G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Flint, nicht schießen, nicht…«

      Er kam ins Freie und heulte um Gnade, als er in das Gewehr sah.

      »Umdrehen, du Hundesohn!«

      Greer drehte sich um, krümmte den Rücken, wartete auf die Kugel, die kommen mußte. Aber statt der Kugel kam der Hieb und schleuderte ihn gegen die Schuppenwand. Er sah nichts mehr, nur ein dunkles Loch, in das er kopfüber fiel. Dann lag er still, wurde angestoßen und umgedreht.

      »Gut«, sagte Flint voller Grimm, ehe er an ihm vorbei in den Schuppen ging und Stapleton fand. Der war immer noch besinnungslos. »Na, du kleiner, verdammter, doppelzüngiger Narr?«

      Nach zehn Minuten hatte Flint Greer so gebunden, daß Greer niemals loskommen konnte. Greer blieb im Schuppen, der kleine Charlie im Haus, in das ihn Flint geschleift hatte. Charlie lag im Haus auf einem Bett, alle viere von sich gestreckt, jedes Glied einzeln angebunden.

      Flint ging über den Hof, er kam in die Küche zurück.

      »Mikel?« fragte er. »Mikel?«

      Claydon lag ganz still, die Augen geschlossen, die Hände auf dem Leib. Sein Gesicht wirkte so friedlich, aber er antwortete nicht mehr.

      Das Silber, dachte Flint, verfluchtes Zeug. Es hat sie alle verrückt gemacht. Und nun haben sie bezahlt. Sie werden noch mehr bezahlen müssen.

      Irgendwann ging er los, das Gewehr über dem Rücken, das linke Bein nachziehend.

      *

      Licht im Ranchhaus. Irgendwo das Schreien eines Maultieres in der Nachtstille.

      »Los«, zischte Keith, glitt aus dem Bacheinschnitt und kam geduckt vor den anderen Burschen an die Büsche. »Vorwärts jetzt, es ist dunkel genug.«

      Er sah zu Jeff Cargham hinüber. Der hielt das Gewehr in der Faust, rannte geduckt links vor ihm auf den Corral zu. Dahinter kamen die anderen beiden, liefen schnell, näherten sich wie Keith und Cargham dem Corral, an dem sie sich alle duckten.

      Stille vor ihnen, Lichtschein aus dem flachen Bau des Bunkhauses.

      »Ssst«, zischelte Keith. Er hob die Hand und winkte Cargham zu sich heran. »Jeff – den Stallhelp, hörst du? Bleibt neben der Tür. Wenn er etwas hört, wird er herausrennen. Macht es kurz, verstanden?«

      Cargham nickte und grinste schief. »Keine Sorge, Keith.«

      Cargham holte durch eine Handbewegung Murphy heran, den einen Mann. Der kroch mit ihm los und schob sich an die Giebelfront des Bunkhauses. Murphy sah zum Haus hinüber. Licht hinter zwei Fenstern, der Schatten des einen Girls zeichnete sich sekundenlang ab.

      Das wird leicht, dachte Murphy und verzog den Mund kurz. Das Claydongirl und Andrews’ Tochter…, gleich zwei Weiber. Das wird ein Spaß. Die werden kreischen wie die Indianerweiber, he? Wann das Girl von Andrews wohl gekommen sein mag? Heute früh sahen wir den alten Claydon mit seinem Sohn und dem Zureiter die Lastpferde wegbringen. Die sind schon auf halbem Weg nach Burns, die Narren. Nur der alte Stallhelp noch hier und die beiden Girls. Das wird ein Spaß…

      »Komm, Murphy!«

      Cargham flüsterte ungeduldig, Murphy kroch weiter, kauerte gleich darauf an der Wand des Bunkhauses und war dicht neben der Tür. Murphy sah nach links und fuhr dann zusammen. Das Licht im Bunkhaus erlosch, um sie wurde es dunkel. Kein Lichtschein fiel mehr vom Bunkhaus aus in den Hof. Im Bunkhaus das Tappen der Schritte eines Mannes, ein Gebrummel, das Knarren eines Bettes.

      Der schläft, der Narr, dachte Murphy.

      Drüben lief jetzt Keith los. Keith rannte tief geduckt auf den Vorbau des Ranchhauses zu. Er schickte einen kurzen Blick zu den Fenstern empor, aus denen das Licht fiel. Das eine Fenster stand offen – das Mädchen sagte etwas. Die helle Stimme drang in die laue Nacht hinaus. Eine andere Stimme antwortete.

      Keith erreichte den Vorbau und sah sich um. Hinten im Stall kauerte Holbrock, der vierte Mann. Als Holbrock das Winken von Keith bemerkte, erhob er sich und huschte vorwärts. Er lief quer über den Hof, stierte auf die Fenster, mußte durch den Lichtschein.

      Gleich, dachte Holbrock, gleich…

      Er war mitten im Lichtschein.

      Und dann kam das Brüllen!

      Es war Holbrock, als schnitt ihm ein Schwerthieb unter den Rippen in das Fleisch. Er stolperte einen Schritt weiter, drehte sich seltsam unbeholfen und sah in der Drehung, daß es links aufblitzte. Dann packte ihn die zweite Kugel, während es direkt vor ihm unter dem Vorbau aufraste und eine Feuerzunge die Nacht und die Dunkelheit unter dem Dach des Vorbaues spaltete.

      Die zweite Kugel warf Holbrock nach hinten. Er fiel mit zuckenden Beinen und nach einem Halt greifenden Händen auf den Rücken. Über sich sah er die Sterne – Milliarden Sterne, die sich verwischten. Dann lag er und hörte Keith schreien: »Jeff – Jeff, weg hier!«

      Keith, dachte Holbrock, Keith, eine Falle, eine Falle. Sie schießen…

      Das Dröhnen kam, das Peitschen von Schüssen, das wimmern der Detonationen vermischte sich mit dem Heulen und Kreischen der Querschläger.

      Keith rannte wie ein Hase. Er sah kein Licht mehr aus den Fenstern fallen. Schlagartig war die Lampe oben erloschen. Dafür raste eine Feuerzunge nach ihm. Keith sprang im Zickzack an der Wand entlang und schrie, als ihm eine Kugel in die linke Schulter fuhr. Er sah, wie vor ihm ein anderes Geschoß den Boden aufriß. An seinem Kopf vorbei winselte etwas heulend und knallte in die Wand.

      Die Ecke, dachte Keith und rannte schreiend auf die Hausecke zu – um die Ecke, schnell!

      Er stürzte, spürte Schmerz am Bein, kam aber wieder in die Höhe und warf sich mit einem verzweifelten Satz nach vorn um die Ecke. Hinter ihm krachten, klatschten und jaulten einige Kugeln in die Hausecke. Keith fiel erneut, sein Bein gab nach. Er schlug schwer hin, sah jemand angerannt kommen. Der Mann tauchte aus dem Häuschen am Garten auf, und Keith feuerte aus dem Liegen auf ihn. Ein Schrei in der Nacht, eine wegtaumelnde, zu Boden stürzende Gestalt. Keith kam erneut hoch, er rannte an dem in die Büsche zurückgekippten Mann vorbei.

      Dann war er im Garten und sprang in langen, hinkenden Sätzen auf den kleinen Zaun zu. Als er sich über ihn warf, fauchte es bereits hinter ihm her. Eine Stimme schrie gellend auf dem Hof der Claydon-Ranch. Laute Schüsse peitschten drüben in der Nähe des Bunkhauses durch die Nacht.

      Jeff, dachte Keith, während er über den Zaun hechtete, aufprallte, sich rollte und wegrannte, die nackte Angst in der Seele. Jeff hat es erwischt. Jeff ist tot. Verflucht, sie haben auf uns gewartet, sie haben gewartet. Warum, warum?

      Er stöhnte, aber er rannte gleich darauf weiter. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich, der Schmerz fraß sich in die Schulter.

      Flint!

      Plötzlich wußte Keith, daß Flint sich befreit haben mußte. Und doch – es konnte nicht möglich sein. Dort schoß nicht nur ein Mann, dort waren mehrere, die feuerten, was aus den Läufen ging. Flint konnte nicht frei sein, unmöglich! Wer aber schoß dort, wer hatte auf sie gewartet? Wer?

      »Halt! Halt!«

      Keith hörte den brüllenden Warnschrei, als er am Bachufer war.

      Er

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