G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Heute heißt sie Mary Anne Sherburn und ist die Frau des größten Mannes in dieser Gegend.

      Vielleicht spricht sie manchmal im Traum, wenn sie neben Adam Sherburn liegt und schläft. Vielleicht redet sie dann das, was sie in den Nächten gesprochen hat, die sie mit Trevor Joslyn einmal verbrachte. Dann wird Adam vielleicht wissen, dass er zwar eine um vierzehn Jahre jüngere Frau bekommen hat, aber diese Frau ihn nur wegen seines unheimlichen Geldhaufens und wegen sonst nichts genommen hat.

      Dann hält er vor dem Haus des Doc, sieht im Absitzen, dass die Leute ihn alle beobachten und stehen geblieben sind und betrachtet kurz den Wagen und die beiden Pferde vor dem Haus.

      Narrheit, denkt er eine Sekunde, Narrheit, sie noch in die Stadt zu schicken, damit sie den Rest an Verpflegung holen. Sicher liegt alles auf dem Wagen.

      Er blickt in den Wagen und nickt. Sie haben also alles besorgt. Und Eddy Swartz hat eine Kugel erwischt. Idiotischer Eddy, immer zu gerade und immer zu schnell beleidigt. Musst ruhiger werden, Junge. Brate deinem Gegner eins, wenn er denkt, dass du schon wieder friedlich geworden bist. Man muss immer eine Idee klüger sein wollen, Eddy.

      Mit diesem Gedanken geht er auf die Tür zu und stößt sie auf. Und dann hört er auch schon deutlich durch die Tür vom letzten Zimmer jemanden sagen: »Mein Himmel, Trevor kommt, jetzt bekommst du etwas, Eddy!«

      »Er hätte es auch getan und … Verdammt, Doc, muss das so fest sein?«

      Trevor Joslyn macht einfach die Tür zum Behandlungszimmer auf und tritt ein. Er macht die Tür mit einer nachlässigen Bewegung zu, blickt die drei Männer an, die vor einem auf dem Stuhl sitzenden vierten Mann stehen und lehnt sich an die Wand.

      »Dieser dicknasige Halunke …«

      Eddy ist zwar blass, aber wenigstens kann er wütend reden und sogar gut sitzen. Um seine Schulter liegt ein Verband, der beinahe so weiß wie Eddys Haar ist. Eddy Swartz hat ganz weiße Haare und heißt eigentlich Eduard, aber sie nennen ihn nur Eddy. Er ist ziemlich groß, dabei schlank, und ziemlich zäh. Der beste Beweis für seine Zähigkeit ist, dass er noch sitzen kann und wütend wird.

      »Halt den Mund, Ed!«

      Eddy Swartz senkt den Kopf. Mit Eddy angesprochen zu werden, das ist gut, aber einfach Ed genannt zu werden, das ist schon übler.

      Tonio, ein Mexikaner mit langen Haaren und traurigen Augen, dem die Juaristas einmal die Eltern aus Versehen umgebracht haben, bekommt den Schluckauf.

      Nur Saguaro, ein Indianer vom Stamm der Chihuahuas, ein Mann mit einem untrüglichen Verstand für Pferde, richtet sich etwas auf und sagt hart und singend: »Boss, warum du wütend? Er hat gekämpft für Saguaro. Wo kämpfen ein Weißer für Indianer?«

      »Diese Narren hätten sich gefälligst sagen sollen, dass ich euch alle drei brauche. Also – keinen Kampf. Nun, wie willst du jetzt reiten können, Eddy, du Narr?«

      »Festgebunden!«

      »Den Teufel wirst du tun, du wirst bei Bill auf dem Wagen sitzen, verstanden? Saguaro, warum hast du es diesem dicknasigen Charlie nicht gegeben?«

      »Nicht meine Zeit.«

      Der Indianer, ein untersetzter, breitschultriger Mann mit breiten Füßen und schweren Lidern über den Augen, sieht aus dem Fenster in den Hof des Hauses. »Und du, Tonio? Warum hast du Eddy nicht zurückgehalten?«

      »Der Hundesohn Charlie hatte Saguaro beleidigt. Saguaro ist so gut wie jeder von uns. Ich würde auch noch gezogen haben.«

      »Und tot sein, was? Habt ihr den Burschen nicht an der Nase erkannt?«

      »Zu spät.«

      »Natürlich, machen nicht die Augen auf. Und mit so einem Rudel Narren geht man auf den Trail. Saguaro, du wirst Charlie vielleicht wiedersehen. Dann bleibt das Messer in deinem Gürtel stecken, verstanden?«

      Diese Warnung muss sein. Der Indianer ist durch das jahrelange Zusammenleben mit Weißen beinahe selbst im Denken und Fühlen zu einem Weißen geworden. Die Behandlung, die man ihm ständig hat angedeihen lassen, hat seinen Charakter verändert. Er kommt sich wie ein gleichberechtigter Partner aller Weißen vor. Und darin hat er sicher recht, denn erstens schläft er mit ihnen, zweitens aber versorgt er alle Männer an einer Herde ständig mit frischen Pferden. Er hat seine Augen überall und sorgt selbst dafür, dass keiner der Cowboys sein Pferd überfordert. Saguaro ist in die Rolle eines Freundes aller hineingewachsen, obwohl er erst einundzwanzig Jahre jung ist.

      Jetzt blickt er auf den Boden, dumpf, wild.

      »Ich bin nicht schmutziger Bastard. Ich habe andere Haut, aber ich nicht schmutziger Bastard, Boss.«

      »Nein, das wissen wir doch alle, Saguaro. Lass einen Narren und Krachsucher reden, wir denken doch anders darüber. Du darfst nicht auf ihn losgehen, hörst du? Wenn du ihn erwischt und er erwischt dich nicht – was reiner Zufall sein würde, dann hängen sie dich auf. Ein Indianer hat keinen Weißen umzubringen, selbst wenn der Weiße der größte Lump auf Gottes weiter Welt ist. Klar, Saguaro?«

      »Nicht dasselbe Recht, weil andere Haut, eh?«

      »Das weißt du doch, Saguaro!«

      »Indianer auch kämpfen für Weiße, dann umbringen Weiße und bekommen Orden. Warum nicht dasselbe, wenn ich Dicknase zeigen mein Messer?«

      »Weil kein Krieg ist, Saguaro!«

      »Dann ich machen Krieg mit Dicknase.«

      »Zum Teufel, du machst keinen Krieg mit Dicknase«, sagt Trevor heiser. – »Doc, bist du fertig?«

      »Nur noch einen Knoten und ihm das Hemd überziehen, Trevor. Es ist keine schwere Wunde, die Kugel hat ihn sehr hoch erwischt. Ich habe es zufällig gesehen, Ed hat zuerst zum Revolver gegriffen!«

      Danach zieht Eddy mithilfe Tonios sein Hemd über, steckt den Arm in seine Weste und grinst schon wieder unternehmungslustig.

      »Boss, ich könnte einen Drink vertragen!«

      »Du kannst einen Tritt bekommen, Eddy, das sage ich dir. Ist Charlie euch absichtlich in den Weg gekommen?«

      »Klar, es wird Absicht gewesen sein, denn er ist genau auf uns zugeritten, abgestiegen und dann auf die Tür des Store zugekommen. Und da musste er auf Saguaro treffen. Er hat genau gewartet, bis Saguaro mit den beiden Tonnen vom Wagen zurückgekommen ist. Natürlich kann er das auch anders hindrehen, wie?«

      »Charlie ist nicht dumm. Seht euch also in Zukunft etwas vor. Habt ihr die Nasenspitze von Slim gesehen?«

      »Kein Stück«, antwortet Tonio düster. »Der Kerl ist nicht da. Hattest du etwas anderes erwartet?«

      »Nein, nichts. Gehen wir. Los, raus mit euch!«

      Also gehen sie hinaus, kommen zum Wagen und sehen sich um. Eddy ist vorher geritten, Saguaro hat gefahren. Zögernd hält Eddy Swartz vor seinem Pferd an.

      »Eddy, auf den Bock neben Saguaro.«

      »Aber – ich kann …«

      »Auf den Bock, du Narr!«

      »Ja, Boss.«

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