G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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sagte Flint eisig. »Satan für dich, wie? Wir hatten nicht damit gerechnet, daß sich zwei Kopfgeldjäger die Belohnung verdienen wollten, wir glaubten auch nicht, daß man jemanden aus deiner Bande greifen würde. Dann passierte es doch.

      O’Connor erwischte Greer und Stapleton. Wir ritten sofort los. Ich mußte erst nach Nevada und dort die Spur anfangen, damit sie echt aussah. Harris war immer hinter mir. Aber als die Ansonsbrüder mich jagten, wäre er zu spät gekommen. Ich mußte mich wehren. Am Ende machte es die Geschichte um Joe Flint noch echter – zu deinem Pech, denn du hast diese Geschichte geglaubt, so fest wie andere. Irgendwie mußte ich dich dazu bringen, auf die Claydon Ranch aufmerksam zu werden, also stahl ich hier Ben Claydons Hengst. Dann ließ ich mich an der Stagecoach sehen.«

      »Die Pest!« knirschte Brad Harris. »Das war nicht vorgesehen, du alter Affe. Das war deine Idee. Jetzt glaubten sie alle an Joe Brian Flint, den Einzelgänger und Banditen.«

      »Das war nicht der Grund«, sagte Flint leise und sah weg. »Tut mir leid, Brad, ich wollte keinen Überfall nach Flints Manier machen, aber…«

      »Ich bring dich um«, stöhnte Sullivan. »Dein Bruder war ein Satan, aber du – du bist der Obersatan, du hast den Teufel im Kopf, du Hundesohn!«

      Die Männer standen um ihn und sahen, wie er sich aufbäumte, nach Flints Beinen greifen wollte, aber er fiel wieder zurück.

      »Mein Plan war etwas anders«, murmelte Flint. »Ich hätte weder den Überfall auf die Kutsche noch den Zufall, daß O’Connor Greer und

      Stapleton erwischte, gebraucht. Ich wollte selber einen Lohntransport von Andrews überfallen. Danach sollte mich Harris erwischen, aber ohne das Geld. Wir hätten Andrews eingeweiht. Ich wette, du hättest mich aus dem Jail geholt, Sullivan, denn ich hätte mindestens zwanzigtausend Dollar gestohlen und sie versteckt. Du hättest mich herausgeholt, um das Geld zu bekommen. Niemand wußte, daß du der Banditenboß warst. Ich hätte dich auch nicht erkannt, obwohl ich deinen alten Steckbrief tausendmal gelesen hatte. Du hast dich zu sehr verändert in den Jahren, Sullivan. Damals warst du schlank, heute bist du fett, fast kahlköpfig. Ein anderer Mann – ein anderes Gesicht. Erst als du mich fragtest, ob ich in El Paso gewesen wäre, da erst wußte ich, daß du der Mann warst, der einmal aus El Paso in dieses Land gekommen war – da erst, du Narr!«

      »Ich erwürge dich!« kreischte Sullivan, als müßte er den Verstand verlieren. »Nach so vielen Jahren! Zufall, nichts als Zufall, du hast nur Glück gehabt, du Teufel!«

      »No«, erwiderte Flint düster. »Kein Glück – kein Zufall. Mörder werden immer wieder morden, wenn sie so sind wie du. Du hast es aus Geldgier getan, Sullivan. Das war dein Fehler – und für den wirst du hängen.«

      Er wandte sich ab und sah Brad Harris an.

      »Mikel Claydon?« fragte Harris gepreßt. »Flint – verdammt noch mal, ich glaube, ich werde dich weiter Flint nennen, was? Trevor, was ist aus Mikel geworden?«

      Trevor Langley blieb stehen, sah fort, über die Männer hinweg, vorbei an dem alten Ben Claydon, den Harris abgefangen und wieder zur Ranch zurückgebracht hatte. Er sah das hagere Gesicht Benjamin Claydons, die Narbe des Mannes, die schiefstehende Schulter.

      »Er war nur leichtsinnig«, sagte Trevor Langley leise – und er war zum letztenmal Joe Brian Flint, der Mann, der Lügengeschichten erzählen konnte, ohne rot zu werden. »Er half mir, als er wußte, daß sie seinen Vater bestehlen wollten. Er riskierte sein Leben, damit ich mit ihm herreiten und den Überfall verhindern konnte. Er riskierte zuviel, der Junge. Er starb, und er sagte, er wäre so gern zu Hause gestorben, Mr. Claydon. Das sagte er – er wollte seinen Vater nicht bestehlen lassen.«

      »Der – der Junge«, hörte er den Alten tonlos flüstern. »Der gute Junge.«

      Fort, dachte Langley, nur weg hier. Mein Bein schmerzt, ich kann kaum noch stehen. Dieser alte Mann – jetzt ist er ruhig und hat eine gute Erinnerung an Mikel. Manchmal muß man lügen, damit ein Vater nicht vor Gram stirbt. Er soll es ruhig denken und in Mikel einen Helden sehen.

      Langley ging fort, vorbei an den Corrals. Einen Moment noch dachte er an Sullivan, der dorthin geritten war, wo Brad Harris auf ihn wartete, an den einzigen Platz, an dem er Maultiere stehlen konnte, um das Silber zu holen. Die Falle war zugeklappt, das Spiel war vorbei.

      Licht schien in den Hof – Helligkeit, in der sich einige Schatten bewegten. Licht fiel aus der Tür des Hauses. Das Mädchen stand neben der Tür. Vorhin hatte es oben am Rand des Bacheinschnittes gestanden und gehört, was Flint Sullivan zu sagen hatte. Jetzt stand es hier und sah den Mann kommen. Der Mann zog sein linkes Bein nach und blieb vor der Tür stehen.

      »Hallo«, sagte Trevor Langley matt. »Miss Caroll…«

      Sie sah ihn an und schluckte schwer.

      »Marshal! Wenn es einen Flint gegeben hätte – er hätte sich selber niemals besser spielen können. Flint, der Bandit, Flint, der Mann mit den hundert Geschichten. Eine von diesen hundert Geschichten, Marshal Langley, eine hätte wahr sein können, nur diese eine. Was war der Grund, die Kutsche zu überfallen, Marshal? Was war der wahre Grund?«

      »Socorro«, murmelte Langley. »Socorro – die Zigeunerin, Miss Caroll. In Socorro las eine Zigeunerin zwei Brüdern das Schicksal aus der Hand. Das war keine Geschichte Joe Brian Flints. Ich wollte, es wäre eine gewesen, dann lebte mein Bruder John heute noch. Er starb, wie es die Zigeunerin gesagt hatte – genauso. Und ich – ich traf mein Schicksal, nicht Flint, Caroll. Wenn du willst, kannst du mir diesen Ring geben. Ich denke, dein Vater hat ihn genommen – oder? Es war kein Spaß, als ich sagte, daß ich ihn tragen würde, wo immer ich sei und den Rest meines Lebens. Du hast ihn hier, wie?«

      »Hier«, flüsterte sie. »Hier, an meiner Hand, Trevor. Ich werde niemals Trevor zu dir sagen, Marshal. Du bleibst Joe, Joe Brian Flint für mich. Hier ist der Ring – und wenn ich dein Schicksal bin, dann bist du meins, Joe. Ich habe mich nicht in Trevor Langley verliebt, verstehst du? Der Mann hieß Joe Brian Flint, den Mann liebe ich, wenn du verstehst, was ich meine, oder muß ich Trevor zu dir sagen?«

      »No«, sagte er, er lächelte, als sie auf ihn zukam und sich an ihn lehnte. »No, Caroll. Für dich werde ich Joe Brian Flint sein.«

      – E N D E –

Cover Trail der Fruchtlosen

      Es gibt wenige Dinge, die einen Mann wie Trevor Joslyn aufregen können, aber diese Sache tut es.

      Während er mit dem geübten Blick eines Mannes, der viel im Sattel ist, den Himmel betrachtet, entdeckt er weit hinten die beiden noch kleinen Punkte und macht sie sofort als Aasgeier aus.

      Die Geier kreisen. Ein Zeichen, dass sie Beute entdeckt haben. Und Joslyn fragt sich in diesem Augenblick, während er auf San Antonio in Texas zureitet, ob er dort unter den Geiern seine Männer finden wird. Dann schüttelt er den Kopf, aber dieses Kopfschütteln vertreibt nicht die finstere Ahnung in ihm.

      Irgendetwas wird mit Saguaro, Eddy und Tonio passiert sein. Sie müssten längst wieder an der Herde ihre Arbeit tun, denn sie wissen alle drei, dass jede Hand gebraucht wird. Und nichts ist ihrer Art fremder, als sich vor irgendeiner Arbeit zu drücken.

      »Ich«, sagt Trevor Joslyn zwischen den Zähnen, um die heiße Luft nicht gleich im Schwall zu atmen, »ich würde mir verdammt keine Sorgen machen, wenn nicht Slim wäre, dieser Bursche Slim Dorlanay.

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