Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Nervenkraft war völlig erschöpft.

      Er ging mit schleppendem Schritt auf die andere Straßenseite hinüber und verschwand in der Schenke, in der Cadd und Averhof postiert waren.

      Die beiden standen unweit vom Fenster, aber doch so, daß man sie von außen nicht sehen konnte.

      Als jetzt die Tür in ihren Angeln quietschte, fuhren sie herum und griffen nach ihren Revolvern.

      Die schlechte Nervenverfassung der beiden gab Gibson wieder Aufwind.

      »He, was ist denn mit euch los? Was steht ihr da herum! Habt ihr den Burschen eben gesehen?«

      »Ja«, stotterte Cadd. »Es ist Doc Holliday.«

      Sie kennen ihn also, überlegte Gibson, vielleicht ist es möglich, einen jetzt nach vorn zu schicken.

      »He, Cadd, du hast doch so ein großes Maul und bist so ein schneller Mann. Du wirst jetzt hinübergehen und ihn auf die Straße rufen.«

      »Ich?« Cadds Unterkiefer begann zu zittern. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Mr. Gibson!« In dem kalkigen Gesicht des Revolverschwingers brannten hektische Flecken.

      »Doch, Cadd, das ist mein Ernst. Los, du gehst auf die Straße und lotst ihn heraus.«

      »Wie soll ich das anstellen?«

      Mit dem Kinn deutete der Schießer auf Averhof.

      »Er wird dir dabei helfen.«

      »Ich?« entfuhr es Averhof entgeistert. »Wie komme ich denn dazu? Was habe ich mit dem Kerl zu tun?«

      »Was du mit ihm zu tun hast, das werde ich dir jetzt gleich erklären. Er ist Doc Holliday! Verstehst du? Und wo er ist, da ist auch der große Wyatt Earp. Ich nehme doch an, daß du nicht so blöd bist, das nicht zu begreifen. Wyatt Earp ist der Feind Nummer eins unserer Crew. Er befindet sich in der Stadt!«

      Gibson hatte immer schneller und erregter gesprochen und die beiden damit unwillkürlich in den Strudel seiner großen Unruhe gezerrt.

      »Jawohl, Wyatt Earp ist in der Stadt. Ich denke, daß ich dazu nichts mehr zu sagen brauche. Es hat jeder sein Äußerstes zu geben. Jeder ist in größter Gefahr, und damit die Crew! Ihr habt die Pflicht, sofort zu handeln. Und zwar genau zu tun, was ich euch sage.«

      Die beiden Graugesichter standen wie begossene Hunde da. Cadd griff in die Tasche und nahm das graue Gesichtstuch hervor.

      »Was willst du damit?« herrschte ihn der Schießer an.

      »Damit…?« stotterte Cadd. »Ich weiß es nicht, ich…«

      »Mann, behalt deine Nerven! Du wirst sie in dieser Stunde mehr denn je gebrauchen. Da drüben in der Schenke ist Doc Holliday. Ihr werdet ihn hinaus auf die Straße lotsen. Und dann erledigen wir ihn. Wenn er erledigt ist, zählt der Marshal nur noch halb so viel!«

      Eine seltsame Veränderung war mit Averhof vor sich gegangen. Sein Gesicht hatte jetzt tatsächlich eine graugrüne Farbe angenommen. Mit seinen Blicken sah er auf den schmutzigen Fußboden, der mit Zigarettenresten und Papierschnitzeln bedeckt war und ganz sicher seit Wochen nicht mehr gereinigt worden war.

      »Wyatt Earp… Nein, nein…, nicht gegen Wyatt Earp!« stotterte er fast tonlos.

      Gibsons Hände begannen leise zu zittern.

      Dann schrie er plötzlich los: »Du feiger Hund! Du elender Kojote! Ich werde es dir geben!« Er stürzte ihm entgegen und riß den Revolver aus dem Halfter.

      »Los, du hast die Wahl, Averhof. Entweder du gehst hinaus oder ich knalle dich nieder. Du weißt, daß der Boß keinen Feigling in unseren Reihen duldet!«

      Der kleine kahlköpfige Mann hinter dem Schanktisch, der ohnehin nur seine einsfünfundfünfzig maß, war mit jedem Wort, das in diesen Minuten hier im Schankraum gesprochen worden war, kleiner geworden. Zusammengekauert wie ein Gnom hing er jetzt hinter der Theke und starrte auf Gibsons schmalen Rücken.

      Als Averhof und Cadd vorhin seine Schenke betreten hatten, waren sie ihm schon reichlich unheimlich vorgekommen. Aber nun waren alle Zweifel behoben: Es waren Verbrecher. Die Tatsache, daß sie gegen Wyatt Earp kämpfen wollten, verriet eindeutig die Banditen. Vielleicht sogar die Galgenmänner!

      Aber der kleine Wirt war nicht in der Lage, irgend etwas zu tun. Dabei hätte er es nötig gehabt, etwas Gutes zu tun. Seit er vor einem Dreivierteljahr versucht hatte, den Sheriff Marove im Pokerspiel um eine große Summe zu betrügen, stand es nicht allzu gut um ihn in der Stadt. Wie, wenn er jetzt die Kraft aufbrächte, Wyatt Earp zu warnen?

      Aber wo war der Marshal? Wo konnte er ihn finden? Earp konnte hier in jedem Haus sein!

      Der gnomenhafte Jerry Coleman zuckte plötzlich hinter der Theke zurück und kroch auf Händen und Füßen zur offenstehenden Tür hinter der Theke, die in den Flur hinausführte.

      Es gelang ihm, unbemerkt den Schankraum zu verlassen.

      Er richtete sich auf, lauschte einen Augenblick und hastete dann der Hoftür entgegen.

      In dem Augenblick, als er sie aufstieß, brüllte in dem Flur ein Schuß hinter ihm her, traf ihn oben rechts in der Schulter und stieß ihn über die Hoftreppe hinaus ins Freie.

      Mit wutverzerrtem Gesicht stand in der Flurtür hinter der Theke der Revolvermann Rob Gibson.

      Im allerletzten Augenblick hatte er das plötzliche Verschwinden des Salooners bemerkt, war über die Theke gejumpt und in dem Moment an der Flurtür erschienen, als Coleman in den Hof laufen wollte.

      Gibson wandte sich um. Die beiden anderen standen wie angewachsen da.

      »Was ist los mit euch? Wollt ihr euch bewegen oder nicht?« Er hatte den rauchenden Colt noch in der Hand.

      Cadd, der wegen Postraubes dreieinhalb Jahre in Kansas City im Zuchthaus gesessen hatte, sog die Luft geräuschvoll durch die Nase ein.

      »Du bist wahnsinnig, Gibson. Weshalb hast du auf den Mann geschossen?«

      Gibsons Augen wurden spalteng. Langsam wie ein Tier kam er, nur auf den Außenkanten seiner Sohlen gehend, auf Cadd zu. Er öffnete kaum die Lippen, als er zischte: »Du armseliges Dreckstück! Hast du noch nicht bemerkt, was sich hier tut? Du feige Hyäne, du bist untauglich für unsere Crew!«

      Er zog den Stecher durch – aber der Schuß, der jetzt fiel, kam nicht aus seinem Revolver.

      Er peitschte von links vom Eingang her quer durch den Schankraum und stieß dem Texaner die Waffe aus der Hand.

      Neben der Portiere, vor der noch nicht geschlossenen Tür, stand hochaufgerichtet der Spieler.

      Schwarz war sein Hut, schwarz sein eleganter Anzug, blütenweiß sein Hemd und schwarz die sauber gebundene Halsschleife. Er hatte in jeder seiner vorgestreckten Fäuste einen seiner vernickelten Frontier-Revolver.

      Aus dem Revolverlauf in seiner Rechten züngelte ein kräuselnder Rauchfaden hoch.

      Gibson starrte auf den Blutstreifen auf seiner Hand.

      Da

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