Georgiens Herz. Группа авторов

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      Manana Chitishvili

       Der Herbst

      Egal, was mir für eine Mär erzählt wird,

      hier setzen mir völlig andere Gedanken zu,

      du, Pschawi-Aragwi, verwahrlost siehst du aus, groß

      wie die Tränen von Wascha-Pschawela bist du.

      Wenn auch dieser Tag gottgewollt war,

      sage ich nicht, das Schicksal sei keine Zierde,

      wie viele hören auf zu leben, da

      sie nicht anders können, wegen ihrer Begierde.

      Mit seiner Verzierung aus goldenen Blättern

      drückt der Wald seine Schönheit aus,

      der geweihgeschmückte Hirsch geht röhrend

      über Magharoskari nach oben von dannen.

      Du, Herz, du bist mit Kummer gebrannt, nicht beglückt,

      du bist mit dem Kalk der Tränen geschliffen,

      wie glücklich bist du, den Hirsch, geweihgeschmückt,

      vermisst du,

      – dann brüllst du!

      Giorgi Lobzhanidze

       Die Fliege

      Der Frühling hat hier später begonnen,

      Winde verfinsterten den Hof ja.

      Ich konnte nicht zurückkommen,

      blieb direkt vor der Regenzeit da.

      Ich vermisste dich, grub mir selber ein kaltes Bett,

      das war wie ein Grab.

      Ich bin zu, kann nicht denken;

      – war’s ein Hindernis, eine Türschwelle, die es da gab …

      Was ist bloß hinter dieser Tür?

      Was ist bloß außerhalb von diesem Haus? –

      Löwenzahnsamen, die sprachlos den Aprilwinden folgen,

      fliegen zu dir raus,

      oder dieser Brief, oder der ätzende Brennnesselstiel im Wald,

      oder aber:

      Eine Fliege, die unter Schmerzen gegen das Fenster knallt …

      Ich weiß es nicht; denn ich weiß nur:

      Um deinen Körper kreist des Sanddorns Wind,

      du entkamst dem Regen nicht,

      stehst auf der Straße, die Regentropfen nie zuende sind …

      Es gelingt mir nicht, dir zu helfen,

      ich sitz immer so da am Tisch der Erinnerung;

      aber ich sitze nicht, werfe mich gegen die Fensterscheibe,

      so wie die Fliege, mit Schwung.

      Das Glas ist so glatt wie das Herz …

      Ich folge den Wolken, die voller Regen sind,

      und breite mich zu deinen Füßen aus,

      so wie die armselige Pfütze, der Regenwolken Kind.

      Zieh dich nicht von mir zurück,

      nicht von der Straße, von den Bäumen, die prahlend steh’n;

      zieh dich aus und komm in mir,

      ich ergieße mich über dir, und das ist warm und schön …

      Ob ich jetzt schmutzig bin?!

      Ist doch kein Problem! Schmutzig ist selbst der Jordan,

      getauft wirst du in mir,

      sauber sind wir beide aber nicht immer dann.

      Du gehst nach Haus, trocknest dich ab,

      verteilst die Nachtcreme auf dem Gesicht,

      dann setzt du dich leise ans Fenster,

      strickst Strümpfe mir bei Kerzenlicht …

      Vor dir haben viele schon gut gestrickt,

      der Asche und dem Ruß ist das alles gleich,

      aber, meine Liebe,

      Odysseus kehrt nicht mehr zurück nach Haus in sein Reich.

      Ich bin hier, hier bin ich,

      ich hänge im Dach wie das verführerische Netz der Spinnen,

      nur bin ich darin gefangen wie eine Fliege …

      jemand anderes will dich mit Briefen gewinnen …

      Ich aber bin eingesperrt …

      draußen sind die Menschen … aber diese viel zu dicke Mauer

      begrenzt mit unbeschreiblich undurchlässiger Strenge

      meinen winzigen Hof und ich lauer’

      dahinter, wohn nicht mitten im Dorf,

      bin eine Fliege am Fensterglas, gefällt

      liege ich am Rande des Dorfes so da, wie ein Baum auf dem Feld.

      Es ist mir egal,

      trampelte mich auch alles Vieh der Welt kaltherzig nieder,

      stand ich doch in der nächsten Minute wie Unkraut bei Fuß wieder …

      Jetzt aber bin ich in Not,

      ich muss die kalte Fruchtlosigkeit dieses Netzes zerstören,

      schau, die Liebe nährt sich an mir, wie die Spinne,

      sie will auf mich nicht hören,

      was will die Spinne, Blut oder Fleisch,

      oder vielleicht den Schaum der hohlen Träume?

      Es regnet.

      Wie entkomme ich ihr,

      an

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