Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Sie hielten ihn also für Stones. Diese Täuschung konnte allerdings nicht lange dauern. Denn ganz sicher würde einer von ihnen auf den Gedanken kommen, in die Staudenhecke einzudringen, um nachzusehen, ob Stones tatsächlich nicht mehr dalag.

      »Unsere Pferde!« brüllte ein anderer. »Der Irre hat sie mit seinen Schüssen verjagt!«

      Die beiden anderen Gäule folgten dem Braunen.

      Und der Wegelagerer Irvin O’Connor drang tatsächlich noch einmal in die Kakteen ein – blieb erschrocken stehen und sah mit verbissenem Gesicht und rasend vor Zorn auf den reglosen Körper des Toten.

      Der Mann, dem sie den Weg verlegen wollten, hatte ihnen ein böses Schnippchen geschlagen.

      Er floh mit ihrem besten Pferd und zog die beiden anderen Tiere hinter sich her.

      Zu guter Letzt brach plötzlich auch noch der graue Hengst trotz wütender Halteschreie der Tramps aus und folgte dem kleinen Treck wiehernd. Er wollte offenbar bei dem Herrn bleiben, den er sieben Meilen weit getragen hatte.

      Wyatt Earp hatte Schmerz und Todesnot überwunden, floh auf frischem, besserem Pferd nordwärts, war der Meute im letzten Augenblick entkommen.

      Als er sich einmal umsah, riß er erschrocken den Smith & Wesson Colt heraus, spannte ihn, wischte sich mit dem Unterarm über die Augen und stellte zu seiner Verblüffung fest, daß es reiterlose Pferde waren, die ihm da folgten.

      Er verminderte seinen Galopp, legte sich tief über die starke Mähne des braunen Wallachs und lugte immer wieder zurück, ob nicht doch vielleicht noch ein Verfolger hinter ihm auftauchen würde, der vielleicht im Augenblick seiner Flucht mit dem Pferd an einer anderen Stelle des Weges gestanden hatte.

      Aber nichts dergleichen geschah.

      Wyatt verlangsamte das Tempo noch mehr und ritt schließlich in leichtem Trab weiter.

      Die drei Pferde liefen treu in seiner Spur und dachten gar nicht daran, ihn allein zu lassen.

      Welch ein höllisches Land, dieses Arizona! In und um Tombstone herum lauerten mehr Gefahren als sonst irgendwo im weiten Westen.

      *

      Es war früher Vormittag, als ein Reiter vor der silberweißen Flugsandspur her durch das flache Kaktusfeld auf die Weidepfähle der Clanton-Ranch zuhielt.

      Es war weit und breit kein Mensch zu sehen.

      Der Mann preschte auf den geräumigen Hof und sprang vor der Veranda des Wohnhauses aus dem Sattel.

      Da wurde oben die Fliegentür aufgestoßen.

      Der Mann, der in ihrem Rahmen stand, war groß, breitschultrig, hatte eine stolze, aufrechte Haltung und ein sonderbar dunkles olivfarbenes Gesicht, das von einem bernsteinglimmenden Augenpaar beherrscht wurde. Den braunen Hut mit der breiten Krempe hatte er tief bis über die rechte Augenbraue gezogen. Er trug ein graues Hemd, eine grüne Weste und braune Hosen, die über die mit Steppereien besetzten Stiefel liefen.

      Ein Mann also, der dem flüchtigen Betrachter kaum einen Blick abforderte und doch einen Namen hatte, der in diesem Land einen tönenden Klang besaß.

      Ike Clanton!

      Ein Name wie ein Revolverschuß, wie eine ganze Salve von Schüssen, die sich an den Wänden der Canyons des heißen Arizonas brachen. Ein Name, der bis hinein in die letzten Winkel dieses Landes Furcht und Schrecken verbreitet hatte. Ein sonderbarer Mensch, dieser Isaac Joseph Clanton. Wie er jetzt so dastand, schien er nichts von dem berühmten Bandenführer an sich zu haben, der er doch gewesen war. Von dem tolldreisten Rebellen, der ein volles Jahrzehnt wie ein ungebärdiger Büffel einen wilden Kampf der Auflehnung gegen jeden Zwang, den ihm das Gesetz in dieses Land zu bringen schien, geführt hatte.

      Ike Clanton hatte seinen härtesten Gegner in Wyatt Earp gefunden und war damals, als die Schicksalsstunde seiner Gang schlug, dem eigenen Untergang auf dramatische Weise entronnen.

      Was tat er jetzt, dieser Isaac Joseph Clanton? War er der einfache, mittelmäßige Rancher, der er zu sein vorgab? Oder führte er insgeheim jene unheimliche Organisation an, die Südarizona mehr und mehr in Schrecken versetzte und die unter dem Namen ›Galgenmänner‹ schon im ganzen Südwesten bekannt war?

      Auf den ersten Blick wirkte er durchaus unauffällig – und dennoch ging etwas Besonderes von diesem Mann aus.

      Wer ihn genauer betrachtete, mußte feststellen, daß es von seinen Augen ausging. Es schien ständig ein Glimmen in ihren Tiefen zu sein, das eine seltsame Wirkung auf den ausübte, der in diese Augen hineinsah. Sie schienen eine merkwürdige Kraft zu besitzen, andere Menschen festzuhalten, mit dem Blick zu bannen.

      Jetzt schob der Rancher seine Daumen in die Westenausschnitte, sog den mächtigen Brustkasten prall voll Luft, legte das Löwenhaupt zurück und maß den Ankömmling mit einem unwilligen Blick.

      Dieser war ein Mann, der sicher acht Jahre jünger war als Clanton, aber auch 1,80 maß, dafür jedoch schlanker und sehniger als der Rancher war. Er hatte ein scharfgeschnittenes, ausdrucksvolles, fast schön zu nennendes Gesicht und trug einen eleganten schwarzen Anzug nach mexikanischem Schnitt.

      Es war Kirk McLowery!

      Der einstige Cowboy aus dem San Pedro Valley nahm seinen breitrandigen schwarzen Hut ab und klopfte den Staub an einem Vorbaupfeiler heraus.

      Sekundenlang herrschte tiefste Stille zwischen den beiden Männern.

      Dann sprangen die Lippen des Ranchers plötzlich auseinander wie Gesteinsbrocken bei einem Erdbeben. »Was willst du?«

      McLowerys Gesicht verhärtete sich ob dieser unfreundlichen Anrede. Der selbstherrliche junge Mann war es nicht gewohnt, daß man so mit ihm sprach. Was schon bei seinem älteren Bruder Frank in großem Maße zu spüren gewesen war, nämlich die spöttische Überlegenheit, das Herrschenwollen und das Absondern von der Masse, bestimmte sein Wesen völlig.

      Zwar war auch er von der eindrucksvollen Erscheinung Ike Clantons fasziniert, aber er glaubte doch, sich auch gegen diesen Mann stärker durchsetzen zu müssen.

      Er setzte den Hut wieder auf, zündete sich eine Zigarette an, stieß den Rauch durch die Nase und fragte, ohne den Rancher anzusehen:

      »Willst du mich nicht ins Haus bitten?«

      »Nein, weshalb sollte ich das«, entgegnete der Rancher kalt.

      Flammende Röte übergoß das Gesicht des jüngeren Mannes. Er warf den Kopf hoch und schnarrte:

      »Waren meine Brüder nicht deine Freunde?«

      Ein verächtliches Lächeln zuckte um die Mundwinkel des einstigen Bandenführers.

      »Nein, Kirk, sie waren nicht meine Freunde. Und falls es dich interessiert, ich habe niemals einen Freund gehabt!«

      »Unsere Familien sind verwandt miteinander«, empörte sich der Bursche.

      »Pah, verwandt! Über fünfundzwanzig Ecken! Vielleicht bin ich ebenso mit dem Gouverneur und mit irgendeinem Teppichhändler drüben in Mexiko verwandt.«

      Kirk schluckte

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