G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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anderen beiden auf, Tonio nimmt dann sein Pferd. Auch Trevor will zu seinem Pferd gehen.

      In dieser Sekunde passiert es!

      Ein Mann hat es verstanden, einen Deputy auszutricksen und ihn in eine falsche Richtung zu locken.

      Jetzt ist dieser Mann da, obwohl ihm Deputy Parker den Aufenthalt in der Stadt verboten hat. Und wo der Deputy ist, das kann man nur raten. Der Deputy ist weit weg, irgendwo auf den Rio Hondo zu.

      Es ist vielleicht Zufall, dass Trevor Joslyn in diesem Augenblick wieder an Mary Anne und den Saloon denken muss, an jene goldenen Initialen an der Tür und an die Tage und Nächte in dem Saloon, oben in den Räumen.

      Er blickt hin, nur in der Hoffnung, dass der Geist Mary Annes auftaucht, denn Mary Anne hat den Saloon verpachtet, sie ist nie mehr dort.

      In diesem Moment sieht Trevor, der von den oberen Fenstern nach unten auf den Vorbau blickt, die eine Tür aufgehen.

      Er ist im ersten Augenblick nur erstaunt, dass der Mann mit der dicken Nase hier ist, und Parker fehlt.

      Die Schwingtür geht auf, die vergoldeten Initialen funkeln einmal in der Sonne.

      Dann kommt der Mann mit der dicken Nase mit dreister Selbstverständlichkeit in die Sonne hinaus. Diese bescheint ihn zuerst nur bis an die Oberschenkel, dann aber, in seiner fließenden Bewegung, erfasst sie seine beiden Revolverhalfter, die kurze schwarze Weste, die reichlich bestickt ist und den breiten Waffengurt mit den blinkenden Messinghülsen der Patronen.

      Auf dem Vorbau des Saloons, in dem einmal Mary Anne zu Hause gewesen ist, steht James Charlie. Und er sieht Trevor mit seinen eiskalten Augen durchdringend an.

      Die Sache ist noch lange nicht zu Ende.

      Sie fängt jetzt erst richtig an.

      Und Trevor wird nicht weglaufen.

      *

      Joslyn sieht drüben Reverend Atchinson stehen bleiben, einen hageren, von der Kanzel wetternden Mann, der niemals ein Blatt vor den Mund nimmt.

      Vor dem Store von Hamilton sagt eine Frau etwas zu ihrem Mann, ehe sie beide in den Store hasten. Drüben packt eine andere Frau ihr Kind und zerrt es heftig in die Sicherheit des Hausflures zurück.

      Vor dem anderen Saloon aber, der linker Hand neben dem Store liegt, dreht sich ein Mann scharf auf dem Absatz um und ruft etwas in die offene Tür hinein.

      Im nächsten Augenblick kommen auch die ersten Männer heraus.

      Steve McLaine erscheint neben Wesley Hardin und Dutch. Die anderen bleiben hinter der Tür und an den Fenstern.

      Rechts rasselt plötzlich der eiserne Laden von Bigler vor das Schaufenster mit den Anzügen und Hüten. Männer rennen wie unter Zwang und in Panik davon, Frauen flüchten. Auf dem Bock des Covered richtet sich Saguaro auf und sagt, nach einem Blick über die Plane hinweg rückwärts: »Dicknase!«

      Nur ein Wort, aber es reicht aus, um Eddy hochkommen zu lassen.

      Tonio hinter dem Wagen bewegt sich nicht mehr. Er hat den Mann auf dem Vorbau von Mary Anns Saloon längst gesehen.

      Trevor Joslyn aber braucht nur vier, fünf Atemzüge, dann weiß er, dass er hier niemals weglaufen kann. Zwar könnten sicher einige Leute verstehen, wenn er nun einfach anreiten würde, aber einer seiner Männer ist angeschossen worden. Es gibt hier sehr einfache und vollkommen unkomplizierte Gesetze, die nicht einmal schriftlich niedergelegt sind. Ein Herdenboss, ein Vormann, oder wer immer sonst Männer führt und führen will – er muss für seine Männer sorgen, er muss sie verteidigen und sie im Notfall auch rächen.

      Dies alles weiß auch Trevor. Und darum nimmt er langsam die rechte Hand vom Zügel, legt sie auf das Sattelhorn und steigt langsam wieder ab.

      Unter dem Pferdehals hindurch wirft er einen schnellen Blick auf Charlie, der sich wirklich bewegt. Und bereits in dieser Bewegung drückt sich alle Vorsicht Charlies aus. Dicknase Charlie weicht augenblicklich mit einer schnellen Bewegung in die Deckung der einen Tragstütze zurück. Ein Mann, der so auf Sicherheit bedacht ist, dass er jeden Überraschungsangriff ausschalten möchte – einen Angriff mit einem Gewehr, denn Trevor Joslyn könnte sein Gewehr ziehen und schießen. Vielleicht würde ein anderer Mann es tun, ein Lump vielleicht, aber nicht Trevor. Hierin irrt sich Charlie, doch er ist vorsichtig, er vermeidet jedes Risiko.

      Joslyn erkennt es in einem Moment und bleibt stehen. Hier beginnt er bereits seinen Mann gründlich zu verwirren. Er verlässt seinen Standort nicht gleich, sondern sagt kurz und knapp zum Wagen hin: »Jeder bleibt an seinem Platz! Das ist ein Befehl! Niemand mischt sich ein, solange ich es nicht will. Wer weiß, wo Parker stecken mag, dass der Bursche wieder hier auftauchen kann. Ich werde ihn mir ansehen.«

      »Vorsicht, Trevor«, japst Eddy keuchend. »Der Kerl ist so gefährlich wie eine Klapperschlange. Er zieht links eine Idee schneller.«

      »Ich weiß es. Kennt er mich nicht?«

      Darin liegt alles, was ein Mann sagen kann. Sie alle haben es erlebt, dass ein Mann stehen geblieben ist, nachdem er bereits verwundet wurde: Trevor Joslyn. Sie haben es erlebt, dass Joslyn immer und in jedem Fall die Nerven behalten hat. Und darin liegt zu oft die Entscheidung eines Kampfes.

      »Boss, sei wachsam, er trickst dich vielleicht«, warnt jetzt auch Tonio. »Muss das sein? Du hast gesagt, dass keiner von uns zu kämpfen hat, ehe die Herde …«

      »Kann ich weglaufen, nachdem er Ed angeschossen hat?«

      Damit macht Trevor seine Jacke auf und geht hinter dem Pferd her. Sie sehen es alle, dass die Jacke aufgeht und an der linken Seite der Kolben seines schweren Revolvers, von dem sie wissen, dass er einmal als Preis in einem Rodeo-Schießen dem besten Schützen übergeben worden ist: Trevor Joslyn.

      Und dann geht Trevor auch schon los. Er geht mit langen ausgreifenden Schritten zuerst auf die Mitte der Straße zu, biegt dann aber mit einer jähen Wendung nach rechts um und marschiert nun auf den rechten Gehsteig los.

      Es ist der gleiche Gehsteig, der auch zum Vorbau von Mary Annes Saloon führt. Niemals hat einer der Einwohner den Saloon bei seinem richtigen Namen genannt. Er hat immer Mary Annes Saloon geheißen. Und nun steht Dicknase Charlie auf dem Vorbau dort. Ein Mann, der in dieser Minute den nächsten Schreck bekommt, der nur durch Kaltblütigkeit zu beeindrucken ist.

      Niemand sucht den Kampf auf einem Gehsteig, jeder geht auf der Straße. Trevor Joslyn aber ist auf den Gehsteig gegangen und kommt schnell und ohne auch nur einmal zu zögern auf seinen Herausforderer zu.

      Dicknase Charlie kann nicht mehr ausweichen, er kann auch nicht mit einem leichten oder überheblichen Grinsen seinem Mann auf der Straße entgegentreten – er muss vom Gehsteig, er muss herunter oder in den Saloon zurück.

      Das wird dann wie eine Flucht aussehen. Eine Blamage wird es sein, darum muss er bleiben und reden. Charlie ist nervös geworden.

      »Komm vom Gehsteig«, ruft Charlie heiser und zornig. »Das ist ein verdammter Trick, Joslyn! Kommst du herunter?«

      Joslyn ist ihm auf fünfzig Schritt nahe und sagt knapp und sanft: »Geh du doch oder lauf weg, Großmaul. Es wird besser für dich sein! Lauf doch!«

      »Du verdammter …«

      Dicknase

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