Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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als du. Und den Faustschlag wirst du mir bezahlen. Überhaupt, wer bist du denn? Irgendeiner von den zahllosen Leuten, die Ike Clanton nachliefen. Ein großmäuliger Bursche, der nichts auf dem Kasten hat. Wyatt Earp und Doc Holliday haben im O.K.-Corral nicht nur Ike Clanton besiegt, sie haben euch alle fertiggemacht.«

      »Da!« rief Curly.

      Der Texaner, der dieser Auseinandersetzung mit äußerster Spannung gefolgt war, versuchte verzweifelt, durch die Bretterritzen etwas zu erkennen.

      Ein Schuß peitschte über den Hof. Dumpf schlug der Körper eines Menschen gegen die Bretterwand. Dann drang die rauchige Stimme des Tombstoner Desperados an das Ohr des Texaners.

      »Armseliger Dreckskerl. Hat sich eingebildet, einen Curly Bill schaffen zu können. Und ihr anderen merkt es euch, so wie ihm wird es jedem von euch ergeben, der meutert.

      Was weiß denn dieser Idiot von Wyatt Earp? Nichts, überhaupt nichts. Wenn ich nicht vermuten müßte, daß ich mir den Marshal nur dadurch vom Leibe halten kann, daß ich Luke Short freigebe, lebte der Tex längst nicht mehr. Wyatt Earp war auf der Saunders Ranch. Und er war nicht zufällig da. Das weiß ich genau. Ich kenne ihn schließlich seit Jahren. Dieser Wolf hat es sich zum Ziel gesetzt, jeden Rebellen zu stellen.

      Jetzt bin ich dran. Und wenn ich ihn schlagen will, dann brauche ich dazu meine ganze Energie und jeden einzelnen von euch. Wer aber nicht spurt, wird rücksichtslos ausgelöscht. Ich habe mir mit größter Anstrengung ein neues County gesucht und eine Crew geschaffen. Ich denke nicht daran, dies alles wegen einigen Feiglingen aufzugeben!« Dann schrie der Desperado mit lauter Stimme: »Und vergeßt es nicht: Ich bin Curly Bill, der größte lebende Rebell Arizonas!«

      Als der Tote von der Hüttenwand fortgeschafft war, herrschte tiefste Stille auf dem Hof. Es gab ganz sicher nur einen einzigen Menschen, der seit wenigen Minuten glaubte, Grund zu haben, aufatmen zu können: Luke Short!

      *

      Im Schatten des Stationsgebäudes von Harpersville hockte, wie meistens, der verschrumpelte alte Stationshalter Hutkins. Über seiner erkalteten Pfeife tanzte beharrlich ein kleiner Mückenschwarm. Der Schienenstrang lag unter flimmernder Sonne.

      Das Donnern und Poltern des herannahenden Zuges schreckte den Alten aus seinem Schläfchen auf.

      Mechanisch erhob er sich, schob den Hocker mit tausendfach geübten Griff durch die Tür in den Raum, knüpfte sein Hemd zu und zwirbelte seinen Schnurrbart.

      Wie immer, rollte der Zug auf die Station. Und wie fast immer, stieg niemand aus.

      Die Lok stieß einen schrillen Pfiff aus, und als die letzten Wagen fortrollten, langte sich Hutkins mit der Linken den Hocker wieder heraus. Er saß kaum, als er wie von der Tarantel gebissen wieder hochfuhr.

      Schlängelnd war der letzte Wagen vorübergerollt, und nun stand drüben auf der anderen Seite des Schienenstranges, dem Alten direkt gegenüber, ein Mann. In der rechten Hand trug er eine kleine schwarze, krokodillederne Tasche.

      Er war sehr groß und hatte eine sehnige Figur. Sein Gesicht war blaßbraun und hatte einen fast aristokratischen Schnitt. Der Schnurrbart auf der Oberlippe war dunkel wie das Haar des Mannes und sauber getrimmt. Ein eisblaues Augenpaar beherrschte dieses eigenartige Gesicht.

      Der Fremde trug einen schwarzen, flachkronigen Hut, ein blütenweißes Rüschenhemd, einen schwarzen, langschößigen Rock und eine schwarze Hose. Die Stiefeletten blitzten in der Sonne und schienen so ladenneu zu sein wie die zitronengelbe Weste mit den prächtigen schwarzen Stickereien oder auch der große Waffengurt mit den tief über den Oberschenkeln hängenden Halftern, aus denen die elfenbeinbeschlagenen Kolben zweier schwerer fünfundvierziger Revolver hervorsahen.

      Der Stationshalter rieb sich die Augen und hüstelte:

      »He, Mister, wo kommen Sie denn her?«

      »Aus Tombstone.«

      Der Fremde kam langsam über den Schienenstrang.

      »Woher?« stammelte Hutkins.

      Der Fremde zündete sich eine Zigarette an, warf noch einen blinzelnden Blick hinter dem Zug her und blickte dann zur Mainstreet hinunter.

      »Eine prächtige Stadt, dieses Harpersville.«

      »He…?« stotterte der Alte.

      Der Fremde reichte ihm eine Zigarette und meinte:

      »Ach, wissen Sie, ich habe einen komischen Freund, der scheint eine leidenschaftliche Vorliebe für Kuhdörfer dieser Art zu haben. Weiß der Teufel…«

      Damit schlenderte er mit elastisch federndem Schritt der Mainstreet zu.

      Gleich rechts war das Postoffice. Der Fremde hielt darauf zu. Als er die Tür öffnete, fuhr ein blondhaariges Mädchen, das in der Mitte des Raumes gestanden hatte, zurück und schlug sich die Hände vor den Mund.

      »Doc Holliday!«

      Der Mann in der Tür warf ihr einen forschenden Blick zu.

      »Hallo, Lady. Haben wir uns schon irgendwo gesehen?«

      Der Georgier Doktor John Henry Holliday hatte sich in kompromißloser Eile auf die Depesche des Marshals hin auf den Weg gemacht.

      Aber leider wußte die kleine Lizzy Duncer, die ihn wie ein Fabelwesen anstarrte, ihm nicht weiterzuhelfen.

      Holliday verließ das Office wieder und blickte die Straße hinunter. Schräg gegenüber war der Saloon. Damned, er würde erst einen trinken, nach der heißen Fahrt.

      Die Schenke war leer. Holliday wartete eine Weile, und als noch immer niemand kam, trat er durch die Nebentür in den Flur.

      Zu seiner Verblüffung sah er in das Gesicht eines bildhübschen Indianermädchens, das oben am Treppenabsatz stand.

      »He, Miß, ich hätte gern einen Brandy.«

      Die Indianerin kam langsam die Treppe hinunter.

      »Ich darf nicht in den Saloon, Mister.«

      »Weshalb denn nicht? Soll ich mir die Flasche vielleicht selbst suchen?«

      Nointa blickte den Mann mit großen Augen fragend an.

      »Ich darf nicht«, wiederholte sie.

      Der Spieler wollte sich schon umwenden, fragte dann aber doch:

      »Haben Sie hier vor ein paar Tagen zufällig einen großen schwarzhaarigen Mann gesehen, dessen linker Revolver überlang war und der…«

      »Es war ein sehr gut aussehender Mann, und er saß auf einem schwar-zen Hengst«, sagte die Indianerin leise.

      Der Gambler schnipste mit den Fingern.

      »Hören Sie zu, Miß. Der Mann ist ein Freund von mir, und ich muß ihn unbedingt finden.«

      »Ich kann nicht mehr sagen«, erklärte die Indianerin.

      Er verzichtete auf den Brandy, kaufte sich in dem Mietstall nach kurzem Handel einen guten Fuchs und ritt an den nördlichen Stadtausgang.

      Nach

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