Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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habe oben im Gras gelegen und dich mit dem Teufelsauge schon eine Weile beobachtet. Du hast ein sonderbares Gesicht. In deinen Augen ist etwas, das sonst in den Augen der weißen Männer fehlt – wer bist du?«

      »Mein Name ist Earp.«

      Wieder warf der Häuptling den Kopf herum und sah Wyatt forschend an. »Wie heißt du?«

      »Earp.«

      »So wie der Sheriff?«

      »Genauso.«

      Geronimo stieß das Fernglas wieder in die Satteltasche. Ohne den Missourier wieder anzusehen, fragte er heiser:

      »Bist du etwa der Sheriff Earp?«

      »Yeah. Das heißt, ich bin einer davon, meine beiden Brüder sind auch Sheriff.«

      Der Indianer hob den Blick nach Westen, wo jetzt ein violettfarbener Ton den ganzen Horizont bedeckte, und sagte mit einer sonderbaren Selbstverständlichkeit:

      »Du bist Wyatt Earp!«

      Der Marshal schwieg.

      »Weshalb antwortest du nicht? Bist du zu stolz, mir zu antworten? Well, ich glaube, daß du Wyatt Earp bist; aber ich bin ebenso berühmt wie du und ebenso stolz.«

      Wieder schwieg der Marshal.

      Auch Geronimo schwieg jetzt. Stumm und reglos verharrten oben die Indianer, als seien sie aus dem Hügel heraus in den Abendhimmel gewachsen.

      Erst nach einer vollen Minute brach der Häuptling das Schweigen.

      »Dann bist du es also gewesen, der meinem Späher in der Schenke beigestanden hat.«

      Anstatt einer Antwort fragte der Missourier:

      »Kann ich jetzt weiterreiten?«

      »Weiterreiten?« kam es heiser von den Lippen des Indianers. »Ja, das kannst du. Und zwar mit mir. Ich habe viele tausend Bleichgesichter gesehen und zehntausend von ihnen vergessen. Und du wirst doch nicht glauben, daß ich Wyatt Earp weiterreiten lasse. Ich nehme dich mit in mein Lager, und ich weiß, daß du die Ehre zu würdigen weißt, den langen Tod am kahlen Baum zu sterben. Du sollst nicht sterben wie ein Hund oder wie all die anderen Blaßgesichter, die ich zur Hölle geschickt habe. Dein Tod wird ein großes Fest für die Apachen sein.«

      »Für die Apachen?« fragte Wyatt rauh. »Die leben oben in den roten Bergen bei dem großen Häuptling Cochise, den du glaubst verachten zu können. Wenn ich bei den Apachen sterben soll, dann mußt du mich hinauf in die Berge bringen.«

      Mit einem Blick tiefster Verblüffung starrte der Indianer Chief den Weißen an.

      »Das wagst du mir zu sagen?« krächzte er.

      »Hast du eine Unwahrheit von mir erwartet?«

      Die mächtige Brust des Indianers hob und senkte sich.

      »Nein«, sagte er schließlich. »Ich habe den Stolz in deinen Augen gesehen, als du hier über den Hügel rittest. Du bist Wyatt Earp. Und dein Tod wird das größte Fest sein, das meine Krieger je erlebt haben.« Geschickt hatte er jetzt den Ausdruck Apachen vermieden.

      Er hob die Rechte mit der Winchester und stieß einen heiseren Schrei aus.

      Sofort setzten die Indianer ihre Pferde in Bewegung und nahmen in Schlangenlinie hinter ihrem Häuptling und dem Weißen Aufstellung.

      »Ich werde meinen Männern noch nicht sagen, wer du bist. Es soll eine große Überraschung für sie werden, wenn sie morgen hören, wen ihr Häuptling eigenhändig an den kahlen Baum des Todes fesseln wird.«

      Morgen? Lag das Camp der Rebellen noch so weit?

      Der Marshal sollte es erfahren. Es lag noch sehr weit im Norden. Aber die Indianer ritten in Eile davon.

      *

      Zwei Tage waren vergangen.

      Auf der Frenclyn Ranch herrschte eine sonderbare Stimmung. Seit der Nachtstunde, in der But Henry zurückgekommen war und berichtet hatte, was unten im Tal auf der Pferdewechselstation geschehen war, hatte Curly Bill die Ranch nicht mehr verlassen. Mit fanatischem, fast ängstlichem Eifer war er unentwegt damit beschäftigt, die schon so stark befestigte Ranch noch weiter gegen einen plötzlichen Überfall zu sichern. Er hatte seine Leute so verteilt, daß es selbst eine Maus schwer geworden wäre, unbemerkt durch den Palisadenzaun auf die Ranch zu kommen.

      Nach zwei Tagen jedoch wurde den Tramps die Wache leid. Sie hatten nur wenig geschlafen, und die Verpflegung von der Ranch war schlecht. Zudem ärgerte es sie, daß Frenclyn seine Leute nach dem zweiten Tag zum Teil wieder hinaus auf die Weide schickte, während sie selbst wie Holzfiguren auf ihren Plätzen verharren sollten. Und bald verließen die ersten meuternd ihre Posten.

      Luke Short war von einem alten Cowboy bewacht worden, der ihn einmal am Tage für fünf Minuten aus dem Schuppen führte und dann wieder hinten an die Bohlen zwischen dem Gerümpel fesselte. Das Essen, das schon für die Tramps sehr schlecht war, fiel für die Gefangenen geradezu haarsträubend aus.

      Dennoch fühlte sich der eisenharte Texaner in recht guter Verfassung. Er hatte sich keineswegs aufgegeben und machte sich nur Sorgen wegen Jonny.

      Dicht hinter dem Geräteschuppen saß einer der Tramps vor einer Schießscharte an der Fenz und unterhielt sich ungezwungen laut mit seinem Nachbarn, der sich nur ein Stück entfernt von ihm mit der gleichen Aufgabe langweilte.

      Der alte Cowboy, der bei dem Texaner Wache hielt, war ein schweigsamer Bursche. Ein paarmal hatte Luke versucht, den stoppelbärtigen, mißmutigen Alten auszuhorchen, aber ohne jeden Erfolg.

      Der Bursche, der hinter dem Schuppen hockte, hieß Jimmy. Schon hundertmal wurde er am Tag und in der Nacht von den anderen gerufen. Er war ein besonders geschwätziger Bursche. Luke Short kannte bereits seine ganze Lebensgeschichte, kannte die Namen aller Mädchen, die er haben wollte, und auch sonst alles, was den Schwätzer anging.

      Ohne allen ersichtlichen Grund hatte der Bandit Jimmy Foster plötzlich die Schnute voll. Er begann zu krakeelen, spazierte auf und ab und ging an der Längsseite des Schuppens entlang auf den Hof zu.

      Stampfende Schritte näherten sich vom Ranchhaus her, und dann war Curly Bills whiskyrauhe Stimme zu hören:

      »Was soll das, Jim, bist du plötzlich übergeschnappt?«

      »Nein, Boß, aber ich habe die Schnauze voll. Wir hocken hier Tag und Nacht hinter dem Zaun und starren die Pfähle an. Das ist doch Irrsinn. Was der Rancher uns vorsetzen läßt, ist der reinste Hundefraß. Sie haben uns Beute versprochen, einen Haufen Geld, tolle Weiber und was weiß ich sonst noch. Statt dessen hocken wir wie die Narren hinter einer Wand von Pfählen, die dieser hirnverbrannte Rancher um seinen Laden gezogen hat.«

      »Wirst du dein Maul halten?« herrschte ihn der Desperado an.

      »Nein, Brocius. Bloß, weil Sie die Hosen gestrichen voll haben, seit da neulich auf der Saunders Ranch der Marshal aufgetaucht…«

      Ein klatschendes Geräusch unterbrach das Gebrüll des Tramps. Dann knackte ein Revolverhahn.

      »Da

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