G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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den Stall aufgemacht, in dem vier Pferde standen. Die Laterne im Stall brannte nur schwach, aber dennoch sah Flint sofort seinen Sattel über der Boxwand liegen und hastete auf ihn zu.

      »Ich werde Harris den Gaul nehmen«, grinste Flint. »Der verdammte Schurke wird sich schwarz ärgern. He, Stapleton, paß draußen auf, wir machen das hier schon. Alles ganz ruhig?«

      »Pah, nichts rührt sich, das Nest schläft«, erwiderte der kleine Bandit von draußen leise. »Macht weiter, niemand wird euch stören.«

      Flint sattelte hastig. Er hatte seine Waffen wieder und war sicher, daß Harris ihn nicht mehr finden würde. Diesmal konnte Harris sich jede Suche nach ihm sparen, und Harris würde das auch wissen. Flint machte einen Fehler immer nur einmal.

      Es dauerte keine zwei Minuten, dann hatten sie gesattelt und führten die Pferde hinaus. Flints Blick flog über die dunkle Straße. Er sah die Einmündung der Querstraße und blickte sich nach Stapleton um.

      »He, Stapleton, willst du dorthin oder nehmen wir einen anderen Weg?«

      »Laß mich führen«, zischelte

      Stapleton. »Das Nest kenne ich wie meine Westentasche. Verlaß dich nur auf uns, Mann. Deine Arbeit hast du getan, jetzt kommt unsere. Mensch, wenn dich Harris an den Beinen gepackt hätte.«

      »Er hat nicht«, flüsterte Flint kühl. »Hör zu, Mann, ich muß mich noch in dieser Nacht mit Verpflegung versorgen. Gibt es hier einen abseits gelegenen Store?«

      »Teufel, muß das sein?« entsetzte sich Stapleton. »Ich weiß einen, aber…«

      »Bringt mich hin, das ist alles, was ihr für mich tun könnt, Freunde«, murmelte Flint. »Gut, reite vor.«

      Sie saßen auf und ritten im Schritt bis zum Beginn der Seitenstraße. Niemand sah sie, als sie die Seitenstraße hinaufritten und schneller wurden. Hinter Flint ritt Greer, während Stapleton vor Flint nach links abbog. Es ging zwischen Schuppen durch, und der Geruch von Holzmehl drang Flint in die Nase. Dann tauchten Bäume auf, noch ein Haus lag linker Hand, und Stapleton ritt bis hinter einige Bäume, die zwischen Büschen am Rand eines Bacharmes lagen. Sie hatten sich kaum sechzig Schritte von der Stadt entfernt.

      »Flint«, schnaufte Stapleton. Er blickte sich sichernd um, als ein Hund rechts von ihnen bellte, aber das Gebell verstummte gleich wieder. »Teufel, ich dachte schon, da wäre jemand. He, Flint, paß auf. Du hast gesagt, du wolltest allein reiten, nun gut, aber du könntest auch – unsere Hilfe annehmen. Wir wissen, wo du für hundert Tage Verpflegung bekommen könntest ohne Risiko für dich. Denk nach, Mann, lohnt es sich jetzt, in einen Store einzusteigen?«

      »Ich muß weiter«, murmelte Flint. »Stapleton, ich bin es gewohnt, allein zu sein. Partner sind nichts für mich, verstehst du? Wo liegt der Store, Mann?«

      Der kleine Bandit zuckte die Achseln.

      »Well, wie du willst«, brummte er. »Wir hatten damit gerechnet, bis nach der Verhandlung O’Connors dämliches Gesicht ertragen zu müssen. Unsere Freunde wollten uns auf dem Transport nach Eugene aus der Transportkutsche holen. Jetzt sind wir einige Tage früher frei, und es war der beste Spaß, den ich jemals erlebt habe. In Ordnung, Flint, mach, was du willst. Also, hör zu: Chandlers Store liegt dort drüben. Siehst du das Licht hinten und die Bäume? Links neben den Bäumen, Flint.«

      Flint reckte sich im Sattel hoch. Er nahm das Pferd etwas herum und sah den Lichtfleck hinter hohen, schlanken Koniferen.

      »Das ist das Haus vom Doc, Flint«, erklärte Stapleton leise. »Rechts vom Haus geht ein Weg vorbei. Reite den lang, dann bist du nach sechzig Schritten neben der Schmiede. Sie liegt links – rechts ist Chandlers Store. Das ist ein alter, widerlicher Bursche. Er lebt allein und…«

      Stapletons Augenlider zuckten einmal, und Flint hatte noch das Gefühl, daß Stapleton nicht mehr ihn ansah, sondern an ihm vorbeiblickte.

      Greer, dachte Flint entsetzt, Greer ist hinter mir!

      Das war sein letzter Gedanke.

      Etwas traf seinen Kopf, mit einem Hieb, der Feuer vor seinen Augen aufspringen ließ.

      Joe Brian Flint rutschte haltlos zusammen.

      *

      Das wilde Getrappel der Hufe endete jäh. Pferde schnaubten, und Flint versuchte, während sein Mund eine Flut stöhnender Laute ausstieß, nach seinem Hinterkopf zu fassen. Im nächsten Moment merkte er, daß er gebunden war. Er öffnete die Augen, aber schon diese kleine Bewegung jagte ihm stechende Schmerzen durch den Hinterkopf.

      »Ah, munter, was?« fragte Stapleton neben ihm hämisch. »Well, Mister, versuch erst gar nicht, dich zu befreien – du kommst doch nicht los. Aus deinem Alleinritt wird nichts mehr – Pech für dich, Flint!«

      »Was… Oaaah, mein Kopf, mein Kopf«, stöhnte Flint. »Was – was soll das? Greer – warum…« Er lallte schwer und hatte Mühe, die Worte zu formen. »Greer, warum – hast du mich – niedergeschlagen?«

      »Frag Charlie«, knarrte der bullige Greer mürrisch. »Der kann dir das besser sagen. Sicher hat er recht.«

      Er hielt rechts von Flint, und das Mondlicht beleuchtete sein verdrossenes, mürrisches Gesicht.

      »Sicher habe ich recht«, meldete sich Stapleton kichernd, und sein verdammtes Lachen ließ Flint fast den Schädel platzen. »Bei einem Kerl wie dir kann man kein Risiko eingehen, verstehst du, Flint? Bist zu gefährlich, Mann. Wir nehmen dich mit, Mister. Zuerst dachte ich daran, daß wir mit dir eine Ecke reiten sollten nach Nevada, klar?

      Aber da sind unsere Partner, und die wissen morgen, daß du mit uns ausgebrochen bist. Weit kämen wir nicht, denn sie würden uns suchen. Lieber fiele ich wieder einem Sheriff in die Hände, als meinem Boß, Mann. Der würde uns nicht schnell umbringen, sondern sich was für uns ausdenken. Hätte dein verdammtes Silber ganz gern mit dir und Greer geteilt, aber ich trau dir nicht, du Bursche. Ist besser, wenn ein halbes Dutzend Burschen auf dich achten. Und sicher ist es auch klüger, erstmal eine Weile zu verschwinden und sich nicht sehen zu lassen. Kapierst du, was ich meine, Flint?«

      Der stechende Schmerz in Flints Kopf stieg an und hämmerte gegen seine Schläfen.

      »Das Silber – das Silber!« stotterte Flint verstört. »Ich hole euch aus dem Jail, und ihr – ihr verdammten Halunken… Das ist eure Dankbarkeit!«

      »Yeah, so sieht sie aus«, kicherte der kleine Stapleton höhnisch. »Ich hab’ nie gebetet im Leben, Flint, aber als dieser verdammte Marshal auftauchte und dem Irenhund O’Connor von dir erzählte, da hab’ ich es mal ausprobiert. Jetzt brauchst du deinen Halbbruder nicht mehr, Mensch, hast nun Freunde. Wir sind deine Freunde – und wir helfen dir schon, das Zeug wegzuschaffen. Mußt uns nur hinbringen und…, he, verflucht!«

      Flint gab dem Pferd des Marshals jäh die Hacken. Der Gaul sprang mit einem Riesensatz an. Er schoß zwischen den beiden Halunken durch, aber…

      Plötzlich gab es einen Ruck. Das Pferd stieg schrill wiehernd, und Flint schlug mit dem Gesicht hart gegen seinen Hals.

      »He!« brüllte Greer heiser vor Wut. »He, du verdammter Affe, das hast du dir gedacht, was? Den haben wir gleich an zwei Longen genommen.«

      Er warf sich halb auf Flints Rücken und drückte Flint mit Bärenkräften herab.

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