankhaus stiegen sie ab, warfen ihre Zügelleinen um einen Querholm und betraten den Vorbau von Judy Harrisons Clothing Store.

      Während Doc Holliday neben der Tür stehenblieb, betrat der Marshal den Shop.

      Die junge blondhaarige Frau, die gerade in einem der Wäschefächer hantierte, hatte ihm den Rücken zugekehrt.

      Als der Mann sich räusperte, fuhr sie herum – und in ihre großen Augen trat zu dem kleinen Schrecken eine grenzenlose Verblüffung.

      »Marshal Earp!« entfuhr es ihr.

      »Ja, Miß Harrison.«

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