G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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hier ist mein letztes. So ist das, wenn man Bäume fällt und dabei die Jacke auszieht. Soll man nicht machen, glaube ich. Ein abbrechender Ast zerreißt ein Hemd eher als eine Jacke, wie?«

      Es war eine jüngere Frau, kaum dreißig Jahre alt mit braunem Haar und lustigen Augen.

      »Oh, hallo, Mister«, meinte sie, nach einem Blick auf Flint. »Diese Hemden passen Ihnen bestimmt nicht, die hat der Junge gerade ausgesucht gehabt. Er wollte unbedingt ein rotes Hemd haben, ganz rot. Dabei haben sie zu Hause hundertdreißig wilde Stiere, aber er ließ nicht mit sich reden. Nun, ohne Hemd soll man keinen Mann lassen. – Der Stapel dort drüben hat Ihre Größe, Mister. Kommt ihr Männer am Wochenende wieder her?«

      »Hoffe ich doch«, gab Flint zurück. »Etwas Spaß muß ein armer Holzwurm auch mal haben, denke ich. Gerade traf ich Lane. Die Männer haben wohl heute ihren Tag, wie?«

      Die Frau lachte, stieg von der Leiter, schob sie ein Stück weiter und holte die Hemden herunter.

      »Was soll man machen«, lachte sie. »Sie teilen die Woche, sagen sie. Nun ja, außer der Arbeit müssen sie auch etwas haben. Wie wäre es mit diesem grünen Hemd, Mister?«

      »Grün habe ich den ganzen Tag – die Baumwipfel«, grinste Flint. »No, Lady, ich würde eher sagen… gemustert. Hier, grau und schwarz mit roten Streifen. Sieht bunt aus, fällt aber im Wald mehr auf.«

      Er nahm das Hemd, redete wie ein Mann; der wochenlang nur Männer um sich gehabt hatte und froh war, nun eine Frau zu sehen. Danach kaufte er Rauchfleisch ein, Mehl, Kaffee… Er sagte, er und einige andere in den Bergen wären es satt, das Hundefutter des Kolonnenkochs verschlingen zu müssen.

      Es kam niemand in den Store, Flint hatte sein Paket zusammen. Er bezahlte und zwinkerte der Lady zu.

      »Madam, das wird eine lange Nacht für Ihren Mann, was? Nur nicht in seinem Bett!«

      Die Frau kicherte, als er hinausging, sein Paket auf beiden Armen.

      Der Mann ging nach links in die Dunkelheit dort hinein, denn rechts war der Saloon. Und dort brannte die nächste Laterne zu hell.

      Der Mann Flint – und die Frau hörte es – machte nur drei Schritte.

      Dann sah er den Schatten hinter der Hausecke heraustreten.

      »Hallo«, sagte Brad Harris, der Marshal kalt. »Bleib so stehen, Joe! Ich wußte doch, daß du niemals nach Nordwesten in die Richtung reiten würdest, in der ich deinen Halbbruder finden könnte. Du mußtest nach Nordosten, weil das nun gar nicht deine Richtung war. Nicht rühren, Flint, sonst drücke ich ab!«

      So ist das, dachte Flint, sah den Colt in Harris’ Faust, dachte an den Mehlbeutel…

      Noch nicht, Harris, du Narr!

      Und dann schleuderte er mit einem so blitzschnellen Zucken, wie Harris es niemals erwartet hatte, die ganze Verpflegungsladung Harris entgegen.

      Das ganze Zeug, das Flint auf den Armen trug, flog plötzlich auf Harris zu. Der duckte sich und schoß sofort.

      Mit dem, was danach passierte, hatte auch Harris nicht gerechnet. Harris bekam den Mehlbeutel, in den seine Kugel ein sauberes Loch gestanzt hatte, genau vor den Kopf. Zwar flog Harris kein Mehl ins Gesicht, aber der Anprall des Beutels war fast zuviel. Marshal Brad Harris sah eine Sekunde nichts mehr. Als er wieder sehen konnte, sauste Flint, dessen Hand den Fünfundvierziger herausriß, bereits mit einem Riesensatz auf die Storetür zu.

      »Halt!« brüllte Harris, riß die Waffe hoch, sah Flint nach der Tür greifen und feuerte blitzschnell. Flint hatte den Türflügel bereits von der Wand weggebracht, aber dann traf die Kugel aus Harris’ Revolver die Tür. Der Flügel bekam einen Hieb. Er sauste nach vorn, knallte Flint in die Seite und…

      Flint stieß einen kurzen, heiseren Schrei aus. Die Tür prallte ihm so unglücklich gegen die Hüfte und sein rechtes Bein, daß er plötzlich strauchelte. Ehe sich Flint festhalten konnte, knickte er ein. Und dann flog Joe Brian Flint quer über den Vorbau. Er glitt an der Kante aus, kippte jäh nach vorn, verlor den letzten Halt und schlug schwer gegen den Haltebalken. Sein Arm traf den Balken, der Colt flog aus seiner Faust. Im Laternenschein wirbelte die Waffe zwei Schritte weiter. Sie landete im Staub der Fahrbahn, in den nun auch Flint krachte. Ohne Besinnen hechtete Flint sofort wieder hoch. Er streckte sich, sauste auf die Waffe zu und…

      In dieser Sekunde feuerte Harris wieder. Weder er noch Flint sahen, daß jemand aus dem Saloon gekommen war. Der Mann blieb entsetzt beim Brüllen der Schüsse stehen. Im Store schrie die Frau gellend. Über die Straße kam das irre Heulen eines Querschlägers. Harris’ Kugel packte Flints Colt. Sie schleuderte die Waffe gut drei Schritte weiter. Flint landete genau dort, wo der Colt gerade noch gelegen hatte.

      »Bleib unten!« brüllte Harris voller Wut. »Liegenbleiben, Flint, sonst hast du ein Loch im Fell! Liegenbleiben, Flint!«

      Joe Brian Flint lag still. Er hatte den Kopf hochgenommen und sah genug. Es war aus, er wußte es. Joe Flint hatte keine Chance mehr. Kein Mann wäre noch an den Revolver gekommen. Es wäre Selbstmord gewesen, auch nur ein Bein anzuziehen. Harris schoß verteufelt genau.

      »Ah, du verdammter Spürhund!« knirschte Flint. Er hatte den Mund voll Dreck und spuckte ihn wütend aus. »Das hat dir der Satan ins Gehirn gepflanzt, daß ich hier auftauchen könnte. Harris, hätte ich doch diesmal das getan, was ich sonst nie getan hätte.«

      »Sei ruhig, Bandit!« knurrte Harris ihn scharf an. »Keine Bewegung. Leute – zurückbleiben – zurück! Das ist Joe Flint – ich habe ihn erwischt, diesen gerissenen Schurken. Versteht sich jemand auf Handschellen?«

      Aus dem Saloon waren nun alle Männer gestürzt. Andere liefen aus den Häusern heran.

      »Ich«, meldete sich einer der Männer verstört. Er sah den Marshalstern, hatte den Namen gehört und hob die Hand. »Ich bin Schmied, Marshal. He, ist das wirklich Joe Flint?«

      »Darauf kannst du wetten!« erwiderte Harris bissig. »Mann, paß auf. Ich werfe dir die Handschellen zu. Leg sie ihm um, wenn ich neben ihm bin, aber sieh dich vor! Dieser Satansbraten bekommt es fertig und springt dich plötzlich an.«

      Er ging los, die Mündung seines Revolvers auf Flint gerichtet. Als er neben ihm war, zielte er auf Flints breiten Rücken.

      »Flint, siehst du das?«

      »Yeah«, knurrte Flint voller ohnmächtigem Grimm. »Und du knallst mich auch ab, wette ich, was?«

      »Dein Glück, wenn du das begriffen hast«, fauchte Harris. »Arme auf den Rücken, los! Und zuckst du Hundesohn, hörst du noch einen Knall, danach eine Weile nichts mehr.«

      Harris warf dem Schmied die Handschellen hinüber. Der näherte sich mit aller Vorsicht Flint, legte sie ihm um und richtete sich dann mit einem erleichterten Schnaufen wieder auf.

      »Mister«, fuhr Harris jetzt fort und winkte dem Schmied. »Lauf hinter den Schuppen drüben. Ich habe sein Pferd dorthin gebracht. Schaff es her – und laß niemand heran. Well, Mr. Flint, so viel verspreche ich dir: Ich werde dir auch die Beine anketten. Und dann bringe ich dich nach Burns ins Jail. Solltest du die verrückte Idee haben, mir entwischen zu können, laß ich dir noch etwas gesagt sein: Ich werde dich kaltblütig niederschießen, sobald du mir den leisesten Ärger machst. Hast du gehört, Flint?«

      »Du hast laut genug palavert«,

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