G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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stieß sich mit dem rechten Fuß ab, feuerte noch einmal, zielte dann seitlich neben den Blitz, der von der Nacht gefressen worden war.

      Ein Schrei, spitz und gellend.

      Getroffen, dachte Flint, wollte herum, sah die Küchentür, das Licht jäh erlöschen, den Schatten gerade noch ins Freie springen.

      Delmont kam!

      Delmont sprang hinaus, den Colt in der Hand, die Furcht jäh in sich. Angst hatten sie alle gehabt, wenn sie über Flint sprachen, Angst vor seinen Tricks, seinem unheimlichen Verstand, der immer noch einen Ausweg gefunden hatte.

      Flint war frei, Flint war im Hof.

      Delmont wußte es, wußte auch, daß Greer nicht mehr kam, daß Charlie Stapleton erwischt worden war. Flint war losgelassen. In die Nacht hinein gellte der Todesschrei von Dan Sluyter.

      Raus hier, dachte Delmont, nicht in der Küche bleiben, der kommt her, der legt mich auch noch um. Ich muß ihn erwischen!

      Er flog aus der Tür, hatte die Lampe ausgeblasen. Sein Schatten huschte neben der Tür, kam tiefgeduckt herum. Dann sah er Flint, aber nur einen kleinen Fleck, der Flint sein konnte. Delmont schoß, feuerte auf den Fleck. Er war noch halb geblendet von der Helligkeit der Küche, vom Lampenlicht. Seine Augen gewöhnten sich nicht so schnell an die Nachtschwärze draußen.

      Schießen, dachte Delmont, zog noch einmal durch, als der Blitz von der Mitte des Hofes kam und etwas seine Seite packte. Er schrie gellend, spürte den Schmerz, wirbelte weg, nur noch einen Gedanken in sich, daß er zurück in die Küche mußte. Zurück – Deckung finden. Dann schießen. Flint treffen.

      Er stolperte los, er rannte mit schiefgehaltenem Leib, auf den sich seine Linke preßte, dann sprang er und flog in die Küche hinein. Neben ihm der Einschlag einer Kugel in die Wand. Das Klatschen der Kugel trieb Delmont an, jagte die Panik in ihm hoch. Er erreichte die Küche, stolperte laut keuchend um die Tür, fuhr wieder herum und riß sofort den Arm hoch.

      Einen hatte er vergessen – Mikel Claydon.

      Claydon kauerte an der Wand, hatte keine Waffe, nur ein Messer aus der Küche, mit dem sie das Fleisch schnitten.

      Claydon sah den Schatten hereinwanken und sich drehen. Dann brüllte Delmonts nächster Schuß durch die Nacht.

      In diesem Moment machte Claydon einen Satz, sprang vorwärts, das Messer in der Faust. Er stieß zu, aber der Schatten bewegte sich zu plötzlich. Das Messer fuhr nur durch Delmonts linken Oberarm.

      Delmont brüllte auf wie ein Stier, dem man ein Brandeisen auf das Fell preßte. Er schrie und drehte sich. Es ging blitzschnell, schneller, als Mikel Claydon noch einmal zustechen konnte.

      »Du Hund!« brüllte Delmont.

      Er riß den Colt herum und sah die Klinge im matten Schein des Herdfeuers, das an der Raumdecke seltsame flackernde Zeichnungen schuf. Er sah Mikel Claydons schmales Gesicht und schoß. Er fiel, spürte nur ein Brennen, das durch seinen Leib lief. Irgendwann, als er schrie und fiel, glaubte er den Knall draußen zu hören. Plötzlich fand sich Mikel am Boden wieder, die Hand leer, das Messer irgendwo auf den Dielen. Schmerz lief nun in Wellen durch seinen Leib.

      Delmont, dachte Mikel, Delmont, du Hund. Wo bist du? Wo?

      Der Knall war vorbei, das Echo hatte sich verlaufen. Er sah Delmont liegen – mitten in der Tür. Delmont lag da, die Arme ausgebreitet, den Kopf zur Seite gedreht, die Hand geöffnet. Vor der Hand der Colt – und hinter Delmont die offene Küchentür. Delmont hatte nur an Mikel gedacht. Dabei hatte er sich zu weit aus der Deckung neben der Tür gewagt. Die Kugel hatte ihn im Rücken getroffen.

      Flint kam herein und stieg über Delmont hinweg. Er trat dessen Revolver fort, hörte Mikel stöhnen, aber er ging zum Herd, nahm ein Stück Holz und brannte erst die Lampe an. Als er Licht hatte, sah er auf Mikel hinab. Der lag am Boden, die Hände auf den Bauch.

      »Flint – Flint«, lallte Mikel. »Flint…, hilf mir. Ich – ich habe dir auch – geholfen. Jetzt – brauchst du nicht mehr zu teilen, Flint. Gib mir – etwas ab. Ich kann – kann nicht mehr nach – Hause. Etwas Silber – muß weggehen, kann nicht mehr – nach Hause, Flint. Flint…«

      »Ja«, sagte Flint leise. Er setzte sich auf die Bank, zerrte sein Hemd aus der Hose und riß zwei Streifen ab. »Yeah, Junge, nun brauche ich nicht mehr zu teilen. Du bekommst genug von meinem Silber, hast schon recht. Warte, ich verbinde dich nur. Dann helfe ich dir.«

      »Flint«, flüsterte Mikel. »Flint – genug Geld – für mich. Alles hat – seinen Preis – dachte ich. Es brennt so, Flint.«

      Flint verband sich, wußte, daß die Wunde zwar gefährlich war, aber jetzt nicht mehr bluten würde. Er wußte noch mehr: Der Junge da, der hatte nur Silber haben wollen. Da war etwas Hoffnung in Flint gewesen, etwas, woran Flint immer geglaubt hatte: an den Anstand eines Sohnes, der noch einen Vater hatte.

      Falsch gedacht, grübelte Flint, falsch, Alter. Der Junge half mir nur, weil er das Silber haben und damit verschwinden wollte. Er wollte gar nicht, daß ich zu seinem Vater ritt mit ihm, damit sie seinen Vater nicht bestehlen konnten. Der dachte nur an Silber, an Geld, an das Weglaufen vor dem, was er getan hatte. So ist das – er hat an sich, aber nicht an seinen Vater gedacht. Und ich glaubte schon, er hätte mir deshalb geholfen.

      »Flint, hilf mir!«

      Die Stimme klang so schwach, Mikel Claydon war totenblaß.

      Flint nahm irgend etwas, irgendein Stück Tuch, stopfte es unter Mikels Hemd und sah das Loch.

      »Flint…«

      »Bleib liegen, ganz ruhig, Junge. Wo haben sie die Pferde, Mikel? Wir müssen reiten.«

      »Pferde«, flüsterte Mikel. »Pferde – sechshundert Schritte – der Weg nach Norden – ein alter Schuppen – ihre Pferde.«

      Ich hab’s gewußt, dachte Flint. Das war ein Bluff. Sie sagten, es gäbe keine Pferde hier. Sie mußten welche haben, ich wußte es.

      Er sah auf den Jungen hinab und nickte ihm zu.

      »Ich muß nur Greer und Stapleton binden, Junge. Lieg still, dann hol ich dich und wir reiten.«

      »Yeah – Flint. Ich liege – ganz still.«

      Yeah, er liegt still, dachte Flint, er wird in zehn Minuten für immer still liegen und nie mehr aufstehen.

      Dann ging er hinaus, kam zur Haustür und holte sich ein Gewehr. Flint lud durch, als er den Schuppen betrat. Es war totenstill im Schuppen. Flint hängte die Laterne an einen Nagel im Gang, dann ging er zur Tür jenes Raumes, in dem er gelegen hatte. Mit dem Gewehrlauf schob er den Riegel fort, trat zurück und ging rückwärts aus dem Gang.

      »Greer!« sagte er eisig. »Komm heraus, du zuerst! Hände hinter dem Nacken verschränkt, Greer. Komm raus, Mister, sonst schieße ich auf die Lampe. Und danach setze ich mich vor die Tür und warte, bis das Feuer eure Stiefel und die Haare verbrennt, bis ihr hinausrennt, um nicht zu verbrennen. Greer, ich zähle bis drei! Eins – zwei…«

      Die Tür ging auf. Er sah Greer kommen, die nackte Furcht in Greers Gesicht.

      »Komm schneller! Was ist mit Charlie?«

      »Der

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