G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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jetzt. Er muss herunter auf die Straße und sagt, wütend wie er ist: »Du Feigling willst ja nur für mich eine schlechtere Position!«

      »Ich? Du bist schon so oft weggelaufen, dass es auf einmal mehr auch nicht ankommt, Dicknase«, erwidert Joslyn kühl und regt Charlie durch die Bemerkung über seine Nase noch mehr auf. »Renn weg und gibt deinem Boss das Geld zurück. Nun – wie ist es?«

      »Ich werde dich durch und durch schießen, dass die Sonne durch dich scheint, du verdammter Bursche. Kommst du jetzt bald herunter?«

      »Warum sollte ich, wenn du wegläufst?«

      Hinten am Wagen sagt Eddy schnaufend: »Er macht ihm alle Zähne locker, dass sie schmerzen. Seht ihr das? Das hat Dicknase nicht erwartet, jetzt wird er wütend und verliert die Übersicht. Pass auf, diese Sache gewinnt Trevor mit nur einer Hand!«

      »Sei nicht so sicher, er kann … Achtung, er ist nahe genug, um Charlie …«

      Tonio kommt nicht weiter. Sie kennen Trevors Art, einen Mann in die Enge zu treiben, der sich absolut schießen will, nur zu gut. Und genau das macht Trevor jetzt. Er ist Charlie auf etwa dreißig Schritt nahe, springt urplötzlich los und beginnt auf dem Gehsteig zu rennen.

      Der bestürzte Charlie aber weiß damit nichts anzufangen. Er sieht seinen Gegner nur rasend schnell auf sich zulaufen und wird noch weiter in die Enge getrieben. Die Entfernung verringert sich zu schnell. Trevor Joslyn kommt und bleibt dann jäh hinter der nächsten Tragstütze stehen – jetzt nur noch knappe achtzehn Schritt entfernt.

      Dann macht Joslyn einen wilden Satz nach links auf die Fahrbahn und steht nun breitbeinig im Staub.

      »Well«, sagt er auf seine immer noch sanfte Art. »Verschwinde, du Narr, wenn du nicht sterben willst. Dies ist die letzte Chance, die ich dir lasse: Verschwinde oder kämpfe fair. Sieh her, ich werde meine Jacke …«

      Er sieht bereits die wilde Wut in Dicknase Charlies Gesicht, und die Hand Charlies nach unten sinken. Und da macht seine Linke eine blitzschnelle Bewegung zum Jackenflügel.

      Vielleicht sieht das wie der Ansatz zum Ziehen des Revolvers aus, aber seine Hand trifft nur den Jackenflügel. Der Stoff fliegt nach hinten. Charlies Hand zuckt herunter zum Kolben und klatscht gegen die Walnussschalen des Griffes.

      In der nächsten Sekunde – Charlie hat die Hand einwandfrei zuerst am Revolver – kommt Trevor Joslyns linke Hand auch an den Colt und zieht ihn. Dann jedoch sieht Charlie die blitzschnelle und ruckende Bewegung von Trevor Joslyns rechter Hand. Und in dieser Sekunde erkennt er, dass er geblufft worden ist. Sein eigener Trick, die rechte Hand zuerst zu gebrauchen, kommt nicht mehr zur Ausführung.

      Dicknase Charlie muss mit aller Schnelligkeit, zu der er fähig ist, links ziehen. Und er zieht nun.

      Trevor Joslyns Rechte aber zuckt einmal unter die offene Jacke. In der nächsten Sekunde liegt der zweite Revolver in der Hand. Joslyn hebt die Hand, erkennt, dass Charlie wirklich schnell wie der Blitz ist und zaudert nicht mehr. Er muss schießen, denn sonst bringt der von Slim Dorlanay angeworbene Revolverheld ihn um.

      Im gleichen Augenblick bricht auch schon der Schuss aus Trevors Revolver. Es grollt durch die breite Straße, hallt von den Hauswänden wider und wabert als Echo zurück.

      Während James Charlie zusammenzuckt und sich fast schwerfällig nach links dreht, rennt Joslyn auch schon los. Es sieht furchterregend aus, als er mit wilden Sätzen auf Charlie zuspringt. Es wirkt wie der Lauf eines Selbstmörders, aber auch das täuscht. Zwar schießt Joslyn nicht mehr, doch jetzt feuert Charlie.

      Seine Kugel reißt ein armlanges Spanstück aus dem Haltebalken vor Mary Annes Saloon. Sie fliegt dann hoch und surrt über die Köpfe der sich zu Boden werfenden Neugierigen durch eine Scheibe, die klirrend zerbricht.

      Dann will Charlie herum, aber er knickt jetzt links ein. Und Joslyn kommt. Er kommt in drei, vier wilden Sprüngen herangestürmt, stößt jäh seine linke Hand heraus, vor die linke Schulter des Revolvermannes.

      Dieser Stoß bringt Charlie ganz aus dem Gleichgewicht und wirft ihn endlich in den Staub.

      Trevor macht nur noch einen kurzen Satz, sieht den linken Revolver des angeworbenen Schießers in den Staub wirbeln und setzt dann seinen rechten Fuß auf den Boden.

      Unter dem Fuß aber liegt Charlies rechter Revolver.

      Der Druck klemmt die Finger des Revolvermannes am Boden fest. Aus dem Revolver bricht eine Feuerlanze unter dem Fuß von Trevor Joslyn durch. Die Kugel reißt eine meterlange Bahn durch den Staub der Straße, ehe sie sich abhebt und gegen den Himmel davonschwirrt.

      Charlie liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem Loch in der Hüfte auf der Straße. Seine rechte Hand ist blockiert, sie kann nichts mehr tun. Und dann treffen sich ihre Blicke. Kühl und ganz ruhig, mit einem leicht bitteren Zug um die Mundwinkel, so sieht Joslyn auf den am Boden liegenden und heftig keuchenden Mann hinab. In der darauffolgenden Sekunde hebt er den rechten Fuß leicht. Sofort reißt Charlie die Hand weg und mit ihr den Revolver, kommt aber zu nichts mehr.

      Joslyn macht es kurz und rau. Er lässt seinen Fuß wieder nach oben schnellen. Der Tritt wirbelt auch den zweiten Revolver Charlies davon, der irgendwo am Gehsteig zu Boden fällt.

      Es ist für jeden der Männer, die hier zusehen, beinahe unbegreiflich, obwohl sie Trevor genau zu kennen glauben. Trevor tritt jetzt einen halben Schritt zurück. Sein Revolver deutet nach unten auf den kreidebleichen Charlie. Und dann fragt Joslyn knapp: »Hast du genug, Mister?«

      Charlie verfärbt sich noch mehr. Er sieht genau in die Mündung des Revolvers. Und er denkt natürlich das, was jeder harte und nicht viel fragende Revolvermann denken muss: Bei dem geringsten Widerstand wird Joslyn schießen.

      »Ja«, sagt er gepresst und kaum hörbar. »Hör auf, ich kann nicht mehr, meine Seite – meine Seite! Der Schmerz …«

      »Er wird dich nicht umbringen. Du hast es so haben wollen, jetzt beschwere dich nicht und höre auf zu jammern … Augenblick! Liegst du still!«

      Charlie bewegt leicht den rechten Arm, dabei spannt sich seine Weste über der Brust. Joslyn bückt sich blitzschnell.

      Es ist nur ein Ruck, der Charlie die Revolvermündung auf die Westenseite links setzt, dann greift Joslyns freie Hand zu.

      Noch ein Ruck, die Hand taucht unter der Weste mit einem Derringer auf und hebt die Waffe hoch.

      »Hast du noch ein Schießeisen, dann sage es lieber gleich, Dicknase. Es wird sonst schlimm für dich, verstanden?«

      »Ich – ich habe keinen«, stottert Charlie und sinkt flach zurück. »Ich schwöre …«

      »Gut, hast du gelogen, dann bestelle dir einen Platz auf dem Boot Hill. Ich mag es nicht, wenn jemand von hinten schießt. Kannst du aufstehen oder soll ich dir …«

      Er will sagen, ob er ihm helfen soll, aber er verstummt mit einem knappen Räuspern.

      Trevor Joslyn hebt den Blick über Charlie hinweg an und sieht nun drüben am Anfang der Straße hinter der Schmiede den Wagen kommen. Er erkennt auch Nat Parker neben dem Wagen, aber der Wagen ist wichtiger als Parker, der augenscheinlich gerade den Wagen überholt hat und nun im Galopp herankommt.

      Trevor schließt einen Moment die Augen. Er sieht diese Frau auf dem Bock, ihr blondes Haar und den sanften

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