Georgiens Herz. Группа авторов

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Georgiens Herz - Группа авторов

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      Ich sehe die aufgeschlagenen Zelte am Rande des Weges,

      ich sehe die traurige Carmen vor dem Zelt:

      Carmen singt!

      Carmen tanzt!

      Carmen ist gierig nach Kleidern!

      Und obwohl ihr Wesen die zweifelhafte Gabe des Verrats

      nicht besaß,

      – musste sie verraten! – Wo ist der Kerl,

      der für ihren Verrat taugt?

      Manana Chitishvili

       Die Rosen

      Ich schaue die goldene Mahd des Feldes an

      und gräme mich, der Sommer ist vorbei, er ist gegangen …

      du dachtest,

      du hättest mir mit dem Dolch einen Stich versetzt,

      aber in meinem Herzen blüht eine Rose.

      Da kam der Mazili mit der Dunkelheit der Nacht Nabadi

      und reichte mir seine blutbeschmierten Pranken …

      du dachtest,

      ich sei gefallen und habe das Bewusstsein verloren,

      aber ich stand mit neuer Größe vom Boden auf.

      Alle märchenhaften Säume der Vergangenheit,

      die ständig wogen wie das Meer, sind abgerissen,

      du dachtest, ich sei am Ende, ich gehe aus,

      genau dann habe ich den Hals gereckt, um zu singen.

      In der Ferne klirrt eine göttliche Tschangi

      Und sie ruft Osiris zur Auferstehung …

      Warum erschreckst du mich mit dieser Klaue,

      ich bin von einem anderen Licht umhüllt.

      Auf den Bergen wuchert der Nebel,

      die Sonne zeigt sich durch die Schlossmauer der Wolken

      und im Herzen blüht nicht das Blut,

      sondern Rosen.

      Vasil Beselia

       Die Erinnerungen

      Solange ich dich wie den Tod

      immer wieder suche,

      regnet es über mir,

      der grüne Regen von der Zeit,

      an die ich mich immer wieder erinnere

      auf den Wegen von Tabachmela,

      von Mohnblumen,

      zerkratzten Wangen;

      solange ist der Bach aus Erinnerungen

      voller Tränen

      auf meiner

      Insel der Einsamkeit,

      und im Traum brennen mir die Hände,

      der rosa Busen der Stalaktiten …

      … Halte mein Handgelenk genauso wie damals,

      wenn du mir einen Kuss gabst,

      der war wie ein Schmetterling,

      wenn du mich aus der Schlucht der Leidenschaft ziehst,

      um mich wieder in die Schlucht zu werfen …

      … die Jahre haben sich

      gehorsam genährt,

      nun lohnt es sich gar nicht mehr,

      das Leichentuch der Erinnerungen zu sticken …

      Verzeihe mir, einem Normalsterblichen …

      ich konnte gar nicht

      so verlässlich sein

      wie der Tod …

      Giorgi Lobzhanidze

       Das Herz

       posten

      Ich bin so allein,

      glaube an die bei Facebook geposteten Herzen

      wie an einen Gott,

      der mich seit meiner Kindheit in den Arm genommen hat

      und mich jetzt dem Schicksal ausliefert

      und durch enge Tunnel leitet,

      jeden allerkleinsten Fehler

      reibt er mir unter die Nase …

      Nur dadurch fühle ich,

      dass er existiert,

      und auch durch dich,

      die ich wie Gott,

      entsetzt vor lauter Einsamkeit,

      erfunden habe …

      Den in den Februargewässern zappelnden

      Fischen kommt es normal vor,

      sich die Vorstellung als Wirklichkeit zu backen

      und in diesem Öl zu zappeln

      wie in einer Pfanne …

      Das Brutzeln ist eine Erfindung.

      Und der Kohlenmeiler ist es,

      das von dir Gedichtete und Geschaffene,

      wenn sie dir sagt: »Ich existiere nicht für dich,

      ich bin nicht die, die du schufst!

      Ich wurde aus dem Garn der Sünde geflochten

      und nicht von deiner lichterfüllten Hand!«

      So ist es bei den Februarfischen üblich,

      sie

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