G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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heller Blesse… Wo? Alvord Desert? Und eine Spur, die sich in Luft auflöste? Wer ist Old Ben – wer ist Old Ben – wo wohnt er, he?«

      »Marshal – Mann, du meinst doch nicht…«, stotterte O’Connor verstört. »Old Ben ist Ben Claydon. Ihm gehört die Claydon Ranch. Er ist der beste Freund und Partner von Andrews. Marshal…«

      Harris schien sich zu fangen. Der stiere Ausdruck seiner Augen verschwand.

      »Ruhig, Sheriff!« stieß Harris hervor. »Mister, der Reihe nach! Ben Claydon fand ein totes Pferd, den Schwarzbraunen. Wo?«

      »Am südwestlichen Rand der Alvord-Wüste, Marshal«, erwiderte der Stationshelp schnaufend. »Das war am Nachmittag. Old Ben fuhr dann mit Miß Anne und Miß Andrews nach Hause. Später kam Benjamin Claydon mit Dave, dem Zureiter auch nach Hause. Das war eine Stunde vor Mitternacht. Sie gingen alle schlafen. Dave mußte mal. Als er herauskam, sah er Old Bens Hengst vor dem Corral stehen. Viel mehr sah er nicht. Ein baumlanger Kerl erwischte Dave. Er schlug ihn mit der bloßen Faust nieder. Danach band er ihn wie ein Paket und brachte ihn an den einen Baum über der Ranch auf dem Hügel. Als der Morgen graute, sahen sie, daß Dave nicht im Bunkhaus war. Sie fanden ihn unter dem Baum.«

      Der Stationshelp der Tencent-Station am Rand der Steens-Berge schnappte nach Luft.

      »Weiter!« knirschte Harris voller Grimm. »Mach weiter, Mann!«

      »Yeah, Marshal, yeah. Sheriff, einen Schluck Wasser«, krächzte der Stationshelp. Er trank und hustete, als er sich verschluckte. »Marshal, Dave sagte, der Mann wäre über sechs Fuß groß gewesen. Und eine Stutzerweste mit Silberknöpfen…«

      »Flint!« schrie Harris. »Gerechter Gott! Flint, der dreimal verfluchte Hundesohn! Er war es. Mister – weiter, weiter! Schnell, Mister!«

      »Dave – Dave sagte, der Mann hätte ihn getragen wie ein Bund Heu. Und – und dann hätte er gesagt, er würde Old Ben den Gaul irgendwann und irgendwo hinstellen zum Abholen, sagte Dave, Marshal. Der Kerl muß unheimliche Kräfte haben, sagt Dave, Marshal. Und… Yeah, da ist noch was, Marshal. Der Bursche hat nicht die kleinste Spur hinterlassen. Sie haben keine gefunden. Nur ein paar Eindrücke hinter dem Haus an der Küche. Sie sagen, der Halunke wäre frech genug gewesen, in die Küche zu steigen und sich Kaffee zu holen. Er hat einen Becher draußen stehengelassen. Old Ben sagte, wenn er ihn erwischt, hängt er ihn auf, Marshal!«

      »Becher – Kaffee holen… Allmächtiger«, gurgelte Harris. Er fiel auf den nächsten Stuhl und schlug die Hände immer wieder an den Kopf. »O’Connor, das war Flint – das ist seine Art. Der Hundesohn ist eiskalt, der stiehlt jemand das Bettlaken unter dem Hintern weg, wenn er will. Also doch – die Wüste, die Wüste! Der Sand weht ständig, es gibt keine Spur! Wo ist er jetzt – wohin kann er sein? Die Karte her, Sheriff!«

      Flint war aufgetaucht und schon wieder weg.

      Der Teufel mochte wissen, wo Flint erneut erschien.

      *

      Ben Claydon hörte das Wiehern eines Kutschpferdes, und es gab ihm einen Stich mitten durch seine nach außen eisenharte und nach innen viel zu weiche Seele. Das Wiehern brachte die Erinnerung an seinen Hengst zurück, und es war Claydon, als spürte er körperlichen Schmerz bei dem Gedanken. Sein Hengst war verloren, das beste Tier, das er jemals besessen hatte.

      Wäre der Hengst gestorben, Ben Claydon hätte es verdaut und

      als Schicksalsschlag hingenommen. Aber gestohlen? Welch fürchterlicher, entsetzlicher Gedanke, daß sich irgendein verfluchter Kerl jetzt auf dem Rücken dieses Pferdes befand!

      Ich bringe ihn um, wenn ich ihn erwische, dachte Old Ben mit dem Grimm eines ehrlichen Mannes. Säuft meinen Kaffee, stiehlt mein Pferd, schlägt Dave nieder… Ich bringe den Hundesohn um!

      Claydon hatte die Suche aufgegeben. Er mußte nach Burns und mit Jack Andrews reden, das war jetzt wichtiger. Es hatte keinen Sinn, wie ein Narr durch die Berge zu reiten und nach einer Fährte des Diebes zu suchen.

      Ben Claydon zerrte an seinem Hemdkragen und sah zu seiner Tochter und zu Caroll Andrews hinüber. Sein Blick streifte den dicken Georgie Fatterman, den sie Fatty nannten. Fatty handelte mit Rindern, Schweinen, Ziegen, Schafen und fast allem, was sonst noch vier Beine hatte. Es kam Claydon vor, als blickten ihn die beiden Girls und Fatty geradezu mitleidig an.

      »Tencent Lake Station!« hörte Ben den alten Tabe vom Kutschenbock brüllen. »Tencent Lake, Leute! Alles heraus, was einen steifen Kaffee gebrauchen kann. Pferde von der Leine – vertretet euch die Beine, alles aus dem Kasten – zehn Minuten rasten…«

      Zum Kotzen, dachte Old Ben. Er könnte sich auch mal einen neuen Spruch einfallen lassen. Wenn man so was siebzehn Jahre lang gehört hat, dann hängt es einem so weit aus dem Hals, daß man drauftritt.

      »Nun, steigt aus«, brummte er den Girls zu. »Vertretet euch die Beine, es dauert noch lange genug!«

      Er sprang aus dem Kasten, und der erste Mann, den er sah, war Buddy Sharp, den er gestern nach Burns zum Sheriff geschickt hatte.

      »Ho, Buddy«, murmelte Old Ben. »Du hast O’Connor doch Bescheid gesagt, oder?«

      »Sicher, Mr. Clayton«, versicherte Buddy eilig. Er brachte frische Pferde vor die Kutsche und kratzte sich am Schädel. »Sie hatten ja gesagt, daß Sie heute vorbeikämen. War der Marshal nicht auf der Ranch?«

      »Welcher Marshal, Buddy?« fragte Old Ben erstaunt. »Auf der Ranch war er nicht.«

      »Yeah, denke, er wird gleich in die Berge geritten sein«, gab Buddy zurück. »Er meinte, wenn sich Flint irgendwo verkrochen hätte, dann nur in den Bergen.«

      »Flint…, wer ist denn nun wieder Flint?« knurrte Old Ben.

      »Das ist der Kerl, der den Hengst gestohlen hat«, berichtete Benny. »Mister Claydon, das muß ja ein Kerl sein! Der Marshal ist schon Monate hinter diesem Burschen her…«

      Old Ben sperrte die Augen auf. Er vergaß seinen Kaffee, ließ sich von Buddy alles erzählen, was der wußte, und ächzte schließlich: »Alle Teufel, Hölle, Pest und Ungewitter! Hat der Marshal wirklich gesagt, ich würde meinen Hengst zurückbekommen?«

      »Yeah, hat er!« bestätigte Buddy. »Harris sagte, wenn Flint etwas verspräche, dann könnte man sicher sein, daß er es auch hielte.«

      »Ein Bandit…, der hält doch nie sein Wort!« knirschte Claydon grimmig. »Nach dem, was du mir erzählt hast, Buddy, muß das ein widerlicher Schurke sein. Und so ein widerlicher Strolch reitet jetzt meinen besten Hengst. Ich werde noch verrückt bei dem Gedanken. Er ist bestimmt über sechs Fuß groß und trägt immer diese verdammten Stutzerwesten?«

      »Der Marshal sagt es – und ich habe den Steckbrief gelesen!« versicherte Buddy. »Der Kerl soll einem mit dem freundlichsten Gesicht die Uhr, das Geld und sogar Fingerringe abnehmen. Und hinterher, sagte der Marshal, bedankt er sich auch noch, ehe er spurlos verschwindet.«

      Caroll und Anne brachten Old Ben eine Tasse Kaffee heraus. Sie hatten gehört, was Buddy erzählt hatte. Und auch Georgie Fatterman war in der Tür stehengeblieben, um zuzuhören. »Den sollte ich treffen!« meldete sich Georgie Fatterman gewichtig. »Ehe ich dem Kerl meine Uhr geben würde, würde ich ihm zwei saubere Löcher in das Fell blasen… So!«

      Er trug eine dicke goldene Uhrkette vor der Weste. Scheinbar nach der Kette

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