Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 264

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

Rasch hatte er das Geld aus den Taschen zurückgeholt und dem Georgier wieder zugeschoben.

      »Es sollte nur ein Scherz sein, Mr. Holliday«, hatte er damals gesagt und war rasch aus dem Saloon verschwunden. Nicht nur aus dem Saloon, sondern aus der ganzen Stadt. Er war erst wieder zurückgekommen, als er hörte, daß der Georgier weitergeritten war.

      Inzwischen waren Jahre vergangen, und Gibson hatte vielerlei von dem Spieler gehört. Vor allem, daß er seit Jahren mit dem berühmten Marshal Earp ritt.

      Immer hatte er die Zeitungsberichte von den Kämpfen des Marshals und Doc Hollidays gegen Banditen eifrig studiert. Nicht zuletzt über das mörderische Gefecht unten im Tombstoner O.K. Corral.

      Und nun stand dieser Doc Holliday hier in der Mainstreet, schien urplötzlich aus dem Boden gewachsen zu sein.

      Aber ganz sicher nicht zufällig…

      Das Hirn des Schießers arbeitete blitzartig.

      Er wußte, daß Wyatt Earp in Kom Vo, in Costa Rica und Martini gegen die Graugesichter gekämpft hatte. Und zu Wyatt Earp gehörte – Doc Holliday! Daran konnte nicht der mindeste Zweifel bestehen.

      Wo war der Marshal?

      Vielleicht ist er hinter mir! überlegte der Bandit. Aber er wagte es nicht, sich umzudrehen.

      Und dann tat er es doch.

      Aber hinter ihm stand niemand.

      Er sah nur das Rattengesicht Egon Jackfinks in der Öffnung der Wagenplane erscheinen.

      Das gab ihm Sicherheit. Jedenfalls sein Rücken war frei.

      Ganz sicher war der Marshal in der Stadt!

      Aber falls Doc Holliday ausgeschaltet werden konnte, wäre der Marshal nur noch halb so gefährlich.

      Langsam ging der Bandit vorwärts.

      Doc Holliday sah ihn kommen und rührte sich nicht vom Fleck.

      Als Gibson bis auf fünfzehn Schritt herangekommen war, blieb er breitbeinig in der Straßenmitte stehen und stemmte die Arme in die Hüften. So, daß er die Hände blitzschnell zu den Revolverhalftern bringen konnte.

      Ich darf ihn nicht mit dem Namen anrufen, weil ich sonst die anderen kopfscheu mache, dachte er. Wenn sie seinen Namen hören, werden sie das gleiche denken wie ich, nämlich Wyatt Earp ist hier! Und das kann ich nicht riskieren. Aber auf jeden Fall muß ich die anderen warnen. Ich werde es so einrichten, daß sie gewarnt sind, ohne gleich zu wissen, wer der Mann da ist.

      »Komm raus!« belferte er.

      Holliday blieb hinter seiner Regentonne und rief zurück:

      »Hallo, Gibson, seit wann bist du heiser? Du solltest mal was dagegen tun. Das kann gefährlich werden!«

      Der Schießer biß die Zähne aufeinander.

      Wie er diese Stimme fürchtete! Nie hatte er sie vergessen seit jenem unseligen Tag damals unten in Dallas. Oft hörte er sie mitten in der Nacht. Sie riß ihn aus dem Schlaf und ließ ihn aufrecht im Bett sitzen. Dann dachte er an die Augen des Georgiers, deren eisigen Blick er nie hatte vergessen können.

      »Puste dich nicht auf, Brother«, geiferte Gibson. »Du bist umstellt. Wir sind zu zehnt. Ja, mit mir sind es sogar elf Mann. Du hast keine Chance.«

      Da richtete sich der Spieler hinter der Tonne auf, blieb aber auf dem Vorbau stehen. Er verschränkte die Arme über der Brust und lehnte sich gegen die hölzerne Wand des Butcher Shops.

      »Weißt du, Gibson, wenn ich die Leute, denen irgend etwas an mir nicht gefällt, zusammenzählen würde, käme ich sicher auf eine halbe Armee. Deshalb habe ich mir das Zählen abgewöhnt.«

      Gibson schluckte schwer, als er jetzt die Augen des Georgiers auf sich gerichtet fühlte.

      Ich muß sofort handeln! zuckte es durch sein Hirn. Lange kann ich diesem Blick nicht standhalten.

      »Kommen Sie runter auf die Straße«, preßte er heiser durch die Kehle.

      Was will ich denn, suchte er einen klaren Gedanken zu fassen. Doch nicht einen Gunfight mit Doc Holliday? Dann bin ich verloren. Immerhin überschätzte der Schießer sich nicht. Gegen den Doc hatte er keine Chance, das wußte er genau.

      Also durfte er sich nicht auf einen Revolverkampf mit ihm einlassen.

      Aber konnte er auf Averhof und Cadd bauen? Das war eine große Frage. Eine gefährliche Frage.

      Doc Holliday blieb oben auf dem Vorbau und fixierte ihn scharf.

      »Was wünschen Sie denn, Gibson? Wollen Sie sich mit mir schießen?« fragte er plötzlich.

      Gibson zuckte zusammen wie unter einem elektrischen Schlag.

      Nein, auf keinen Fall wollte er das.

      Und jetzt machte er einen Fehler, einen großen Fehler. Er drehte sich um und suchte mit den Augen die Fenster des Saloons, hinter denen er Cadd und Averhof wußte.

      Die beiden waren nicht zu sehen.

      Bedeutete das, daß sie auf ihrem Posten waren, daß sie ihm den Rücken deckten? Daß sie also schon da waren?

      Es war nur ein kurzer Augenblick, in dem er den Kopf gewandt hatte, aber als er ihn wieder nach vorn nahm, sah er, daß Doc Holliday seinen Platz an der Hauswand verlassen hatte. Er lehnte jetzt vorn an einem der Vorbaupfeiler.

      Gibson schluckte wieder. Er lehnt an einem Vorbaupfeiler! Habe ich das nicht schon gelesen? Schon hundertmal gelesen in gelben Gazetten des Westens: »Der Marshal stand im Gunfight mitten auf der Straße, und oben auf dem Vorbau lehnte Doc Holliday an einem Vorbaupfeiler…

      Ja, er wußte genau, daß er es schon oft so gelesen hatte. Gelesen und gehört!

      Der Marshal! Wo war er? Steckte er etwa irgendwo in seinem Rücken, oder drüben auf der anderen Vorbauseite? Gehetzt sah sich der texanische Schießer nach allen Seiten um.

      Da brach oben vom Vorbau die klirrende Lache des Georgiers an sein Ohr. Es klang wie splitterndes Glas.

      »Sie sind nicht nur heiser, Gibson, sie sind auch verdammt nervös.«

      Der Gambler stieß sich von dem Pfeiler ab und stieg die Treppe langsam herunter auf die Straße. Mit weiten federnden Schritten, die so typisch für ihn waren, überquerte er die Straße, und zwar ging er so dicht an Gibson vorbei, daß der Bandit unwillkürlich einen Schritt zurückwich.

      Als Gibson wieder einigermaßen zu sich kam, hatte Doc Holliday schon drüben den Vorbau erreicht und verschwand eben im Eingang der Schenke, in der Gibson bis jetzt gesessen hatte.

      »Hell and devils!« entfuhr es dem Coltman. Es war ihm, als habe ihn eben ein eisiger Schicksalswind gestreift.

      Und dabei war doch nur ein Fremder vorübergegangen.

      Ein Fremder? Nein! Nicht irgendeiner. Der König der Gunfighter John Henry Holliday!

      Der

Скачать книгу