Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Staffel

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und Daniel Norden erwarten heute abend Rolf Hanson«, sagte Anne leise. »Ich sollte sie anrufen und ihr sagen, daß wir wohl einiges mehr wissen, als er zur Aufklärung beitragen kann.«

      »Was nicht gesagt ist«, meinte Hannes Cornelius. »Warten wir doch ab, was er weiß. Es könnte das Bild abrunden.«

      »Ich glaube eher, daß nur Alice und vielleicht auch Hedi bestimmte Tatsachen kennen«, sagte Isabel nachdenklich, »und es fragt sich, ob sie diese preisgeben wollen.«

      »Wenn nicht, werden sie von ihren Ängsten nie befreit werden«, erklärte Dr. Cornelius ruhig. »Allein der Name Rex versetzt sie in Panik.«

      Isabel versank in Schweigen und überlegte angestrengt. »Bei Hedi scheint das jedenfalls erst so zu sein, seit ich sagte, daß Rex Borg Alices Bruder ist.«

      »Eins ist jedenfalls klar«, betonte Anne, »diese beiden Frauen lernten sich erst jetzt kennen. Sie sind einander früher nie begegnet. Dabei spielte wieder einmal der Zufall eine Rolle.«

      »Der Zufall und die Zeit sind die größten Tyrannen«, sagte Dr. Cornelius nachdenklich. »Letztendlich nennen wir es Schicksal.« Er erhob sich. »Ich werde mich jetzt um die Patientinnen kümmern.«

      *

      Dr. Jürgen Schoeller hatte Alice beobachtet, die immer noch im Tiefschlaf lag. Doch zur Überraschung von Dr. Cornelius fand er Poldi an Hedis Bett vor. Poldi legte den Zeigefinger auf seine Lippen, denn Hedi rührte sich. Sie stöhnte leise, und ihre Augenlider begannen zu flattern.

      Poldi erhob sich leise und überließ Hannes seinen Platz. Hedi kam jetzt schnell zu sich. Ängstlich blickte sie den Arzt an.

      »Was ist denn nur mit mir los?« murmelte sie.

      »Das fragen wir uns auch«, erwiderte Hannes. »Sie brauchen doch keine Angst zu haben, Hedi. Niemand tut Ihnen etwas. Wir hätten nicht zulassen sollen, daß Sie sich soviel mit Alices Schicksal befassen. Mein Schwiegersohn wird mir Vorwürfe machen.«

      »Es mußte wohl so sein, es mußte einmal so kommen«, flüsterte Hedi. »Und nun wissen Sie auch, warum ich nicht, will, daß Simone in diesen Teufelskreis gerät.«

      »Nein, das weiß ich noch nicht«, sagte Dr. Cornelius.

      »Rex Borg ist Simones Vater«, stöhnte Hedi verzweifelt. »Sie darf es nie erfahren, niemals. Ich habe ihr eine Geschichte erzählt, die nicht der Wahrheit entspricht.« Ein trockenes Schluchzen schüttelte sie…

      »Ganz ruhig sein, Hedi«, sagte Hannes.

      Ihr Blick irrte ab und traf Dr. Rassow, der wie gebannt an der Tür stand und sie voller Mitgefühl anschaute.

      »Poldi kann dir eine ganze Menge über Rex Borg und Alice erzählen«, sagte Dr. Cornelius spontan.

      »Wieso er?« stammelte sie.

      »Ich werde es Ihnen gern erklären, Hedi«, sagte Poldi leise.

      »Ich habe nie gedacht, daß ich jemals etwas über ihn erfahren würde«, flüsterte sie. »Ich möchte aufstehen.«

      »Ja, es ist wohl besser, wenn ihr an die frische Luft geht«, sagte Dr. Cornelius aufmunternd.

      »Ich warte draußen«, sagte Poldi.

      Hedi erhob sich rasch. Sie ließ kaltes Wasser über ihr Gesicht und ihre Hände laufen und fühlte sich etwas wohler. Ein blasses, zerrissenes Gesicht blickte ihr aus dem Spiegel entgegen.

      Nun denn, dachte sie, auch das muß ich hinter mich bringen. Und als sie dann hinausging und Poldi ihre Hand ergriff, erschien ihr plötzlich alles nicht mehr so schlimm. Die Dämmerung sank herab. Milde Luft trieb wieder das Blut in ihre blassen Wangen, oder war das doch Poldis Nähe zuzuschreiben, die ihr das Gefühl einer nie gekannten Geborgenheit eingab. Ein Fremder war er ihr doch, und dennoch so vertraut. Er legte seinen Arm um ihre Schultern. »Geteiltes Leid ist halbes Leid, Hedi«, sagte er leise, und dann begann er zu erzählen.

      *

      Zu dieser Zeit traf Rolf Hanson bei den Nordens ein, abgehetzt und verstört sah er aus.

      »Geht es Alice schlechter?« fragte er erregt. »Ist bekannt geworden, daß sie auf der Insel ist?«

      »Haben Sie Grund zu dieser Annahme?« fragte Dr. Norden.

      »Ich hege gewisse Befürchtungen.«

      »Hat Rex Borg damit zu tun?« fragte Daniel.

      Rolf Hanson starrte ihn an. »Daran habe ich nicht gedacht«, sagte er tonlos. »Rex Borg?«

      »Alice hat Angst vor ihm, vor ihrem Bruder. Können Sie uns etwas mehr erzählen, Herr Hanson? Man kann ihr wirklich nur helfen, wenn man ihr diese Angst nimmt.«

      »Ich bin ihm persönlich nie begegnet. Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch lebt. Mir bereitet ein Mann Sorge, der sich von Bergen nennt und hinter Simone her ist, damit aber anscheinend auch hinter Alice. Er ist wohl durch die Ähnlichkeit der Stimmen auf Simone aufmerksam geworden. Was er eigentlich bezweckt, weiß ich allerdings auch nicht.«

      »Hat Alice nie mit Ihnen über ihren Bruder gesprochen?« fragte Daniel forschend.

      »Vor vielen Jahren kam mir ein Gerücht zu Ohren, daß Rex Borg ihr Bruder sei. Ich habe sie darauf angesprochen, aber sie sagte nur, daß sie einen Bruder gehabt hätte, doch der sei gestorben.« Er hielt inne. »Genau sagte sie: Er ist für mich gestorben. Ich möchte nicht, daß sein Name in meiner Gegenwart erwähnt wird.«

      »Das ist alles, was Sie wissen?« staunte Fee.

      »Nennen Sie mir jemanden, der mir über Alice mehr erzählen kann, als ich weiß, ich wäre Ihnen dankbar.«

      »Sie haben viele Filme mit ihr gedreht, Herr Hanson«, sagte Daniel. »Sie sind befreundet mit Alice.«

      »Gut, man kann es so nennen, aber ich war nie ihr Vertrauter. Man kann es so bezeichnen, daß ich mit der Schauspielerin betreundet bin. Den Menschen Alice Valborg habe ich nicht kennengelernt in all den Jahren. Vielleicht gibt es den gar nicht. Vielleicht lebte sie nur in ihren jeweiligen Rollen. Das klingt theatralisch, aber ich kann es nicht anders sagen. Als ich sie kennenlernte, war sie eine junge Schauspielerin ohne Vergangenheit. Aus dem Nichts emporgestiegen, wie eine Schaumgeborene, und ich gelangte zu der Überzeugung, daß sie ihre Karriere raffiniert aufbaute, indem sie sich das Flair der rätselhaften Unbekannten gab. Ich war verliebt in sie und bekam eine Abfuhr, die ernüchternd war. Für mich war es die größte Überraschung, als sie aus Hollywood zurückkam und mir erklärte, daß ich der einzige Regisseur sei, mit dem sie arbeiten wolle. Da hatte ich bereits die ersten Erfolge eingeheimst und war verheiratet. Ich sagte ihr, daß ich sehr glücklich verheiratet sei, und darauf erklärte sie mir, daß sie das wisse und gerade deshalb mit mir arbeiten wolle, solange meine Ehe von Bestand sei. Ja, genauso war es. Und es wurde eine Zusammenarbeit, die über­aus erfolgreich wurde, wie Sie wissen. Sie ist dennoch ein ungelöstes Rätsel für mich geblieben.«

      »Und es gab keinen Mann in ihrem Leben?«

      »Nicht, daß ich etwas davon erfahren hätte.«

      Fee erhob sich. »Ja, dann werde ich Anne anrufen und ihr sagen, daß wir ihr nicht weiterhelfen

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