Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sagen, daß sie dich heute abend im Crystal Palace erwarten.«

      Verwunderung trat in die Augen des Ranchers.

      »Wer – erwartet mich?«

      »Wir!«

      »Wer ist wir?«

      »Ich und meine Freunde. Und die anderen…«

      »Ich würde an deiner Stelle mit der Bezeichnung Freund vorsichtiger umgehen, Junge. Mir hätte um ein Haar einer meiner Freunde eine Kugel in den Rücken gejagt, wegen eines Mädchens, das ich übrigens nicht einmal haben wollte.«

      »Dir? Eine Kugel in den Rücken?« fragte der Bursche verblüfft. »Das kann doch nicht wahr sein.«

      »Doch, und wenn du wissen willst, wie dieser Freund hieß: – ich betrachte ihn übrigens bis zu dieser Stunde als meinen Freund – Frank Robert McLowery.«

      »Nein!« schrie Kirk und wich zurück. Fahle Blässe überzog sein scharfes Gesicht. Ein Revolver funkelte in seiner Linken. »Du willst mich demütigen, Ike, weil du spürst, daß ich dein Nachfolger werden könnte. Daß ich größer werden könnte als du. Deshalb schleuderst du mir eine so abscheuliche Lüge entgegen!«

      Der Rancher sah ihn voller Spott an. Schließlich sagte er:

      »Klettere auf deinen Gaul und reite nach Hause, Junge. Da wirst du einen grauhaarigen alten Mann finden, der damals bei mir war, als dein Bruder mich fast niedergeschossen hat. Er war es nämlich, der Frank mit einem schnelleren Schuß den Colt aus der Hand stieß. Dieser Mann ist dein Vater. Und jetzt reite!«

      Kirk schluckte. Immer noch hatte er den Revolver, in dessen vernickeltem Lauf sich grell das Sonnenlicht brach, in der Hand.

      »Du haßt mich, Ike. Aber ich werde dir beweisen, daß ich der Größere bin. Jetzt schon kann ich dir es beweisen. Du hast fünf Jahre mit Wyatt Earp gekämpft und ihn nicht besiegen können. Ich habe ihn in einer einzigen Nacht geschlagen.« Und dann spie er dem Mann auf dem Vorbau die nächsten Worte förmlich entgegen: »Wyatt Earp ist tot!«

      »Bluffer«, kam es ungerührt von Ikes Lippen.

      »Er ist tot!« schrie Kirk mit sich überschlagender Stimme. Er schlug den rechten Rockschoß zurück, stieß den Colt mit der Linken ins Halfter zurück und zog mit der Rechten einen schweren schwarzknäufigen Revolver mit überlangem, sechskantigem Lauf aus dem Hosengurt.

      »Hier, Ike Clanton, kennst du das?«

      Und ob er diese Waffe kannte! Zu oft hatte er sie im Halfter und in der Faust seines großen Gegners gesehen.

      Wyatt Earps Buntline Special!

      Ganz schmal waren die Augen des Bandenführers geworden. Heiser und fast leise preßte er hervor:

      »Wie kommst du an diese Waffe?«

      »Ich habe es dir doch gesagt. Er ist besiegt, der große Earp! Tot! Erschlagen!«

      Im Gesicht des Ranchers ging eine merkwürdige Veränderung vor sich. Er schob das Kinn vor, drückte die Unterlippe über die Oberlippe, was seine Mundfalten vertiefte, legte den Kopf auf die Seite und stieß die Luft prustend durch die Nasenlöcher aus.

      »Was hast du getan, Kirk McLowery?« fragte er mit mühsamer Beherrschung.

      »Ich habe ihn besiegt«, stieß Kirk erregt hervor. »Meine Leute haben ihn gestellt, und Batko hat ihn mit einem Winchesterkolben erschlagen.«

      Ganz weiß schienen die Lippen des Ranchers zu werden. Seine Nasenflügel blähten sich gefährlich. Aus Stein gehauen schien dieses Menschenantlitz plötzlich zu sein. Er trat zwei Schritte vor bis an die Verandakante und stieß tonlos hervor:

      »Du verdammte Ratte! Einen stinkigen hirnlosen Mestizen hast du als Mörder gedungen, diesen Mann auszulöschen.«

      Kirk wich unwillkürlich noch einen halben Schritt zurück.

      »Du solltest doch froh sein, Ike. Er war doch dein größter Feind und ist jetzt bestimmt auch deinetwegen zurückgekommen!«

      »Du armseliger Strolch!« keuchte der Rancher. »Einen feigen Mestizen hast du ihm in den Rücken geschickt!«

      »Wieso in den Rücken?« suchte sich Kirk zu verteidigen.

      »In den Rücken, sage ich!« donnerte ihn der Rancher an, »weil ich nämlich den Mann sehen möchte, der es gewagt hätte, Wyatt Earp von vorn mit einem Gewehrkolben anzugreifen. Armseliger Wurm! Wie einen räudigen Hund hast du diesen großen Fighter erschlagen lassen.«

      »Du neidest mir ja nur den Erfolg!« schrie Kirk.

      »Den Erfolg? So! Glaubst du, daß es ein Erfolg ist, den großen Wyatt Earp nachts hinterrücks von einem Meuchelmörder erschlagen zu lassen? Ja, es wird einen Erfolg haben und zwar den, daß Doc Holliday dir keine zwölf Stunden mehr geben wird. Und der Texaner wird Batko und deine anderen Freunde auseinandernehmen wie Revolverteile.«

      Jetzt stieß Kirk den Kopf vor und giftete:

      »Du neidest mir den Erfolg! Jetzt weiß ich es!«

      »Aus meinen Augen!«

      Die ruckhafte Bewegung, die der Rancher mit dem ausgetreckten Arm machte, deutete der Mann aus dem San Pedro Valley falsch. Der schwere Revolver in seiner rechten Faust ging los, und zu seinem Entsetzen sah er durch die Pulverwolke, die zwischen ihnen stand, an der rechten Stirnseite Ike Clantons eine fingerlange Blutspur.

      Die Reaktion des Bandenführes war blitzartig.

      Mit zornverdunkelten Augen hechtete er Kirk entgegen, riß ihn nieder, zerrte ihn mit der Linken wieder hoch und schickte ihn mit einem hämmernden Faustschlag von den Beinen. Dann packte er den Benommenen, schleppte ihn zur Pferdetränke, tauchte seinen Kopf ins Wasser, schob den prustenden und sich schüttelnden Mann zum Pferd und hob ihn in den Sattel. Dann klatschte er dem Rappen mit der flachen Hand eins über, und schon preschte das Tier mit seinem schwerbenommenen Reiter davon.

      Oben im Haus wurde die Fliegentür aufgestoßen. Ein Mann trat heraus, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Ike Clanton hatte, aber nichts von dessen ausdrucksvollen Augen und kantigen Gesichtszügen besaß. Es war sein um ein Jahr jüngerer Bruder Phineas.

      »Ike, wer hat geschossen? Damned, du bist ja verletzt!«

      Der Rancher winkte ab und knurrte:

      »Was stehst du da herum! Hast du nichts zu tun?«

      Phin trollte sich knurrend vom Vorbau.

      Ike ging zur Pferdetränke, wusch sich die Wunde aus und schlenderte dann hinüber zum Corral.

      *

      Es war kurz vor zwei Uhr, als Doc Holliday und der Texaner rechts am Wegrand das verwitterte Holzschild mit dem eingebrannten großen C entdeckten.

      »Jetzt sind es noch zwei Meilen«, meinte der Georgier. »Wir befinden uns bereits auf Ikes Land.«

      Nach einer Viertelstunde tauchte hinter flachen Kaktusfeldern die blecherne Wassermühle auf, die typisch für die

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