Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Laurin Staffel

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hätte er sie keinesfalls allein gehen lassen dürfen. Mit ihrem Wagen ist sie übrigens, wie ihr ja sicher schon wisst, nicht weit gekommen. Es war kein Benzin mehr im Tank.«

      »Und was schließt du daraus?«, fragte Arnold Heltcamp. »Dass ihr jemand folgte und sie mitnahm? Angenehm ist es ja nicht, wenn man nachts so allein auf der Straße steht.«

      »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anja mit einem Fremden mitgefahren wäre«, warf Agnes ein. »Nein, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.«

      »Und mir gefällt es durchaus nicht, dass André sie allein hat fahren lassen«, sagte nun Arnold Heltcamp hart. »Jedenfalls werde ich dafür sorgen, dass er nicht zu Anja vorgelassen wird, bevor nicht geklärt ist, warum sie gestritten haben.«

      Wenig später sagte Anja in der Prof.-Kayser-Klinik das erste Wort: »André!«

      Es klang tonlos, aber Schwester Marion, die an ihrem Bett saß, lauschte wachsam und notierte.

      Es dauerte lange, bis sie die nächsten Worte vernahm: »Nein, ich will nicht!« Aber das war alles, was sie aufschreiben konnte.

      Dr. Sternberg deutete es so, dass Anja nach ihrem Verlobten gerufen hätte. Umso mehr wunderte er sich, als Arnold Heltcamp am Morgen kam und ihm sagte, dass man André Malten keinesfalls zu Anja lassen solle.

      »Sie hat seinen Namen gerufen«, erklärte der Arzt.

      »Dennoch. Sie hatten einen Streit, und ich will erst wissen, wodurch dieser verursacht wurde. Malten hat sich nicht als Kavalier benommen. Er hat Anja allein fahren lassen. Letztendlich ist er mitschuldig, dass dieses Unglück passierte.«

      Gut, das war der Standpunkt des Vaters. Dr. Sternberg konnte dagegen nichts einwenden, und als er später mit Leon Laurin darüber sprach, meinte der, dass dieser Standpunkt verständlich sei.

      »Sie hat doch nicht nur ›André‹ gesagt, sondern auch ›Ich will nicht‹«, fügte er hinzu. »Es könnte bedeuten, dass sie keine Versöhnung will. Wir müssen warten, Eckart.«

      *

      »Was ist nun eigentlich mit Anja?«, fragte Thea Malten ihren Sohn. »Du sagst überhaupt nichts.«

      »Es ist eine schreckliche Geschichte, Mama«, murmelte er. »Steht nichts in der Zeitung?«

      Er wusste, dass sie sehr genau die Zeitung las. Besonders Dinge, die eine Sensation versprachen.

      »Nein, was sollte da stehen? Mein Gott, sag doch endlich etwas. Ist sie entführt worden?«

      »Nein, vergewaltigt«, erwiderte André knapp. »Sie ist in der Prof.-Kayser-Klinik. Ich wollte dich nicht aufregen. Es ist auch für mich nicht einfach, damit fertig zu werden.«

      Thea starrte ihren Sohn aus trüben Augen an. »Du willst die Verlobung lösen, André?«, fragte sie. »Du weißt, was das für uns bedeuten würde.«

      »Ja, ich weiß, Mama, und ich will die Verlobung auch nicht lösen. Aber vielleicht will Anja es. Nach diesem Vorfall wäre es möglich. Vielleicht bleibt sie auch gar nicht am Leben. Man weiß ja noch nichts.«

      »Es wäre schlimm, wenn sie sterben würde«, murmelte Thea, »aber wenn sie am Leben bleibt, müssten die Heltcamps froh sein, wenn du zu ihr hältst und sie trotzdem heiratest. Ja, sie müssten dir dankbar sein. Wie soll es sonst weitergehen, André?«

      »Verzweifle doch nicht gleich, Mama«, beruhigte er sie. »Wie es scheint, hat man den Schuldigen schon gefunden, und der ist sehr reich. Er würde sich gewiss dankbar erweisen, wenn man ihm ein Alibi verschaffte. Es war dumm von mir, den Verdacht auf ihn zu lenken.«

      »Wieso?«, fragte seine Mutter verwirrt.

      »Weil ich Uwe gesagt habe, dass Anja mit Heym geflirtet hat. Vielleicht wollte sie mich nur eifersüchtig machen. Aber ich werde das schon in Ordnung bringen, so oder so.«

      »Du hättest eben nicht alles Geld in diesen Aktien anlegen sollen, André«, klagte Thea Malten resigniert, »dann könntest du heiraten, wen du willst.«

      »Aber, liebe Mama, ich wollte Anja doch heiraten. Ich liebe sie.«

      »Und warum hat gestern wieder diese Marina angerufen?«, fragte Thea. »Kaum, dass du aus dem Haus warst, hing sie schon wieder am Telefon.«

      »Ich kann auch nichts dafür. Die Affäre ist vorbei, Mama. Ich schwöre es dir. Es gibt nur noch Anja für mich.«

      »Wenn du es sagst, wird es schon stimmen«, murmelte sie, »aber mir gefällt diese Geschichte nicht. Hast du Anja denn nicht nach Hause gebracht?«

      »Doch, aber sie kann ja noch mal weggefahren sein. Bring mich jetzt bloß nicht auch noch in Schwierigkeiten, Mama. Ich war gekränkt durch ihre Vorwürfe.«

      »Sie hat dir Vorwürfe gemacht? Ich denke, du warst beleidigt, weil sie mit einem anderen geflirtet hat.«

      »Natürlich fing es so an, aber dann machte sie mir Vorwürfe und sagte, dass verlobt noch nicht verheiratet sei und sie machen könne, was sie wolle.«

      Thea Malten starrte vor sich hin. »Aber jetzt, da das geschehen ist, werden die Heltcamps froh sein, wenn du sie heiratest.«

      »Bestimmt werden sie das.«

      »Willst du Anja nicht besuchen?«

      »Doch, ich fahre gleich in die Klinik. Zuerst spreche ich mit Herrn Heltcamp. Mach dir nur keine Gedanken, Mama, ich bringe das in Ordnung. Du behältst dein Haus.«

      »Dein Vater hätte nicht gutgeheißen, dass du dich auf solche Spekulationen einlässt«, murmelte sie.

      »Heym ist damit immer reicher geworden«, stieß André hervor, »und er hat diese Aktien auch gekauft. Es ist ja auch gar nicht gesagt, dass sie nichts bringen. Man muss nur warten können.«

      »Aber wir können nicht mehr warten, André. Ich habe nicht mal mehr das Geld für die Kur, die ich so nötig brauche.«

      »Das werde ich dir beschaffen, Mama«, erwiderte er. »Bitte, reg dich nicht auf. Du weißt doch, dass ich alles für dich tue, und ich wollte dich doch absichern. Heym hat immer Glück mit seinen Geschäften gehabt. Nur diesmal nicht. Aber auch er wird mir dankbar sein müssen.«

      Thea Malten blickte ihm nach. André war ihr einziger Sohn, sie hing sehr an ihm. Und sie hatte sich so auf die Hochzeit gefreut, die doch bald stattfinden sollte. Anja war ein so nettes Mädchen, ein bisschen kühl, aber doch sehr höflich. Sie hatte ihr angeboten, doch auch Mama zu ihr zu sagen, aber Anja hatte es nie gesagt.

      Als das Telefon läutete, schrak sie zusammen. Wieder war Marina am Apparat. Den Nachnamen dieser Frau kannte Thea Malten nicht.

      »Bitte, rufen Sie nicht mehr an«, sagte Andrés Mutter hart. »Mein Sohn will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben.«

      Sie musste das einfach sagen. Sie hatte Angst vor der Zukunft. Angst, dass ihr die letzte Hoffnung genommen werden könnte.

      *

      Marina Cerny, zweiunddreißig, Schauspielerin und mit einer Figur ausgestattet, dass den Beamten die Augen übergingen, hatte eine Stunde zuvor ihre Aussage

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