G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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wo das Silber liegt, hähä!«

      Sein Lachen und der Aufprall gegen den Pferdehals ließen Flints Kopf fast platzen.

      »Ihr werdet nichts aus mir herausholen«, keuchte Flint abgerissen. »Und wenn ihr mich umbringt! – Sucht euch nur tot!«

      »Du redest«, schwor Greer zornig. »Verlaß dich darauf, du redest!«

      *

      Der Raum konnte nicht breiter als zweieinhalb Schritte sein. Und Flint wußte nun auch, daß er etwa drei Yards lang war. In der rechten Ecke hatten sie einen Strohsack hingeworfen, auf dem Flint etwa zwei Stunden gelegen haben mochte.

      Die Schmerzen hatten nachgelassen. Flint war trotz der gebundenen Arme und Beine herumgerollt, um herauszufinden, ob er in einem Keller oder in einem Haus lag. Da er nichts sehen konnte, weil es stockfinster hier drinnen war, war Flint auf seine Finger und das Gehör angewiesen. Was er für Stein gehalten hatte, war ein dicker Dielenboden, auf dem fingerdick der Staub lag. Die Wände bestanden aus behauenen Baumstämmen. Es schien kein Fenster in diesem Raum zu geben.

      So schnell Flint konnte, rutschte er zurück zum Strohsack. Er lag kaum, als die Schritte kamen, und er sah nun einen dünnen Lichtstreifen vor sich. Dann knallte etwas, es schurrte schwer. Ein Schlüssel rasselte, und die Tür flog auf.

      Das erste, was Flint sah, waren zwei Revolver. Die beiden Männer – der eine war Greer, standen zwei Schritte vor der Tür.

      »Er liegt noch dort«, sagte jemand aus dem Hintergrund. »Vorsicht, einer erst zu ihm. Sieh nach seinen Fesseln, Slim. Aber paß auf!«

      Greer kam mit dem anderen Burschen herein. Ein dritter Mann hielt die Laterne.

      »In Ordnung«, berichtete Greer, nachdem er Flint auf den Bauch geworfen hatte. »Na, mein Freund, hast du dich gerollt? Hier kommst du doch nicht heraus, nur immer ruhig.«

      Sie packten ihn an Armen und Beinen. Dann trugen sie ihn aus dem Raum durch einen Gang von kaum vier Schritten Länge. Die Außentür flog auf, und die klare, kühle Nachtluft umgab Flint. Er hing zwischen den beiden Männern, sah nicht viel, erkannte aber die Umrisse eines Hauses. Licht fiel plötzlich aus einer Tür und blendete ihn. Danach schleppten sie ihn in das Haus. Ehe das Trampeln ihrer Stiefel im Haus die Dielen dröhnen ließ, hörte Flint, daß Vieh brüllte.

      Eine Ranch, dachte Flint verwundert, eine Ranch?

      Die Lampe an der Wand beleuchtete einen breiten Flur. Rechts stand Stapleton grinsend neben einer Tür. Er trat zur Seite, Greer trug Flint an ihm vorbei in ein Zimmer, das völlig leer bis auf einen Stuhl war.

      »Setzt ihn hin!«

      Es war die Stimme des Mannes, der drüben im anderen Haus gewesen war. Greer packte Flint, wuchtete ihn hoch, schnaufte etwas und stieß ihn auf den Stuhl.

      Flint saß nun mit dem Rücken zur Tür, und er hörte jemand grimmig sagen: »Das ist der Halunke? He, du Pferdedieb, laß dich mal anschauen!«

      An der Wand hinter Flint regte es sich. Es mußten noch zwei oder drei Männer hier gewartet haben.

      »Wozu das?« knurrte der Mann mit der tiefen, schnarrenden Stimme finster. »Was soll das?«

      »Ich muß mir diesen dreckigen Pferdedieb ansehen, Keith!«

      Keith, dachte Flint, Keith – wer ist Keith? Der Boß dieser Burschen?

      Einen Moment später tauchte der Mann vor Flint auf. Greer stand hinter Flint, die Hände auf seiner Schulter. Der Mann ging herum, bis er Flint ins Gesicht sah. Er konnte nicht älter als dreiundzwanzig sein, hatte den Hut nach hinten geschoben und sah verschwitzt aus. Das blonde Haar hing ihm verklebt in die Stirn. Er hatte die Daumen in den Waffengurt gehakt, starrte Flint an und spuckte dann aus. Sein Gesicht wirkte hager, die Augen lagen ihm tief in den Höhlen, und er war mindestens drei Tage nicht rasiert.

      »So siehst du also aus«, stellte er giftig fest. »Wenn du mir noch mal was verdirbst, erlebst du was, du Trickser! Der soll gefährlich sein, Slim? Das ist doch nur ein Gauner.«

      »Mikel, laß das!« knarrte der Mann mit der dunklen Stimme scharf. »Er hat dir nichts verdorben, was du dir nicht selber eingebrockt hättest.«

      »Er hat mich um mein Geld gebracht!« fluchte Mikel, und Flint starrte ihn jäh und verstört an. »Dieser verdammte Schleicher, er muß gewußt haben, was in Annes Tasche war. Sie sagte, er müßte gehört haben, daß sie mit Caroll über das Geld sprach und…«

      »Du sollst den Mund halten!« knurrte Keith hinten an der Wand scharf. »Es ist nicht nötig, daß er zuviel weiß.«

      »Keith, ich hätte…«

      »Was du hättest, interessiert hier keinen!« fuhr ihn Keith an. »Die zweihundertfünfzig Böcke hätten dich auch nicht gerettet!«

      »Die Hölle, nur durch ihn kam der Alte auf die verdammte Idee, Anne die Tasche zu nehmen und nachzusehen!« schrie Mikel Claydon voller Wut. »Ich hätte spielen und vielleicht genug gewinnen können, um…«

      »Du wirst nie gewinnen, weil du keine Nerven hast!« fauchte Keith eiskalt. »Ich habe dich dauernd gewarnt, Junge, jetzt ist es genug. Halt das Maul und laß ihn in Ruhe.«

      »Der verdammte, dreckige Pferdedieb!«

      Flint hob den Kopf und lächelte dünn. »Und was bist du?« fragte er langsam. »Du bist also Mikel Claydon, ein Mann, der seinen Vater bestohlen und seiner Schwester das ersparte Geld aus der Tasche gezogen hat? Weiß sie, was aus dir geworden ist, du Großmaul?«

      Mikel Claydon wurde weiß wie eine frischgekalkte Wand. Dann lief er knallrot an.

      »Was bin ich?« keuchte er. »Sag das noch mal, du Pferdedieb!«

      »Ein Großmaul, das nichts taugt«, antwortete Flint kühl. »Wer seinen Vater bestiehlt, der ist noch weniger wert als ein Pferdedieb, denn kein Pferdedieb würde jemals seine eigenen Leute bestehlen. Du taugst nicht für einen Ce…«

      Weiter kam er nicht. Mikel stieß einen hellen, grellen Wutschrei aus, riß die Hand hoch und schlug zu, obgleich der Mann Keith losbrüllte.

      »Das hast du…!«

      Aber auch er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden.

      Flint riß blitzartig die gebundenen Beine an, warf sich nach hinten und wußte, daß Greer ihn halten würde. Dennoch reichte der jähe Schwung aus, um Greer nach hinten zu drükken. Der Stuhl stand plötzlich auf zwei Beinen. Flints Füße hatten neben den Vorderstollen des Stuhles gestanden, und Mikel Claydon war dicht vor ihnen gewesen.

      Als Joe Flint die Stiefel wegstieß, trafen sie Mikel Claydon unter den Rippen. Claydon flog mit einem gurgelnden, erstickten Laut nach hinten. Er sauste unter der in der Mitte des Raumes an der Decke hängenden Petroleumlampe durch. Dann knallte er an die Wand und rutschte an ihr herunter, um liegenzubleiben. Einige stoßartige Bewegungen seiner Beine kamen noch, dann streckte er sich und lag so still wie ein Toter.

      Slim Greer fluchte lauthals. Er hatte Mühe, den Stuhl festzuhalten und nicht selber umzukippen. So hielt er keuchend Flint fest und brüllte: »Schnell, Jake, schnell!«

      Flint hörte, wie einer der

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