Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Er brach wieder ab.

      Da sprang ihn eine glasharte, klirrende Lache des Spielers an.

      »Sie sind der Bruder eines bekannten Banditen – und selbst ein Bandit, Claiborne. Und wenn ich in Erfahrung bringe, daß Sie in der vergangenen Nacht am Courthouse mitgemischt haben, rechnen wir beide todsicher miteinander ab.«

      Claiborne war einen Schein blasser geworden. Er wagte jetzt keine Antwort mehr.

      Holliday wandte sich um.

      Rozy Ginger blickte ihm in die Augen. Sie senkte den Blick, weil sie wieder an jene Nachtstunde denken mußte, in der sie ein atemberaubendes Pokerspiel des Georgiers im Crystal Palace beobachtet hatte und anschließend fasziniert von dem brillanten Mann, laut an der Theke gesagt hatte: »Es gibt keinen Mann wie Doc Holliday!«

      Der Spieler ging weiter. Als er fast schon den Eingang erreicht hatte, stieß Cassius Claiborne die Hand zum Revolver.

      Wie ein Phantom wirbelte der Gambler herum, in jeder seiner vorgestreckten Fäuste einen seiner elfenbeinbeschlagenen Frontier-Revolver. In seinen Augen blitzte es auf.

      »Wolltest du jetzt schon sterben, Claiborne?«

      Der Bandit war aschgrau geworden, wandte sich um und stahl sich hinaus.

      Holliday trat auf die Straße, ging noch einmal zum Courthouse zurück und besah sich den Ort, an dem er die Patrone gefunden hatte. Dann schlenderte er quer durch die Allenstreet dem Russan House zu, wo er sich mit dem Texaner verabredet hatte.

      Mit bleichem Gesicht empfing ihn die Hoteleignerin.

      »Wo ist der Marshal?« fragte sie mit belegter Stimme.

      Holliday sah an ihr vorbei.

      »Haben Sie etwas von ihm gehört?«

      »Nein!« kam es eine Spur zu laut und zu erregt hervor.

      Der Spieler wußte, daß die schöne, glutäugige Nellie Cashman in Wyatt Earp verliebt war. Er schätzte sie sehr und wollte sie nicht unnötig belasten, deshalb meinte er jetzt ausweichend:

      »Wahrscheinlich ist er zu Boulders hinaus auf die Farm geritten. Sie wissen ja, daß er früher oft hinausritt…«

      »Andrew Boulders ist im vergangenen Herbst gestorben, Doc!« unterbrach ihn die Frau.

      Holliday nahm sein Zigarettenetui aus der Tasche, zog eine seiner langen russischen Zigaretten daraus hervor und schob sie sich zwischen die Lippen.

      »John Clum ist tot, habe ich gehört?« sagte Nellie leise.

      Der Spieler riß ein Zündholz an und schüttelte den Kopf.

      »Nein?« fragte die Frau aufgeregt.

      Da erklärte ihr Holliday, was geschehen war. »Ich brauche Sie wohl nicht eigens um absolutes Stillschweigen zu bitten, Miß Cashman?«

      »Nein, ich werde schweigen. Aber… weshalb sagen Sie mir nicht die Wahrheit, Doc? Was ist mit Wyatt?«

      »Nichts! Was soll mit ihm sein?«

      »Wo ist er?«

      »Ich weiß es im Augenblick nicht.«

      »Im Augenblick? Sie wissen es! Und wenn Sie es nicht wüßten, wäre das ein schlechtes Zeichen. Ich habe Luke Short vorhin in den Hof von Zidko Farkas gehen sehen. Bei dem Ungarn wohnt dieser Rowdy namens Curly Bill Crocius.«

      »Ich weiß.«

      »Wenn Mr. Short ihn sucht, dann hat das einen Grund.«

      »Aber Nellie, Sie konstruieren sich da etwas zusammen…«

      »Nein, Doc!« Impulsiv griff sie seine Hände. »Ich bitte Sie, sagen Sie mir doch die Wahrheit. Was ist mit Wyatt Earp? Er ist verschwunden?«

      »Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Weil Sie ihn suchen. Keiner von Ihnen war heute nacht hier im Hotel. Ich habe Sie heute in aller Frühe durch die Straßen eilen sehen. Und dann habe ich vorhin Luke Short mit finsterem Gesicht vor dem Hof von Farkas entdeckt – und jetzt sehe ich wieder Sie… ohne den Marshal!«

      Holliday wandte sich ab und ging auf die Halle zu.

      Nellie Cashman lief ihm nach.

      »Doc…, ich bitte Sie!« Ein verhaltenes Zittern schwebte in ihrer Stimme.

      Da blieb er stehen.

      »Was soll ich Ihnen denn sagen, Nellie?«

      »Was Sie wissen.«

      »Ich weiß nichts.«

      »Nichts?« Sie wich zurück. »Wenn Sie nichts wissen, Doc, dann ist es das Schlimmste. Er ist verschleppt worden! Diese Verbrecher haben ihn weggebracht. Ich wußte es, als er kam, daß er diesmal nicht gegen sie aufkommen würde. Sie sind zu stark, zu mächtig geworden, haben heute noch mehr Helfer und Freunde als damals und nur einen einzigen ernsthaften Gegner: den Marshal Earp! Ihn, Sie und Luke Short. Die Bande hat ihn sich in der vergangenen Nacht gegriffen. Ich weiß es. Betty Anderson hat es gese…« Sie brach jäh ab.

      Holliday starrte sie gebannt an.

      »Was hat Betty Anderson gesehen?« Er ergriff ihren Arm. Sein Griff schmerzte sie.

      »Bitte, Nellie!«

      »Ach, Betty lügt! Weil sie mich haßt. Weil das Hotel, das ihr Vater eröffnet hat, eingegangen ist! Sie hat mich schon in der Schule meiner langen Zöpfe wegen gehaßt.« Tränen rannen aus ihren großen dunklen Augen.

      Holliday hatte beide Hände um ihre Oberarme geklammert.

      »So reden Sie doch, Nellie!« forderte er sie auf. »Sie können mir doch nur helfen.«

      »Betty sagt…, sie hätte gesehen, wie Wyatt mit mehreren Männern am Courthouseplatz gekämpft habe. Von ihrem Fenster aus will sie es gesehen haben. Er wurde von hinten niedergeschlagen, soll auch noch einen Schuß abgegeben haben und dann fortgeschleppt worden sein. Wohin, das konnte sie nicht mehr sehen. Aber ich glaube ihr nicht, Doc! Sie hat sich das sicher nur aus den Fingern gesogen, um mich unruhig zu machen, weil sie genau weiß, daß ich Wyatt…, daß ich ihn schätze.«

      Holliday hatte die Frau losgelassen, er stürmte an ihr vorbei dem Eingang zu und lief durch die Querstraße hinauf, auf Farkas Schusterei zu.

      Am Tor kam ihm der riesige Tex entgegen.

      »Der Halunke ist nicht da. Sein Glück. Ich hätte Fraktur mit ihm geredet, darauf können Sie sich verlassen.«

      »Kommen Sie, Luke.«

      Unterwegs berichtete der Georgier, was er erfahren hatte.

      Zehn Minuten später standen sie beide vor der schüchtern wirkenden aschblonden Betty Anderson.

      Das bläßliche Mädchen erschrak,

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