Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Laurin Staffel

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wiedersehen, wenn ich mit Anja verheiratet bin.«

      »Wenn du es bist«, spottete sie. »Wenn es jemals so weit kommt. Vielleicht will die eiserne Jungfrau von Männern nun überhaupt nichts mehr wissen. Bisher konntest du doch auch nicht bei ihr landen, oder?«

      »Es stimmt, Marina. Und du weißt, dass ich auch kein Interesse daran hatte.«

      Ein frivoles Lächeln legte sich um ihren Mund. »Du wärest in der Hochzeitsnacht zu mir gekommen?«, fragte sie.

      »Das habe ich dir doch versprochen.«

      »Dann schau zu, dass du sie schnell heiratest und die Finanzen in Ordnung bringst. Aber die liebe Mama will ich niemals sehen.« Sie schnippte mit den Fingern. »Und jetzt verschwinde. In Wien darfst du mich besuchen.«

      *

      André ahnte nicht, dass Marinas Wohnung bereits überwacht wurde, und Patrick Heym war leicht aus der Fassung gebracht, als ihm die Frage gestellt wurde, ob er Marina Cerny kenne.

      Er war ruhiger geworden. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt.

      »Muss man alle alten Affären aufwärmen?«, fragte er nach einer kurzen Gedankenpause.

      »Waren Sie mit ihr liiert, Herr Heym?«, fragte Kommissar Holzhauer.

      »Liiert? Ich war mit keiner Frau liiert. Ich hatte Bekanntschaften, und vor etwa einem Jahr lernte ich Marina Cerny kennen. Sie ist eine clevere Frau, zu clever, wenn man sich nur amüsieren will. Klingt das frivol, Herr Kommissar? Aber mein bisheriges Leben war frivol.«

      »Würden Sie sich über Marina Cerny näher äußern?«

      »Das liegt mir nicht.«

      »Begreifen Sie nicht, dass es um Ihre Haut geht? Die Frau behauptet, dass Sie mit Anja Heltcamp bei den Perlaus zusammen waren.«

      »Marina? Ich habe sie dort überhaupt nicht gesehen.«

      »Dort hat anscheinend niemand jemanden gesehen. Was sind das für Leute?«

      »Snobs, wie ich. So bezeichnet man das«, sagte Patrick sarkastisch.

      »Und Sie waren nicht mit Marina Cerny liiert?«

      »Nein. Sie wollte gleich zu mir ziehen, doch so weit geht es bei mir denn doch nicht. Lena würde es niemals zulassen. Sie können sie fragen.«

      »Sie können sich also doch recht gut an Anja Heltcamp erinnern?«

      »Ich habe es versucht«, erwiderte Patrick. »Ich kann nicht sagen, dass sie mich fasziniert hat, aber mich hat keine Frau je so fasziniert, dass ich mich genau an sie erinnern könnte – meine Mutter und meine Tante ausgenommen. Ich kann mich nur insoweit an Frau Heltcamp erinnern, als dass sie aus dem Rahmen fiel. Apart, sehr kühl und unnahbar. Und nach meinen Erfahrungen mit Frauen kann man ein solches Mädchen nur mit sehr viel Liebe oder mit Gewalt bekommen. Aber Gewalt liegt mir nun mal nicht, und zur Liebe bin ich wohl nicht fähig. Um es noch deutlicher zu sagen, ich hätte mich niemals einer Frau genähert, von der ich erwarten musste, einen Korb zu bekommen. Ist das klar?«

      »Ich habe es gehört, Herr Heym. Möchten Sie noch immer kein Essen nach Ihrem Geschmack bestellen?«

      »Danke, mir bekommt die Gefängniskost recht gut. Ich kann klar denken, Herr Kommissar. Ich bin nicht mehr übersättigt. Ich kann mich endlich in die Lage jener Menschen versetzen, die nicht mal genug zu essen haben. Und jetzt kann ich mir sehr gut vorstellen, warum manche kriminell werden, um nur überleben zu können. Da wurde vorhin so ein junger Bursche gebracht. Er hat geweint. Wäre es möglich, dass Sie veranlassen könnten, dass er zu mir in die Zelle kommt? Ich möchte mit einem Menschen reden, der traurig ist.«

      »Er hat seinen Vater erstochen«, erklärte der Kommissar.

      »Warum?«

      »Das wissen wir noch nicht.«

      »Wie alt ist er?«

      »Sie stellen viele Fragen, Herr Heym.«

      »Ich habe eine Bitte geäußert. Kann ich mit diesem Jungen sprechen?«

      »Wenn Sie wollen. Wir wissen sowieso nicht, zu wem wir ihn stecken sollen. Aber Ihr Anwalt hat doch erreicht, dass Sie allein bleiben.«

      »Wie lange ich allein bleiben will, ist immer noch meine Entscheidung«, erwiderte Patrick. Dann lächelte er wieder spöttisch. »In meinem Zimmer ist noch ein Bett frei.«

      »Aus diesem Menschen soll man klug werden«, sagte Kommissar Holzhauer später zu seinem Assistenten, als dieser sein Büro betrat. »Haben Sie was über die Cerny rausgebracht?«

      »Sie wurde von André Malten besucht, sonst nichts weiter.«

      »Oh, lá, lá«, sagte da der Kommissar. »Ein Silberstreifen am Horizont.«

      *

      Lena war zurückgekommen. Dagmar Sternberg sah, wie Lena dem Taxi entstieg. Und sie sah, wie die grauhaarige rüstige Frau die Hände vor das Gesicht schlug, als ein Polizist auf sie einsprach.

      Lena, zuerst fassungslos, fing sich schnell, als man ihr sagte, dass und weswegen sich Patrick Heym in Untersuchungshaft befand.

      »Das ist ja wohl das Letzte!«, brauste sie auf. »Ich will zu ihm, sofort!«

      Lenas blauen Augen sprühten Blitze.

      »Dieses Haus ist sauber«, rief sie im höchsten Diskant. »Patrick würde mir niemals so was antun. Aber ihr kennt den Jungen ja nicht. Niemand kennt ihn, außer mir. Ich möchte nur wissen, wer ihm das anhängen will.«

      Patrick hatte Lena unterschätzt. So viel stand fest: Sie dachte jetzt nicht an die Moral, die sie ihm gepredigt hatte. Sie verteidigte ihn wie eine Löwin ihr Junges, und sie war nicht mehr zu bremsen. Kommissar Holzhauer hatte allerhand auszustehen, als Lena ihm dann gegenübersaß.

      Gegen Lena kam man nicht an, auch ein Kommissar nicht.

      Er entschloss sich, Patrick Heym holen zu lassen. Es würde noch einige Zeit dauern, bis er kommen würde, und nun fand der Kommissar Lena freundlicher gestimmt.

      »Wie lange sind Sie schon bei Herrn Heym?«, fragte er.

      »Ich habe ihn aufgezogen«, erwiderte sie. »Seine Mutter hatte ja keine Kraft dazu. Aber gute Eltern hat er gehabt, und auch die Tante Hanna hat ihn sehr geliebt. Und dann war plötzlich nur noch ich da, und er war ein Mann, der mit dem Geld gar nichts anzufangen wusste. Ich meine, nichts Vernünftiges. Ihm ist doch immer alles abgenommen worden. Aber großzügig ist er, da könnte sich so manch einer eine Scheibe abschneiden, der noch mehr hat.«

      Patrick konnte es erleben, wie Lena für ihn kämpfte. Als er müde und eingefallen zur Tür hereinkam, wurde sie ganz blass. Und dann nahm sie ihn in ihre Arme. Ein vielfacher Millionär, der als Playboy verschrien war, und seine Haushälterin? Da wurde es dem Kommissar doch ganz eigen zumute.

      »Es wird ja alles wieder gut, Lena«, sagte Patrick gerührt. »Ich will aber erst wieder heim, wenn ich reingewaschen bin. Das musst du schon verstehen. Sie sollen nicht sagen, dass ich nur rauskomme, weil ich Geld habe. Dieses verdammte

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