MORDSJOB - The Hitman Diaries. Danny King
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Bevor ich mich versah, war meine Glock aus dem Holster und auf Franks Hals gerichtet. Verglichen mit seinem schwerfälligen Angriff war die Bewegung so schnell, dass er die Waffe erst bemerkte, als die Kugel seinen Kehlkopf zerriss und seine Arterien durchschlug.
Sofort war ich auf den Beinen und zielte mit der Waffe auf Mandys Gesicht. Sie bekam keine Gelegenheit zu schreien oder zu verstehen, was geschah. In einer Sekunde war sie noch mit ihrem harten Kerl ausgegangen, in der nächsten gingen die Lichter aus. Ich hatte sie so sauber erwischt, dass ich – auch wenn meine Glock einen Schalldämpfer hatte – keinen zweiten Kopfschuss riskieren musste. Frank dagegen klammerte sich mit lästiger Hartnäckigkeit an seinem Leben fest, also kam er in den Genuss des Inhalts der dritten Kammer.
Ich wirbelte herum und nahm mein letztes Ziel ins Visier. Gerade als ich den Abzug durchziehen wollte, fiel mir ein, dass sie mein Date war.
»Tut mir leid«, sagte ich zu Janet, die Waffe nur knappe zehn Zentimeter von ihrer Stirn entfernt. »Ich bin ein Auftragskiller.«
»Ich werd’s niemandem verraten«, flennte sie, die kleinen pummeligen Hände vor den Mund gepresst.
»Ich weiß«, sagte ich, »das wirst du nicht«, und pustete ihr das Gehirn weg. Die Leute behaupten immer, sie würden nichts verraten, wenn sie eine Knarre am Kopf haben. Aber am Ende tun sie es doch. Ich ließ die Automatik sinken und nahm mir einen Moment Zeit, um zu begreifen, was ich gerade getan hatte.
Dann geriet ich in Panik.
Ich stand ein paar Meter entfernt von einem gut besuchten Restaurant, drei Leichen zu meinen Füßen und die Mordwaffe in der Hand. Nicht nur das; kurz zuvor hatte ich mit einem der Opfer zu Abend gegessen.
Welcher Anwalt auch immer mich aus dieser misslichen Lage herauspauken wollte – er würde hart für sein Geld arbeiten müssen.
In Gedanken ging ich schnell die positiven Aspekte durch: Es war dunkel, wir befanden uns am äußersten Ende des Parkplatzes … ich hatte einen Kombi.
Egal, wie trostlos die Dinge auf den ersten Blick aussehen mögen, es gibt immer eine Chance. Man sollte nie verfrüht das Handtuch werfen. Es ist nicht vorbei, bevor die fette Dame singt – sorry, Janet, war nicht so gemeint – also machte ich mich unverzüglich an die Arbeit. Ich schleifte die drei Leichen tiefer in die Schatten zwischen die geparkten Autos, entriegelte die Kofferraumklappe meines Wagens und lud meine Glock mit einem vollen Magazin, nur für alle Fälle.
Ich erzähle euch was über mein Auto: In meinem Beruf ist ein Kombi sehr viel praktischer als ein Ferrari. Wahrscheinlich könnte ich mir einen Ferrari leisten, wenn ich wollte, aber wie viele Leichen passen da wohl rein? Allzeit bereit, das ist mein Motto, und fünf Türen und eine Menge Platz können manchmal die nützlichste Waffe in deinem Arsenal sein. Versteht mich nicht falsch: So etwas passierte mir normalerweise nicht, wenn ich ein Date hatte, aber andererseits müsste ich lügen, wenn ich sagen würde, es wäre vorher noch nie passiert.
Ich klappte den Rücksitz um, wobei ich die Hutablage als Sichtschutz an Ort und Stelle ließ, dann lud ich Mandy als Erste ein. Mandy war die Leichteste und schmiegte sich passgenau gegen die hintere Beifahrertür. Gerade, als ich die Hand nach Frank ausstrecken wollte, hörte ich Stimmen. Ich schaute mich um und sah ein gutes Dutzend Leute verschiedener Alters- und Hässlichkeitsstufen aus dem Restaurant in Richtung Parkplatz kommen. Offensichtlich ein Familienausflug der Munsters.
Jetzt musste ich einen kühlen Kopf bewahren. Es waren viel zu viele, um sie alle auszuschalten, also ruhig Blut. Zu allem Überfluss hatte ich sogar ein Maschinengewehr im Auto versteckt, aber die Situation war auch so schon absurd genug. Wenn das so weiterging, würde ich für den Leichentransport noch einen LKW brauchen. Ich stellte mich für alle sichtbar hin, nahm meinen Eimer und Abzieher, ging lässig zu meiner Windschutzscheibe und begann sie zu säubern. Die Munsters verteilten sich auf drei Autos und fuhren gemächlich los. Wahrscheinlich unterhielten sie sich immer noch über das Essen, die Bedienung, die Rechnung und die ganzen Kleinigkeiten, über die Leute so reden, wenn sie gerade aus einem Restaurant kommen. Niemand schenkte mir mehr als einen flüchtigen Blick. Für den Moment war die Gefahr gebannt. Aber mein Auto war auf allen Seiten von anderen Fahrzeugen umgeben und es würde nicht lange dauern, bevor einer dieser Gäste das Lokal verließ.
Ich wuchtete Frank als Nächsten hinein, drückte ihn gegen seine Freundin und schob seine Füße von hinten an seinen Körper. Dann widmete ich mich dem Problemfall Janet. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie massig sie war. Frank war schwer gewesen, doch er bestand nur aus Muskeln und Sehnen, die man gut greifen und heben konnte. Bei Janet war alles weich und lose. Ich bekam keinen Teil von ihr richtig zu packen, mit Ausnahme ihrer Handgelenke und Knöchel. Außerdem musste ich feststellen, dass es ein Fehler gewesen war, Mandy zuerst ins Auto legen. Eine unförmige, schwere Last einzuladen war schwierig genug, aber sie in einen bereits gefüllten Raum laden zu müssen, verstärkte die Probleme noch. Ich hätte mir die Leichteste bis zuletzt aufheben sollen. Allerdings würde ich jetzt nicht anfangen, wieder auszupacken.
Ich schaffte es, Janets Beine anzuheben und hineinzumanövrieren, dann packte ich sie unter den Achseln und hob sie ins Auto, wo ich sie schließlich mit aller Kraft von der Kofferraumtür wegschob, so weit es ging. Ich schloss die Tür, musterte meine Kleidung und stellte fest, dass die drei mich vollgeblutet hatten. Auf meiner schwarzen Jacke und Hose fiel die klebrige rote Soße nicht allzu sehr auf, aber mein Hemd war hin. Ich zog es schnell aus und warf es zu den Leichen hinten ins Auto. Es gab doch noch mehr Platz, als ich zuerst gedacht hatte, nur wo Janet lag, war es richtig eng.
Ein oder zwei Dinge musste ich noch erledigen, bevor ich losfahren konnte. Ich riss ein paar schwarze Müllsäcke, die ich im Auto hatte, auf und bedeckte damit Janet, Mandy und Frank. Dann nahm ich eine Zweiliterflasche Mineralwasser aus dem Handschuhfach und spülte so gut es ging die Blutpfützen vom Asphalt. Sehr effektiv war es nicht, tatsächlich wurde das Blut nur ein bisschen verdünnt, aber das musste reichen. Schließlich konnte ich schlecht ans Küchenfenster klopfen und nach einem Eimer Seifenwasser fragen.
Ich fuhr schön langsam und vorsichtig vom Parkplatz und machte mich auf den Weg nach Kent. Warum Kent? Nun, in der Themsemündung, vertäut in einem kleinen, abgelegenen Hafen, lag mein Motorboot. Nichts Luxuriöses oder Besonderes, nur ein ramponiertes altes Boot mit einer kleinen Kajüte und ein bisschen Stauraum, für den ich von Zeit zu Zeit Verwendung hatte. Es dümpelte schön anonym zwischen ungefähr einem Dutzend Vergnügungsbooten. Meins war allerdings nicht fürs Vergnügen gedacht. Es war, wie Mandy, Frank und Janet bald herausfinden würden, ein Nutzfahrzeug.
Manche Killer vergraben ihre Opfer gern, pflanzen sie ein wie kleine Eicheln im Epping Forest, aber meiner Erfahrung nach hat diese Methode einige Nachteile. Zuerst einmal muss man seine Begräbnisstätte vorher gut auskundschaften. Großbritannien ist ein ziemlich kleines Land und nur sehr wenig davon ist von Wanderern, Hundespaziergängern, Förstern, Bauern und so weiter unberührt geblieben. Wenn du jemanden loswerden willst, legst du höchstwahrscheinlich keinen Wert darauf, dass diese Person wieder auftaucht und dich auf die Anklagebank bringt, deswegen ist die Auswahl des Ortes enorm wichtig. Zweitens muss man das verschissene Loch ausheben und das ist harte Arbeit. Außerdem macht es Lärm. Sollte irgendjemand in der Nähe sein, während du gräbst, erregst du garantiert seine Aufmerksamkeit. Und wenn ihm auffällt, dass du eine Leiche neben dir liegen hast, kannst du gleich zwei Löcher graben. Wer seine Toten also unbedingt beerdigen will, sollte am besten schon einen Tag vorher das Loch ausheben und mit Farnkraut