MORDSJOB - The Hitman Diaries. Danny King
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»Sie ist nicht niemand, bloß niemand, den du kennst.«
»Aha, und woher weißt du das so genau? Kennst du etwa alle, die ich kenne?«
»Sie wohnt nicht in deiner Nähe. Du kennst sie nicht.«
»Wie heißt sie denn? Vielleicht kenne ich sie ja doch.«
»Tust du nicht.«
»Vielleicht doch. Ich kenne sehr viel mehr Leute, als du glaubst.«
»Du kennst sie verdammt noch mal nicht.«
»Wer ist sie?«
»Niemand.«
»Es ist doch nicht etwa Susan Potter, oder?«
»Du kennst sie nicht.«
»Oh, wie schüchtern er ist, wenn es um seine neue Freundin geht! Ha ha ha!«
»Sie ist nicht meine Freundin!«
»Wie? Du gehst mit jemandem aus, aber sie ist nicht deine Freundin?«
»Ich gehe nicht mit ihr aus.«
»Das hast du doch gerade selbst gesagt.«
»Nein, ich habe gesagt, ich bin mit ihr ausgegangen, nicht, dass ich das immer noch tue.«
»Was ist denn passiert? Habt ihr euch getrennt? Bist du deswegen so traurig? Habt ihr euch gestritten? Was hast du gemacht?«
»Nein, ich bin traurig, weil du hier bist und dich einfach nicht verpissen willst. Warum verpisst du dich nicht?«
»Möchtest du, dass ich mit ihr rede?«
»Ich möchte weder, dass du mit ihr redest, noch, dass du mit mir redest. Ich möchte, dass du stirbst und freundlicherweise aufhörst zu existieren.«
»Vielleicht hilft es, wenn sie es von mir hört. Von Frau zu Frau, weißt du? Ich könnte sie umstimmen. Sie überreden, dass sie dich zurücknimmt.«
»Mich zurücknimmt? Warum gehst du automatisch davon aus, dass sie es war, die Schluss gemacht hat?«
»Ach, Liebling, so habe ich es nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, wenn du mich mit ihr reden lässt, könnte ich sie vielleicht für dich zurückgewinnen.«
»Das ist genau das Gleiche! Kannst du dir wirklich nicht vorstellen, dass möglicherweise ich es war, der sie abserviert hat?«
»Wer ist sie, Ian? Wie heißt sie?«
»Weiß ich nicht. Sage ich dir nicht.«
»Oh, Ian, warum nicht? Bitte lass mich dir helfen.«
»Hör auf! Hör auf! Hör auf!«, schrie ich und schlug dabei immer wieder mit der Faust gegen die Wand.
»Sag mir einfach nur, wer sie ist, ja? Bitte, Ian, ich muss es wissen.«
»Jesus! Um Gottes willen, warum muss ich dir alles sagen? Sie hat nichts mit dir zu tun. Warum kannst du mich nicht dieses eine Mal verschonen? Ich bin müde, ich will schlafen. Ich will vergessen.«
»Schau mal, das ist aber doch wichtig. Ich meine, ich will schließlich nicht, dass mein Sohn mit irgendeinem dahergelaufenen Mädchen ausgeht, nicht wahr?« Sie folgte mir von Zimmer zu Zimmer. »Ich möchte wissen, wie sie ist. Ich möchte wissen, ob sie zu dir passt. Ich meine, was wäre ich denn für eine Mutter, wenn ich dich einfach an eine x-Beliebige hergeben würde?«
Mich hergeben?
Ich hörte nur noch ein schrilles, kreischendes Störgeräusch und spürte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Jedes einzelne Härchen, jede Faser und jedes Molekül in meinem Körper schrien mich an, ihr den Garaus zu machen, doch ich konnte es nicht. Dafür waren die Dinge zu weit fortgeschritten. Alles, was ich noch tun konnte, war durchhalten und versuchen, geistig relativ gesund zu bleiben. Ich musste mich sammeln, aber mein Instinkt ließ mich nicht. Halte dagegen! Lass sie damit nicht davonkommen!
»Mich hergeben? Du übergibst mich niemandem. Ich bin ein Mann, kein kleiner Junge. Ich kann treffen, wen ich will, ausgehen, mit wem ich will, heiraten, wen ich will, und töten, wen ich will. Ich brauche deine Erlaubnis oder deine Zustimmung für keinen einzigen Teil meines Lebens. Mich hergeben?« Lachend schüttelte ich den Kopf.
»Ach, so ist das also. Willst du mir erzählen, dass ich, deine Mutter, überhaupt kein Mitspracherecht habe, wenn es um meinen Jungen geht? Ist es das, was du meinst?«
»Ja!«, rief ich. Mein Gott, sie hatte es verstanden. Endlich. »Du hast kein Mitspracherecht bei irgendetwas, das ich tue – was und wann auch immer. Mein Leben dreht sich nicht mehr um dich. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Du bist wie ein Blutegel, den ich nicht loswerde. Dein Körper ist weg, aber dein Kopf ist noch da und saugt mich aus. Nein, du bist schlimmer als ein Blutegel. Wenigstens ist der nur hinter Blut her, aber du willst alles, mitsamt meiner Seele.«
»Nun, wenn das so ist, muss ich mir wirklich ernsthaft Gedanken machen, ob ich dir erlauben kann, dieses Mädchen zu heiraten.«
Es gab einen langen Moment der Stille, während ich in atemloser Verwunderung im Zimmer umherblickte. War das zu viel? Hätte sie das wirklich so gesagt? Aber das hatte sie getan, oder? Ich erinnerte mich richtig, oder etwa nicht?
Wie auch immer. Selbst wenn sie es nicht gesagt hatte, klang es definitiv wie etwas, das sie hätte sagen können.
Ich fing an zu schreien.
»Hör auf! Hör auf! Hör auf!« Ich schlug ein Loch in die Küchentür und mir die Hand blutig.
»Du bist mein Kind, das wirst du immer sein, und Kinder müssen ihren Müttern gehorchen. Wenn du ein Mädchen nach Hause bringst, das gut für dich ist, dann werde ich dich gehen lassen, vorher nicht.«
»Du besitzt mich nicht. Wie kannst du mich gehen lassen, wenn ich dir gar nicht gehöre?«, heulte ich, aber ich konnte es ihr nicht begreiflich machen. Mum fuhr fort, ihr eigenes Gespräch zu führen, ganz egal, was ich sagte oder dachte.
»Tut mir leid, wenn du das ungerecht findest, aber ich weiß am besten, was gut für dich ist. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich meinen kleinen Jungen beschützen möchte.«
»Ich bin kein kleiner Junge!«, rief ich immer und immer wieder und schlug mit dem Kopf gegen den Fußboden, sodass er noch mehr schmerzte.
Tatsache ist, ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter mich jemals beschützt hätte, als ich wirklich noch ein kleiner Junge war. Ich erinnere mich daran, wie ich nächtelang draußen im Dunkeln vor irgendwelchen Pubs auf den Stufen gesessen habe, während sie sich drinnen mit meinem neuesten »Onkel« amüsierte. Meistens bemerkte sie mich nicht einmal. Meistens lief ich bloß hinter ihr her und schaute zu, wie ein Typ nach dem anderen morgens, bevor er ging, mein Sparschwein leerräumte, wenn meine Mutter noch schlief. Ja, genau, mein Sparschwein. Die arme Sau hatte mehr Messer im Rücken als Julius Cäsar.
Ich erzähle das jetzt nicht, um von irgendwelchen barmherzigen Samaritern Mitleid zu erheischen. Was passiert ist, ist passiert, und ich bin froh, dass es