MORDSJOB - The Hitman Diaries. Danny King

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MORDSJOB - The Hitman Diaries - Danny King

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      Gegen vier Uhr morgens kam ich schließlich nach Hause, erschöpft und niedergeschlagen, den Gestank von Blut und Scheiße und Tod in der Nase. Er würde noch tagelang hängenbleiben. So ist das eben, wenn man mit Leichen zu tun hat: Sie stinken so übel, dass es sich in die Nasennebenhöhlen ätzt und man sie sogar noch riecht, wenn man sich den ganzen Körper mit einer Nagelbürste abgeschrubbt hat. Wahrscheinlich ist es etwas Psychisches, eher die Erinnerung an den Geruch als ein tatsächlicher Geruch. Wie auch immer. Es reicht auf jeden Fall aus, um einem den Appetit auf Würstchen eine ganze Weile zu verderben. Das Einzige, was ich sonst noch an mir riechen konnte, war das Benzin, das ich benutzt hatte, um das Auto auszubrennen, und im Vergleich mit dem anderen Zeug roch es wie Eau de Cologne. Mein Körper schrie förmlich nach einem langen heißen Bad, einem schönen sauberen Bett und ein paar Schlaftabletten, um das Hirn herunterzufahren.

      Was ich bekam, war meine verfluchte Mutter.

      »Ich bin’s nur!«, rief sie beim Hereinkommen. Es hatte begonnen. Mit »Ich bin’s nur« meinte sie: »Bloß ich, niemand Wichtiges, es tut mir leid, dass ich dir zur Last falle, lass mich einfach liegen, wenn ich umkippe, beachte mein Weinen nicht.« Sie war eine Großmeisterin der psychologischen Kriegsführung. Unglaublich. Drei Wörter und schon ging sie mir unter die Haut.

      »Jesus! Bitte! Ich bin müde, mir tut alles weh, es ist mitten in der Nacht. Ich kann diesen Scheiß jetzt nicht brauchen.«

      »Oh, dann gehe ich am besten einfach wieder, ja?«, winselte sie erbärmlich. »Du willst mich nicht sehen, oder?«

      »Nein, will ich nicht. Jetzt nicht und nie wieder.«

      »Oh. Ja, wenn du so über mich denkst, dann werde ich wohl … Ich wollte doch nur sehen, wie es dir geht. Ist das denn so schlimm von einer Mutter?«

      »Ja. Ich brauche dich gerade nicht in meinem Kopf.«

      »Ach, Ian«, stammelte sie mit schlaff herabhängenden Armen, ihr Gesicht ein Sinnbild menschlichen Elends. Mit zitternder Unterlippe hielt sie ihre Stellung, erkaufte sich ein paar wertvolle Sekunden für ihren Sturmangriff, bis meine Verteidigung zusammenbrach. Ich ließ den Kopf hängen, rieb mir die Augen und stieß ein frustriertes, halbersticktes Grunzen aus.

      »Ich kann dich jetzt nicht ertragen. Ich brauche etwas Zeit für mich.«

      »Schau mal, ich bin deine Mutter. Wenn es irgendwas gibt, womit ich dir helfen kann, dafür bin ich doch da.« Sie machte einen Riesenschritt auf mein Gesicht zu.

      »Nein. Es ist nichts«, sagte ich, aber ich wusste, dass es noch nicht zu Ende war. Noch lange nicht. Wenn es sein musste, würde sie mich festbinden und mir mit glühenden Eisen die Brustwarzen verbrennen, bis ich ihr alles erzählte. Alles, was sie eigentlich gar nichts anging. Alles, was ich für mich behalten wollte. Alles. Punkt.

      »Bitte, Ian, was ist denn los, mein Liebling?«

      »Nichts«, wiederholte ich im Bemühen, es selber zu glauben, es auszuschalten, doch dafür war es zu spät. Sie hatte ihre Zähne in mein Fleisch geschlagen und ich konnte sie unmöglich abschütteln.

      »Weißt du, wenn ich ein Problem habe, finde ich es immer sehr tröstlich, es bei jemandem abladen zu können«, sagte sie.

      »Ich weiß, schließlich war das immer ich, verdammt noch mal«, schrie ich sie an. »Ich wollte deine Probleme genauso wenig wie du, aber das hat dich nie davon abgehalten, sie mir stundenlang in den Kopf zu kippen.«

      »Ist es Geld?«, riet sie ins Blaue hinein.

      »Nein, ich habe Geld genug. Ich habe mehr, als ich ausgeben kann. Ich brauche kein Geld.«

      »Denn wenn es das ist, kann ich dir gerne aushelfen. Ich habe ein bisschen was auf die Seite gelegt, für einen kleinen Luxus hier und da. Aber ich kann darauf verzichten. Es ist nicht viel, aber mehr habe ich nicht. Ich bin keine reiche Frau, tut mir leid.«

      »Es geht nicht um Geld!«, wiederholte ich. So hatte sie das schon immer gemacht. Nachts lag sie wach und betete zu Jesus und allen Engeln im Himmel, dass ich eines Tages eine Durststrecke hatte und sie mit dem Hut in der Hand anbetteln müsste. Oh ja, das würde ihr gefallen. Dann konnte sie ihre Fleischerhaken ein für alle Mal in mich hineinschlagen, sodass ich ihr nie wieder entkommen würde. Und wenn ich es ihr fünfzigfach zurückzahlen konnte, das wäre ganz egal, denn sie würde es nie annehmen. Ein Pfund von meinem Fleisch war ihr mehr wert als sechs Richtige im Lotto.

      »Natürlich musste ich meine Rente für Ian ausgeben«, hätte sie dann allen erzählen können. »Ja, die Zeiten sind sehr hart. Aber ich versuche über die Runden zu kommen und Ian nicht merken zu lassen, mit wie wenig ich auskommen muss. Als Mutter bringt man eben Opfer. Das macht nichts, die Hauptsache ist doch, dass es ihm gut geht … Oh, tut mir leid, bitte achten Sie nicht auf meinen knurrenden Magen. Ich habe Ian mein Mittagessen geschickt, er hat nämlich manchmal gerne zwei Portionen, seine und meine … Ja, ich bin hungrig und ein bisschen schwach, aber das ist nicht wichtig, schließlich ist er mein Sohn und er soll alles bekommen, was er will. Ich komme schon zurecht, es ist nicht das erste Mal, dass ich für ihn sorge, und es wird auch nicht das letzte sein. Das macht mir nichts aus, wirklich … Wie bitte? Was? Nein, ich habe seit Monaten nichts von ihm gehört, er besucht mich nicht so oft. Ich glaube, er hat Wichtigeres zu tun … ich habe ihm das Leben geschenkt, wissen Sie?«

      Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhh!

      »Es geht nicht um Scheiß-Geld!«, brüllte ich, als sie anfing, in ihrer Geldbörse zu kramen.

      »Ich will doch nur helfen.« Sie hielt mir einen zerknitterten Fünfer entgegen.

      »Du hilfst nicht. Du treibst mich in den verdammten Wahnsinn! Lass mich einfach in Ruhe.«

      »Ist es die Arbeit?«, riet sie zum zweiten Mal an diesem Abend – genauer gesagt, in diesen frühen Morgenstunden.

      »Nein. Es ist nicht die Arbeit. Es hat nichts mit der Arbeit zu tun.«

      »Wie läuft es denn so? Kommst du gut zurecht?«

      »Ja, Mum, alles ist verfickt wunderbar.«

      »Ist es dein Chef?«, bohrte sie.

      »Es hat nichts mit der Arbeit zu tun. Warum muss ich dieselbe Frage auf acht verschiedene Scheiß-Arten beantworten?«

      »Was ist es denn dann? Ist es ein Mädchen?«, fragte sie und stolperte damit über meine Achillesferse.

      »Nein«, antwortete ich etwas zu schnell.

      »Ist es das? Ein Mädchen? Wer ist sie?« Händereibend weidete sie sich an meiner Verlegenheit. »Warum bringst du sie nicht mal mit zum Tee?«

      Ich merkte, dass es kein Entrinnen gab. Sie hatte mich. Meine einzige Chance bestand jetzt darin, alles herunterzuspielen und sie von der Fährte abzubringen … von der Witterung … vom Tod.

      »Es ist wirklich nichts. Ich hatte heute Abend eine Verabredung. Das ist alles.«

      »Mit einem Mädchen?«, fragte sie ganz aufgeregt.

      »Nein, mit einem Scheiß-Silberrückengorilla. Was glaubst du denn?«

      »Wer ist sie? Wann kann ich sie treffen?«

      »Sie

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