G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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weit hinten am Fluss steigt Rauch auf. Dort liegt Colberts Ferry. Sonst gibt es hier kaum eine Ansiedlung. Weiter rechts die Indianer-Post, einige Siedlerstellen – das ist alles. Sonst ist nichts zu sehen. Das Land scheint leer zu sein.

      Trevor dreht nun endgültig um und schlägt den Rückweg ein.

      Er jagt durch die Schlucht zurück, blickt sich noch einmal um und drückt seinem Schimmel dann die Hacken an.

      Vielleicht sollte er nicht so schnell davonreiten und besser die Augen aufhalten.

      Hinter ihm, knapp unterhalb der Buschreihe auf dem linken Talrand, den er vor weniger als drei Minuten verlassen hat, taucht ein Mann auf und sieht ihm starr nach. Der Mann bleibt auf dem Bauch liegen, duckt sich leicht, als Trevor Joslyn noch einmal nach hinten blickt und sagt, als sich unter ihm jemand räuspert: »Bei so vielen Spuren findet nicht einmal dein verdammter Indianer eine frische Spur, Byrd. He, Byrd, hörst du nicht?«

      Er wendet den Kopf. Sein roter Bart zuckt einmal, als er beinahe verächtlich auf den kleinen Mann blickt, der wie eine Statue auf einem neuen Pferd sitzt.

      Im Steingesicht Byrds rührt sich nichts. Der kleine Mann hebt beinahe schläfrig die Lider und blickt Dorlanay aus halb geschlossenen Augen an.

      Dorlanays Grinsen erstickt jäh. Der Blick des kleinen Mannes ist so voller Bösartigkeit, dass selbst Slim Dorlanay eine Gänsehaut über den Rücken läuft. Seitdem Byrd wieder bei Bewusstsein ist, hat er nicht mehr als zwanzig Worte gesprochen. Er hat seinen Wolfsbastard begraben und sich schweigsam ein Pferd aus der Remuda genommen. Dass dieser Gaul einem der Männer gehört, das hat ihn nicht eine Sekunde gestört.

      Dorlanay erinnert sich, dass der Eigentümer des Pferdes hatte protestieren wollen, und Byrd hatte ihn dann nur mit seinen kalten Augen angesehen. Und dann hatte Byrd ganze sechs Worte geredet – und der Mann hatte zusehen müssen, wie Byrd sich das Pferd genommen hat.

      »Das ist jetzt mein Pferd, fertig«, hatte Byrd gesagt. Und das hatte genügt!

      »Er hat nichts gemerkt«, sagt Dorlanay spröde. »Hörst du, Byrd, er hat nichts gemerkt.«

      »Ja«, erwidert Byrd trocken und ausdruckslos. Mehr sagt er nicht. Aber er greift zu dem Packen, der hinter seinem Sattel aufgeschnallt ist.

      Sein bisher ausdrucksloses Steingesicht verändert sich jäh. In seinen kalten Augen taucht ein wilder, bösartiger Funke auf und erlischt wieder. Die Narbe an seiner linken Kinnseite beginnt förmlich zu glühen. Und dann hört er, noch auf den Packen starrend, dessen Umhüllung zum Teil aufgerissen ist – wie Slim heiser sagt: »Es ist knochentrocken. Wir sollten mit der Arbeit anfangen und nicht länger warten. Jemand in der Nähe, Hardkins?«

      Hardkins sieht sich um, schüttelt den Kopf und betrachtet dann Byrd. Er sieht den Hass in Byrds Gesicht und die Frucht ist auf einmal da, jene Furcht, die ihn seit dem Augenblick gepackt hält, in der er erfahren hat, dass Trevor Joslyn ablehnte, für Adam Sherburn den Trail zu leiten. Seit dem Tag, an dem sie Bart Tyler trafen, der ihnen gesagt hat: »Tut mir leid, Trevor wird unsere Herde führen«, steckt die Furcht in ihm.

      Slims Hass und nun auch Byrds Hass – das ist vielleicht verkehrt, denkt Hardkins, ein Bulle von Mann, der aus dem einfachen Grunde bei Slim ist, weil er auch wie Slim ein Ire ist und sich gern prügelt.

      Prügeln, denkt Hardkins, sich ein wenig prügeln und Streit suchen, aber schießen? – Diesmal werden sie schießen. Dieser kleine Bursche Byrd, der bis an den Rand voller Gift steckt, der hasst den Indianer und damit auch Trevor. Jemand hat mir mal gesagt, dass Hass selten klug ist, eher aus Dummheit geboren wird. Verdammt, prügeln – ja, immer, aber auf diese Art? Dafür bringt Trevor Slim um. Und ich hänge mit drin. Oh, verdammte Geschichte!

      »Nichts zu sehen«, sagt Hardkins spröde. »Hier ist niemand, Slim.«

      »Dann lasst uns anfangen. Sie werden in wenigen Stunden hier sein. Diesmal holt er mich nicht ein, der verdammte Kerl. Nimm deinen Sack, Hardkins, und die Packpferde!«

      Ja, denkt Hardkins, es wird ganz einfach sein. Niemand von uns riskiert dabei etwas. Es ist gemein – unendlich gemein. Aber weiß ich eigentlich noch, was gemein ist?

      Er sieht sich um und fängt einen Blick aus Byrds kalten Froschaugen auf, ein Blick, der ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Niemand weiß, was Byrd gerade denkt. Und er soll manchmal Gedanken lesen können. Und da sagt Byrd auch schon: »Na, was ist, gefällt es dir nicht, Hardkins?«

      »Was – was meinst du?«, fragt Hardkins stockend. »Natürlich gefällt es mir!«

      Und dann zieht er die beiden Packpferde heran und schlägt das Segeltuch zurück.

      Er sieht die vier Tonnen und die Aufschrift: Danger – Explosives – Powder. Vorsicht – Explosivstoff – Pulver.

      Es steht in schwarzen Buchstaben auf den schwarzbraunen Dauben der Tonnen. Hardkins zieht fröstelnd die Schultern zusammen.

      *

      Die Herde kommt, mit Eddy Swartz an der Spitze, über die Hügelwellen und bringt den Staub mit. Eddy sieht voraus den breiten Einschnitt, durch den der Weg zum Fluss führt.

      Sieben, acht Meilen noch.

      Sie treiben weiter.

      Sie werden auch noch im Mondlicht treiben und über den Red River gehen. Rinder im Fluss, andere, die von hinten kommen und nachdrängen. Sie werden erst auf der anderen Seite halten und dort ihr Abendessen bekommen. Der Wagen ist mit Bill Lawson drüben, der Wagen dort auf der anderen Seite wird sie mit warmem Essen versorgen.

      Eddy hat Hunger, richtigen Hunger. Er denkt an ein saftiges Steak, sieht sich nach Trevor um, der hinter ihm nach vorn an die Herde kommt, und sagt heiser. »Mann, habe ich einen Hunger! Meinst du, wir schaffen es in der Dunkelheit über den Fluss zu gehen?«

      »Natürlich, Eddy, halte dich hier vorn. Ich will mal nach rechts hinauf!«

      Trevor reitet weiter. Sein Pferd hinterlässt eine Staubbahn zum Kamm des Hügels. Von oben blickt Trevor Joslyn nach rechts, doch hier ist niemand. Hinter den Hügeln steckt nichts. Er nimmt sein Pferd herum, jagt auf die linke Seite des Höhenzuges und gewinnt einen Überblick bis weit nach vorn. Kein Mensch ist zu sehen. Niemand ist da, der hier lauern könnte.

      Und da dreht Trevor um, prescht zur Remuda und ruft scharf zu Saguaro hinüber: »Saguaro, die Remuda nach vorn! Wir bringen sie zuerst durch das Tal. Los, schneller! Überholen wir die Herde rechts!«

      Er schwingt das Lasso aus, sieht die blitzenden Augen von Suzanne Tyler und jagt das Rudel der Ersatzpferde an. Die Pferde jagen rechts an den Rindern vorbei, wirbeln einen Augenblick eine breite Wolke Staub auf und ziehen dann an der Spitze der Herde vorüber.

      »Nicht zu wild, Lady, nicht zu wild, nur etwas Abstand halten. So ist es gut. Nur nicht zu sehr jagen, wir wollen sie nicht unnötig laufen lassen – Saguaro, da laufen zwei heraus!«

      Saguaro hat die beiden Pferde schon selbst gesehen, prescht im Bogen nach links und schwingt sein Lasso. Die beiden Ausreißer drehen bei und laufen wieder zwischen die anderen.

      Jetzt haben sie die Pferde von drei Seiten erfasst. Saguaro ist vorn, während Trevor rechts ist und die Lady sich links hält.

      Der Indianer blickt nach vorn, zieht die Luft durch die Nase und wendet leicht den Kopf. Die Sonne steht schon

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