Christina, Band 1: Zwillinge als Licht geboren. Bernadette von Dreien
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Wie alles begann:
Das erste Lebensjahr
Damit Sie, liebe Leserin und lieber Leser, Christinas Geschichte verstehen können, ist es erforderlich, dass ich an dieser Stelle eine Kurzfassung ihrer Geburt und ihrer frühen Kindheit einschiebe, da bereits diese berührend eindrücklich und insgesamt ziemlich rätselhaft verliefen.
Schon als das Mädchen erst sieben Jahre alt war, trug ich mich erstmals mit dem Gedanken, ein Buch über sie zu verfassen, verwarf diesen dann aber wieder. Es ist nicht gerade üblich, dass man über ein siebenjähriges Kind ein Buch schreibt, und doch hatte Christina bereits in ihren ersten Lebensjahren ein derart intensives Dasein geführt, dass es mühelos ein spannendes Buch ergeben hätte – mit vielen weisen Äußerungen, wie man sie für gewöhnlich von Kindern nicht kennt. Doch nun ist eindeutig der richtige Zeitpunkt dafür gekommen, und Christina und ich realisieren dieses Buchprojekt jetzt sogar gemeinsam. Ihre wundersame Kindheit wird im vorliegenden Band allerdings nur einen kleinen Teil einnehmen, denn es gibt mittlerweile viel Spannenderes und Außergewöhnlicheres zu berichten.
Bis zum Januar 2015 war ich ziemlich ahnungslos gewesen, was Christinas besonderes Energieniveau, ihre dementsprechenden Wahrnehmungsfähigkeiten und ihr Wissen anbelangt. Ihre ungewöhnliche Klarheit sowie ihr friedliches Wesen sind zwar bereits früh, schon als Kleinkind, aufgefallen. Doch war mir beispielsweise nicht bewusst, dass Christina rund um die Uhr mit etlichen höherdimensionalen Sphären und Wesen verbunden ist, unter anderem auch mit ihrer verstorbenen Zwillingsschwester Elena. Für sie selbst aber war und ist die Präsenz paralleler geistiger Welten und göttlicher Ebenen sowie die Kommunikation mit ihnen völlig normal und natürlich.
Dies werden Sie im vorliegenden Buch auf eindrückliche Art und Weise erfahren. Seit die beiden Zwillinge Elena und Christina sich im Jahre 2001 in unsere Familie inkarnierten, begann für mich ein stetiger Lernprozess auf vielen unterschiedlichen Ebenen, der in den Jahren 2015 und 2016 zu einem vorläufigen Höhepunkt ansetzte. Aber gestatten Sie mir, dass ich die Geschichte von Anfang an erzähle:
Das Leben der Christina von Dreien hätte dramatischer kaum beginnen können. Schon früh stellte sich meine Zwillingsschwangerschaft im Herbst 2000 als eine Risikoschwangerschaft heraus, und es ging mir dabei nicht sonderlich gut, da eine heftige Schwangerschaftsübelkeit ein unwillkommener Begleiter war und bis in den fünften Monat anhielt. Trotzdem freute ich mich bei dieser ersten Schwangerschaft ungemein auf die Zwillinge und damit auch auf eine völlig neue Rolle als Mutter. Erst Jahre später würde ich erfahren, dass sich solch hochschwingende Kinder oft schwierige Startbedingungen aussuchen, um in ihrem irdischen Leben Fuß zu fassen. Da bildeten meine Zwillinge anscheinend keine Ausnahme.
Damals war ich knapp 29 Jahre alt und seit einigen Jahren nebst dem Beruf als Medizinische Praxisassistentin auch Kaderathletin in der Leichtathletik, zudem erledigte ich die Büroarbeiten in unserem 1997 gegründeten eigenen KMU-Betrieb. Während dieser Schwangerschaft zwangen mich die äußeren Umstände nunmehr zu viel Ruhe, welche ich meist liegend verbrachte, da ich mich so am wohlsten fühlte. Daher trieb ich ab der zweiten Schwangerschaftswoche keinerlei Sport mehr – eine riesige körperliche und mentale Umstellung vom täglichen Lauftraining auf ein Null-Sport-Niveau. Doch es war, wie fast alles im Leben, bloß eine Frage der Einstellung zur aktuellen Situation. Außerdem arbeitete ich nur noch zu 50% in der Arztpraxis und reduzierte auch mein Pensum im eigenen Betrieb.
Es war eine äußerst seltsame Schwangerschaft, alles andere als rosarot. Nebst der massiven Übelkeit schien es ein stetiger Kampf zu sein, die Kinder nicht zu verlieren. Bereits in den ersten Schwangerschaftsmonaten waren daher einige Klinikaufenthalte nötig. Von Anfang an wurde deutlich, dass ich sehr stark auf mein eigenes ausgeprägtes Körpergefühl würde hören müssen, um diesen Kindern überhaupt die Chance auf ein Leben zu ermöglichen.
Der Entscheid, zu Gunsten einer Babypause mit dem Leistungssport vorerst aufzuhören, hatte sich für mich damals richtig angefühlt, wenngleich er in meinem sportlichen Umfeld größtenteils nicht verstanden worden war. Das kümmerte mich jedoch wenig, denn ich bekam immer mehr das Gefühl, es könnten noch andere, weitaus wichtigere und schwierigere Aufgaben auf mich warten. Ich war der Auffassung, dass eine Schwangerschaft bedeutender sei als meine damaligen Erfolge im Sport. Ich war gerade zum zweiten Mal Schweizer Meisterin über die Marathondistanz geworden, und so standen mir in sportlicher Hinsicht im Grunde alle Türen offen. Doch der Unfall im November 1999 hatte alles verändert. In meinem Inneren schien dieser hauptsächlich auf den Beruf und den Leistungssport ausgerichtete Lebensfahrplan ohnehin nicht ganz stimmig zu sein. Auch ein späterer Wiedereinstieg in den Sport war zu diesem Zeitpunkt kein Thema. Ich wollte die Zukunft vorerst einfach auf mich zukommen lassen.
Am Ende der 25. Schwangerschaftswoche erwachte ich eines Morgens mit starken Wehen. In der regionalen Klinik wurde mir die Höchstdosis an Wehenhemmern verabreicht, und man verlegte mich umgehend notfallmäßig auf die Intensivstation des größeren Kantonsspitals. Dort machten mir die Ärzte klar, dass die Zwillinge als extreme Frühchen zur Welt kommen würden, wenn es nicht gelänge, meinen Zustand sofort zu stabilisieren. Die Lage war äußerst kritisch, und nach 36 Stunden machte mein Körper die Strapazen mit Höchstdosen von Cortison, Wehenhemmern und Antibiotika schlichtweg nicht mehr mit. Dann ging alles rasend schnell: Die beiden Zwillingsmädchen wurden per Not-Kaiserschnitt mitten in der Nacht zur Welt gebracht – am Anfang der 26. Schwangerschaftswoche, fast dreieinhalb Monate zu früh!
Damit begann meine bis dahin schicksalhafteste Zeit, die mich jäh aus meinem gewohnten Leben riss und mich mit Tatsachen konfrontierte, die mir nahezu keinen eigenen Handlungsspielraum mehr ließen. In meinen bisherigen Rollen als Ehefrau, als Praxisassistentin, als Geschäftsfrau und als Leistungssportlerin war ich es gewohnt, eigenständig zu entscheiden, zu handeln und zu gestalten. Doch nun lag das Schicksal sowohl über mich selbst als auch über die Zwillinge nicht mehr in meinen Händen. Es schien, als hätte da jemand ganz andere Pläne.
Später erfuhr ich, dass kurz nachdem man mich in den Operationssaal gebracht hatte, ein älterer Arzt nachdenklich zu meinem Mann gemeint hatte: «Manchmal gibt es ja Wunder.» Damit war hinsichtlich der Überlebenschance der Zwillinge alles gesagt.
Es war die Osternacht vom 15. April 2001. Dass die Zwillinge sich ausgerechnet die Auferstehungsnacht für ihre Geburt ausgesucht hatten, mochte wohl kein Zufall sein. Allerdings sollte es noch rund dreizehn Jahre dauern, bis ich die tiefere Bedeutung dieses Aspektes erfahren würde.
Auch über die Bedeutung der beiden Namen für meine Töchter hatte ich mir im Vorfeld keine expliziten Gedanken gemacht. Die Namen Elena und Christina waren einfach unsere klaren Favoriten und standen bereits vor den sich nun überschlagenden Ereignissen fest. Irgendwie schienen sie uns stimmig zu sein. Auch hier sollte sich erst Jahre später herausstellen, dass die Namen kaum treffender hätten gewählt werden können. Elena bedeutet «die Lichtvolle», und Christina bedeutet «Anhängerin/Nachfolgerin Christi».
Als erstes erblickte Elena in jener Osternacht um 00:25 Uhr das Licht der grellen OP-Beleuchtung. Christina folgte ihrer Schwester um 00:27 Uhr nach. Die winzigen Kinder bekam ich allerdings nicht sofort zu Gesicht. Ich sah nur verschwommen ein Heer von Ärzten und wunderte mich, warum mitten in der Nacht eine solch große Anzahl von Medizinern versuchten, mich und die neugeborenen Zwillinge zu versorgen. Inmitten dieser ganzen Dramatik aber breitete sich in mir auf wundersame Weise ein zutiefst beruhigendes Gefühl aus, dass sich die Zwillinge in guter Obhut befanden, und so versank ich vertrauensvoll wieder ins Dunkle.
Für die