G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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style="font-size:15px;">      »Niemals!« entgegnete Harris eiskalt. »Zwanzig Jahre, Flint, das ist alles, was noch auf dich wartet.«

      Flint lächelte nur seltsam. Und es war dieses Lächeln, das den Leuten unheimlich erschien.

      Aus, dachte Flint, vorläufig aus, du Narr, aber…

      Er sah in den Staub der Fahrbahn. Irgendwo hinter ihm sagte die Frau dünn und verstört: »Das – das ist wirklich Joe Flint, Marshal? So ein netter Mann Joe Flint?«

      »So ein netter Mann«, knurrte Harris wütend. »Das haben alle Ladies bis heute gesagt. So ein netter, verdammter Galgenvogel!«

      *

      Slim Greer warf seinem Partner Charlie Stapleton einen kurzen Blick zu. Dann wandte er den Kopf, denn Marshal Harris fauchte grimmig: »Aufstehen, Flint! Los, komm schon hoch, du Galgenvogel!«

      Greer blinzelte zu dem Mann hin, der mit ihnen noch kein einziges Wort gewechselt hatte. Sie hatten versucht, mit ihm zu reden, aber sie hätten genausogut versuchen können, die Wände zum Sprechen zu bringen.

      Joe Flint lag seit einem Tag in der Zelle, aber er schlief am Tag. Dafür war er nachts munter.

      Wenn Greer an die Prozedur dachte, die Harris, Sheriff O’Connor und dessen Deputy Ed Williams mit Flint vorgenommen hatten, dann gruselte ihn leicht. Flint hatte sich ausziehen müssen, und Harris hatte ihn betrachtet, wie ein Viehhändler vielleicht einen Gaul ansehen mochte. Nicht nur, daß Harris jeden Saum, jede Naht von Flints Kleidung abgetastet hatte – no, der Marshal hatte auch Flints Socken und Stiefel untersucht.

      Schließlich hatte er sogar Flints Haare eigenhändig durchgekämmt und ihm endlich in die Ohren gestiert, als hätte Flint einen Revolver dort verstecken können. Während der stundenlangen Prozedur waren O’Connor und Williams in der Zelle gewesen – beide mit gezogenen Revolvern.

      Doch das war noch nicht alles. Harris kam alle zwei Stunden in die Zelle, um nachzusehen, ob Flint noch da war. Der Mann schien eine höllische Angst zu haben, daß sich Flint in Luft auflösen könnte. Und Flint? Nun, Flint hatte immer nur gegrinst.

      Jetzt wachte Flint auf, er hatte tatsächlich schon wieder am hellen Tag geschlafen.

      Während Harris rechts an das Gitter trat, marschierte Ed Williams nach links. Dann erst machte O’Connor die Tür auf. Als Jack Andrews hereinkam, kniff Greer leicht die Lider zusammen. Hinter Andrews erschien Ben Claydon. Danach tauchte Anne Claydon auf, und den Schluß machte Caroll Andrews.

      Claydon trat dicht an das Gitter, aber Harris hob sofort den Revolver.

      »Nicht an das Gitter, Claydon!« brummte Harris warnend. »Der Bursche könnte irgend etwas versuchen.«

      »Zum Teufel, bei drei Mann mit gespannten Revolvern?« stieß Claydon durch die Zähne.

      Er war immer noch wütend, dabei waren seit dem Überfall vier Tage vergangen. Es war auch weniger der Überfall, der Ben Claydon rasend gemacht hatte. Als er Anne nach dem Grund für ihre Weigerung gefragt hatte, hatte er eine ausweichende Antwort bekommen. Dann verlangte er, mißtrauisch geworden, daß sie ihm die Tasche geben sollte, doch auch ihm gab sie sie nicht, bis er sie ihr voller Zorn entriß. Danach fand er das Geld – und schließlich erfuhr er auch, warum sie ihr erspartes Geld in der Tasche hatte.

      Seitdem wartete Ben Claydon darauf, daß Mikel sich bei Caroll meldete. Mikel sollte die Hölle erleben, so viel stand für Old Ben fest. Jetzt brachte dieser verdammte Taugenichts auch noch seine Schwester um das ersparte Geld. Und sie war gutmütig genug gewesen, an die verdammten Lügengeschichten Mikels zu glauben.

      »So sieht der Bursche also aus«, ließ sich Jack Andrews hören. Er war ein großer rothaariger Mann mit einem hochgedrehten Schnurrbart und hellen, scharfen Augen. »Nun, du Bandit, deine Zigeunerin hat rechtbehalten, was?«

      Flint sah an ihm vorbei, er lächelte wieder, als er Caroll Andrews ansah.

      »Vielleicht, Mr. Andrews.«

      »Nicht vielleicht!« schrie Claydon wütend. »Habe ich dir nicht gesagt, daß der Marshal dich erwischen würde, du Pferdedieb?«

      »Richtig«, murmelte Flint sanft. »Und Sie haben Ihren Hengst wieder, Mr. Claydon.«

      »Yeah, weil der Marshal dich erwischte, ehe du mit ihm über alle Berge verschwinden konntest, du Schurke!« brüllte Claydon. »Weißt du, was mit dir passieren wird, du Pferdedieb? Zuerst werden wir hier eine Jury bilden und dich einmal verurteilen. Dann bringen sie dich nach Nevada. Dort bekommst du die nächsten zehn Jahre aufgedonnert. Und schließlich landest du in Arizona. Dies wird deine letzte Station sein und dir noch mal zehn Jahre einbringen. Dreißig Jahre, Pferdedieb, wenn nicht mehr. Weißt du, wie alt du dann bist?«

      Flint schwieg, er sah an allen vorbei und nur Caroll Andrews an.

      »Er hat mir den Ring abgenommen«, sagte Flint leise mit einer Kopfbewegung zu Harris hinüber. »Vielleicht dachte er, ich würde mir daraus einen Revolver oder eine richtige Kanone bauen können. Tut mir leid, Miss Andrews, ich konnte mein Versprechen nicht halten.«

      »Mensch!« donnerte Jack Andrews und lief rot an vor Zorn. »Du Bandit wagst es, meine Tochter anzureden? Du verdammter Schurke hast ihr nichts als verrückte Ideen in den Kopf gesetzt. Sie will niemand glauben, daß du ein abgefeimter Halunke bist. Stagecoachüberfall und Pferdediebstahl – das reicht für zehn Jahre. Tochter, halte den Mund, das ist ein Befehl!«

      Er fuhr zu ihr herum und sah sie voller Zorn an.

      »Dad, er ist kein schlechter Mensch, ich weiß es«, erwiderte Caroll Andrews, ohne sich um seinen barschen Befehl zu kümmern. »Wer weiß, was ihn dazu getrieben hat, ein Bandit zu werden, aber er ist kein schlechter Mensch.«

      »Hinaus!« schrie Andrews zornbebend. »Jetzt habe ich genug! Sie schenkt diesem Kerl einen Ring, einem Banditen! Hinaus mit dir! Hätte ich dich nur nicht mitgenommen! Aber du hast mir stundenlang in den Ohren gelegen. Hinaus!«

      »Yeah, fort mit diesen beiden langhaarigen Verrücktenl« brüllte der genauso wütende Ben Claydon grimmig. »Der und ein armer, durch irgendwelche Umstände auf die schiefe Bahn gebrachte Mensch, was? Du bist still, Tochter! Man soll niemals auf dieses langhaarige Volk hören! Das hat sogar noch Mitleid mit einem Viehdieb und Halunken, der Postkutschen überfällt und anderen Leuten ein Gewehr an den Kopf drückt. Aussage – und dann fort mit dir! Wollen ihn sehen, finden ihn gar nicht so übel… Hol’s der Teufel, ich platze, ich explodiere. Das verrückte Volk!«

      Gemeinsam mit dem fluchenden Jack Andrews schob er die Girls aus dem Jailanbau ins Office. Dort fluchte er weiter, während Harris zu Flint sah, der sich, als ging es ihn nichts mehr an, wieder auf die Pritsche legte.

      »Du gerissener Satansbraten!« knurrte Harris grimmig. »Am Tag schlafen und nachts wach liegen, was? Das treibe ich dir schon noch aus, warte, du Hundesohn. Von jetzt an komme ich jede halbe Stunde und schreie dich munter!«

      »Idiot!« sagte Flint träge.

      Harris verfärbte sich. Er sah aus, als wollte er sich den Schlüssel nehmen, die Zelle aufschließen und sich auf Flint stürzen. Keuchend blieb Harris an der Gittertür stehen, er schnappte nach Luft.

      »Sag das noch mal!« forderte er Flint dann auf. »Was bin ich?«

      »Ein

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