Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Laurin Staffel 17 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 38
»Ich weiß es doch nicht, Kleine. Ich war nicht dort. Wen hast du denn getroffen?«
»Ich kannte nur ein paar Leute. Bessi, Rena und Carlo. Ich kann mich nicht so genau erinnern.«
»Carlo? Wer ist Carlo?«, erkundigte sich Uwe.
»Ach, der vom Club, der jedes Turnier gewinnt. Er spielt besser Tennis als Patrick Heym.«
»Du kennst Patrick Heym?«, hakte Uwe beklommen nach.
»Flüchtig. Er war sehr höflich. Er sagte jedoch, dass ich da nicht hinpasse. Das war schon, nachdem diese Marina zu André gesagt hatte, dass er erst mal Geld beschaffen sollte – o nein, das muss ich geträumt haben.«
»Sei ruhig, Anja, man träumt manchmal dummes Zeug«, sagte Uwe tröstend.
»Aber es ist so deutlich. Ja, es war wirklich so. Sie sprach mit André. Ich hörte es. Er sagte …« Wieder unterbrach sie sich.
Uwe hielt ihre Hände. Er stellte keine Fragen.
Anjas Gesicht war voller Angst und wieder erschreckend bleich. Sie schloss die Augen und flüsterte: »André sagte: ›Du weißt, dass ich nur dich liebe, Marina. Aber es geht nur weiter, wenn ich Anja heirate, nur dann‹.«
Als sie das gesagt hatte – Uwe hatte jedes Wort verstanden –, versank sie wieder im Schlaf des Vergessens.
Uwe blieb am Bett der Schwester sitzen. Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft, und er wartete darauf, dass sein Vater kommen würde. Doch gleichzeitig musste er daran denken, wie sein Vater reagieren würde, wenn Anja solche Worte zu ihm sprach.
Aber den jungen Mann drängte es, jetzt etwas zu unternehmen, was mehr Licht in diese rätselhaften Geschehnisse bringen könnte.
Während er noch von widersprüchlichen Empfindungen zerrissen, so grübelte, trat Arnold Heltcamp leise ein.
Uwe schrak zusammen. »Da bist du ja, Pa«, sagte er rau.
»Ja, da bin ich. Übrigens, du sollst Dr. Brink dringend anrufen. Was soll das bedeuten, Uwe? Er ist Heyms Anwalt.«
»Er ist genauso bemüht wie ich, diese Angelegenheit schnellstens zu klären, Pa«, erwiderte Uwe. »Aber eines steht jetzt schon fest: Anja will André nicht mehr sehen, nie mehr. Und es geht dabei um eine andere Frau.«
»Und sonst?«
»Ich werde mal einen gewissen Carlo unter die Lupe nehmen, mehr weiß ich bisher nicht, aber vielleicht hat Anja manches wirklich nur geträumt. Pass auf, wenn sie etwas sagt, und merke es dir, aber stelle keine Fragen, die sie erschrecken könnten.«
»Das weiß ich schon. Dr. Sternberg hat es mir eindringlich gesagt.«
»Und sag Mama nicht zu viel. Sie ist sowieso schon fertig mit den Nerven«, fügte der junge Mann noch besorgt hinzu.
*
Aber nicht nur Agnes Heltcamp, auch Thea Malten war fertig mit den Nerven. André war seit dem Vormittag nicht mehr nach Hause gekommen, und als dann die Polizei vor der Tür stand, war ihr erster Gedanke, dass auch ihm etwas zugestoßen sein könnte.
Doch dann wurden ihr so merkwürdige Fragen gestellt, dass sie gar nicht mehr aus noch ein wusste. Fragen, die sie seit Wochen fürchtete und die ihr nachts den Schlaf raubten.
Ein Pfändungsverfahren sei anhängig, und wie es dazu gekommen sei, wollte der Beamte wissen.
»Mein Sohn bringt das in Ordnung«, erwiderte sie.
»Wo ist Ihr Sohn denn?«
»Geschäftlich unterwegs«, erklärte Thea Malten. »Es ist wegen der Aktien. Aber Heym hat sie doch auch gekauft, und er hat meinem Sohn dazu geraten«, fügte sie verstört hinzu.
»Was für Aktien sind das?«
»Ich weiß es nicht. Ich verstehe nichts davon. Warum ist André nicht da? Mich dürfen Sie dies alles nicht fragen. Ich habe ihm immer gesagt, dass er vorsichtig sein soll. Sein Vater war auch vorsichtig. Aber André lässt sich so viel einreden. Er ist so gutgläubig.«
Schließlich kam es dann so weit, dass sie zusammenbrach, dass sie nur noch schluchzte und sogar um sich zu schlagen begann. Das Ende war, dass man sie in eine Nervenklinik bringen ließ. Da schrie sie immer nur: »André wird Anja heiraten, und alles wird gut! Er will sie ja heiraten!«
Das war schon Stunden zuvor geschehen, und Dr. Brink hatte davon Kenntnis erhalten. Als Uwe Heltcamp ihn anrief, berichtete er ihm kurz davon, erzählte aber keine Details.
»Kommen Sie zum Untersuchungsgefängnis. Wir besprechen alles Weitere mündlich«, sagte Dr. Brink.
»Bin schon unterwegs. Ich war bei meiner Schwester. Mein Vater hat mir gerade erst gesagt, dass Sie angerufen hätten«, erwiderte Uwe entschuldigend.
Dr. Brink hatte schon vorher mit Patrick gesprochen. Der hatte sich sofort bereit erklärt, sich auch mit Uwe zu unterhalten. Er wunderte sich nur, als Dr. Brink ihn dann fragte, ob er in letzter Zeit ein Verlustgeschäft mit Aktien gemacht hätte.
»Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte Patrick. »Meine Leute sind da viel zu gewieft. Im letzten Jahr haben wir immer nur Gewinn gemacht, soviel weiß ich.«
»Haben Sie André Malten geraten, Aktien irgendwelcher Art zu kaufen?«, fragte Dr. Brink.
»Ich kenne den Mann doch gar nicht. Wie kommen Sie darauf? Ich weiß erst durch diese Geschichte, dass er mit Anja Heltcamp verlobt ist. Außerdem rate ich niemandem zu etwas. Jeder muss allein entscheiden, was er mit seinem Geld macht.«
»Sie überlassen es auch anderen«, wandte Dr. Brink ein.
»Weil sie mehr davon verstehen als ich. Ich habe es nur ausgegeben, ohne dass es weniger wurde. Ich habe nicht mal beim Spiel verloren.« Er blickte auf. »Ist Malten ein Spieler? Einer von den anonymen, die ich irgendwo mal getroffen habe?«
»Es kann sein. Ich weiß es nicht, aber das werden wir auch schon noch herausbringen.«
»Ich merke mir keine Gesichter«, sagte Patrick deprimiert, »mir waren die Mitmenschen immer viel zu gleichgültig. Auch das wird anders werden.«
Aber als Uwe den Raum betrat, bekam Patricks Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck.
»Wir sind uns schon einmal begegnet«, stellte er leise fest.
»Ja, im Club«, erwiderte Uwe. »Carlo Thieß stellte uns vor. Meine Schwester war dabei.«
»Carlo Thieß? Ja, ich erinnere mich. Er hat mich mal im Tennis geschlagen.« Er lächelte flüchtig. »Für mich ist das mehr Spiel als Sport. Ich verliere gern.«
»Sie sind geradezu versessen aufs Verlieren, das hat mir Dr. Brink erklärt«, meinte Uwe. »Aber diesmal geht es nicht um ein Spiel, Herr Heym.«
»Sie kommen nicht als Feind?«, fragte Patrick.
»Ich