Märchen aus Griechenland, Band 1. Группа авторов

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Märchen aus Griechenland, Band 1 - Группа авторов

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bis die Mutter zum Schranke kam, war dieser voll Speisen aller Art; die nahmen sie heraus und taten sich gütlich und machten sich von da an mit dem Ringe ein schönes Leben.

      Doch nach und nach ward der Sohn dessen überdrüssig, und eines Tages sprach er zu seiner Mutter: "Geh zum König, Mutter, und sage ihm, er soll mir seine Tochter zur Frau geben!" Da sprach die Mutter: "Was kömmt dir an? Wie können wir uns bis zur Tochter des Königs versteigen?" Er aber hörte nicht auf ihre Einreden und bestand darauf, daß sie hingehen solle.

      Übel oder wohl, mußte sich die Alte aufmachen und zum König gehn. Und als sie vor ihn kam, sagte sie zu ihm ohne viele Umschweife: "Mein Sohn verlangt deine Tochter zum Weibe!" Da lachte der König und sprach: "Wenn er im Stande ist, ein Schloß zu bauen, das größer ist als das meinige, dann soll er meine Tochter zum Weibe haben."

      Die Alte kam zu ihrem Sohn zurück und erzählte ihm die Antwort des Königs. Und in derselben Nacht leckte dieser an dem Siegel, und als der Schwarze erschien, befahl er ihm, ein Schloß zu bauen, das größer sei, als das des Königs. In demselben Augenblick war er in einem Schloß, das größer war, als das des Königs.

      Am andern Morgen schickte er seine Mutter wiederum zum König. Und als sie vor ihn kam, sagte sie: "Mein Sohn hat das Schloß gebaut, wie du ihm aufgetragen, und verlangt nun deine Tochter zum Weibe."

      Der König aber antwortete: "Wenn er im Stande ist, den Weg von seinem Schlosse zu dem meinigen mit Gold zu pflastern, dann soll er meine Tochter bekommen."

      Da ging die Alte nach Hause und erzählte ihrem Sohne, was ihr der König geantwortet. Der aber ließ, durch den Schwarzen in der Nacht darauf den goldnen Weg bauen, wie ihn der König verlangt hatte. Und des Morgens ging die Mutter wiederum zum König und sagte: "Mein Sohn hat das getan, was du verlangt hast." Da sprach der König: "Nun, dann soll er sich zur Hochzeit vorbereiten." Die Alte kehrte nach Hause zurück und erzählte ihrem Sohne, was ihr der König aufgetragen. Und dieser rüstete sich also zur Hochzeit.

      Der König aber ließ seine Tochter rufen, teilte ihr seinen Beschluß mit, und erzählte ihr, wie geschickt ihr Bräutigam sei und was er Alles bis jetzt vollbracht habe.

      Als die Prinzessin hörte, wie reich und geschickt ihr Bräutigam sei, freute sie sich sehr und verlangte vom Vater nichts andres, als einen Schwarzen, der ihr aufwarte, und den sie mit ihren Aufträgen ausschicken könne. Der König gab ihr einen solchen, und als der bestimmte Tag herankam, da nahm der Sohn der Wittwe die Prinzessin zur Frau. Sie lebten lange Zeit glücklich mit einander, und er hatte seine Frau so lieb, daß er sich in einer schwachen Stunde von ihr beschwatzen ließ, und ihr das Geheimnis des Siegels anvertraute.

      Mit der Zeit aber begann die Prinzessin, sich in ihren Schwarzen zu verlieben, und ihre Liebe zu ihm ward nach und nach so groß, daß sie eines Nachts, während ihr Mann schlief, ihm das Siegel raubte und mit dem Schwarzen flüchtig ward.

      Sie gingen zusammen auf eine Insel im Meer, ließen sich durch die Kraft des Ringes ein Schloß bauen und lebten dort mit einander.

      Als der Sohn der Wittwe am andern Morgen aufwachte und inne wurde, was geschehn war, verfiel er in tiefe Trauer. Da kam die Katze leise herbeigeschlichen und schmiegte sich schmeichelnd und spinnend an ihn an. Und als er darauf nicht achtete, fragte sie ihn endlich: "Was fehlt dir, Herr?"

      "Was mir fehlt, Närrchen? So und so ist's mir ergangen. Heute Nacht hat mir meine Frau den Siegelring geraubt und ist mit dem Schwarzen davon gelaufen."

      "Pah, wenn's weiter nichts ist, so laß dich das nicht kümmern! Den Ring will ich dir schon wiederbringen, wenn du mir den Hund giebst, damit ich auf ihm hinreiten und ihn holen kann."

      Da gab er der Katze den Hund, und sie setzte sich auf ihn und ritt über's Meer zum Schlosse der Prinzessin, schlich sich dort ein und suchte vergebens alle Winkel nach dem Ringe aus, bis sie endlich erlauschte, daß der Schwarze den Ring unter seiner Zunge versteckt hielt. Darauf fing sie eine Maus und sprach zu ihr: "Maus, wenn du dein Leben retten willst, so mußt du dein Schwänzchen in das Nasenloch des Schwarzen stecken, während er schläft." Die Maus versprach es und hielt Wort. Als nun der Schwarze den Kitzel spürte, da fing er an gar heftig zu niesen, und dadurch fiel ihm der Ring heraus, den er unter der Zunge versteckt hatte. Die Katze packte ihn sogleich, stieg auf den Hund und suchte das Weite. Während sie nun über das Meer schwammen, da sagte der Hund zur Katze: "Liebe Katze, sei doch so gut, und zeig mir ein bischen den Ring." "Was siehst du dran, du Narr?" meinte die Katze. Da aber der Hund nicht nachließ, so zog sie den Ring hervor, und wie ihn der Hund nehmen will, so fällt er in's Meer, und ein Fisch schnappte ihn auf und ward dadurch zum Buntfische.

      Da sprach die Katze zum Hunde: "Wehe uns, was hast du angestellt? Wie können wir zu unserm Herrn ohne Ring zurückkehren?" – Aber was war zu tun? Im Meer konnten sie nicht bleiben; sie schwammen also an's Land, und kamen an einen Ort, wo die Schiffe ankern. – Dort gingen sie auf das beste Schiff, und die Katze wußte dem Schiffer so zu schmeicheln und schön zu tun, daß dieser sagte: "Ei der Tausend, was für eine schöne Katze ist uns da zugelaufen! Wenn ich heute Abend nach Hause komme und den Fisch koche, den ich gefangen habe, so soll sie auch die Därme bekommen und sich dran gütlich tun." Das war aber der Fisch, welcher den Siegelring geschluckt hatte, und wie nun die Katze die Därme bekam, packte sie das Kleinod, stieg auf den Hund, kehrte zu ihrem Herrn zurück, und als sie den so traurig dasitzen sah, rief sie von weitem: "miau, miau!" Da hob der Herr den Kopf in die Höhe und fragte: "Hast du ihn, mein Kätzchen?"

      "Ich hab ihn, Herr! ich hab ihn; aber du mußt den Hund totschlagen, denn als wir auf dem Meere schwammen, wollte er den Ring sehen und ließ ihn in's Meer fallen." Da griff jener nach der Flinte und legte an, um ihn totzuschießen. Die Katze aber rief: "Laß ihn gehn, Herr, wir haben ja so lange aus einer Schüssel gegessen." Und jener setzte ab und ließ ihn leben.

      Drauf nahm der Herr den Siegelring und leckte daran; sogleich erschien der Schwarze und fragte: "Was befiehlst du, Herr?"

      "Bringe das Schloß daher, welches im Meere steht." Und als es vor ihm stand, ging er hinein und fand den Schwarzen bei seiner Frau liegen, schlug ihn tot, und lebte mit dieser glücklich und zufrieden bis an sein Ende.

      Das Mädchen im Krieg.

      Es war einmal ein König, der hatte drei Töchter, und wurde eines Tages aufgeboten, um in den Krieg zu ziehen. Da er aber schon alt und schwächlich war, so betrübte ihn das sehr, und er saß Tage lang, um darüber nachzusinnen, was er tun solle.

      Da kam seine älteste Tochter zu ihm und fragte: "Was hast du, Herr, daß du so traurig bist?"

      "Das geht dich nichts an, packe dich deiner Wege!"

      "Nein, lieber Vater, ich muß es wissen, und gehe nicht eher von der Stelle, als bis du mir es sagst."

      "Was soll ich dir sagen, mein armes Mädchen? Man hat mich zum Kriege aufgeboten, und ich bin zu alt, um mitzuziehn."

      "O weh! Ich glaubte, du zerbrächst dir den Kopf, wie du mich endlich unter die Haube bringen könntest", rief das Mädchen trotzig, und verließ den Vater.

      Drauf kam die Zweite und sprach: "Was ist dir, Väterchen, daß du so traurig bist?"

      "Das geht dich nichts an, packe dich deiner Wege!"

      "Nein,

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