G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Rinder zockeln über die alte Spur von Dorlanays Herde hinweg. Einige wollen zu dem saftigen Gras an den Seiten ausbrechen, aber die Männer passen auf. Lassos kreisen, Peitschen knallen. Die Herde wird zusammengedrückt und zieht wie ein Strom in das Tal hinein.

      Saguaro blickt jetzt nach links und nach rechts. Seine Feder, die er ständig am Hut trägt, wippt etwas. Vor ihm ist nichts, der Hügelkamm liegt wie ausgestorben da. Aber die Unruhe steckt plötzlich in dem Indianer.

      »Boss – he, Boss!«

      »Was ist, Saguaro?«

      »Schicken Männer nach Flanken, vielleicht besser, he?«

      »Ich reite schon selbst. He, Tonio, komm her und nimm mal die linke Hügelseite. Halte die Augen auf!«

      Dann dreht sich Tonio zurück und starrt auf die Büsche drüben. Hat sich dort nicht etwas bewegt?

      Da hat sich doch etwas …

      Tonio kneift die Augen zusammen und denkt an die tief stehende Sonne, in die er beinahe blicken muss. Er kann nicht viel sehen, denn die Büsche sind mehr als vierhundert Schritt entfernt. Aber da ist etwas gewesen.

      Er zaudert noch einen Augenblick, dann reitet er langsam los, sieht nach vorn und schielt doch zur Seite.

      Und da ist die Bewegung wieder.

      Hinter dem nächsten Kamm, auf dem die Büsche stehen, taucht kurz ein Kopf auf und wieder zurück.

      Tonio wird langsamer, hat aber den Hut erkannt und tut so, als wollte er wieder zurück über den Kamm. Dann aber reißt er sein Pferd jäh nach links herum, duckt sich blitzschnell und zieht mit einem Griff seinen Karabiner aus dem Scabbard. Es ist eine schnelle und geübte Bewegung, doch dann erkennt er seinen Fehler. Er kann nicht vom Sattel aus treffen. Der Bursche, wenn er will, schießt ihn ab.

      Bei diesem Gedanken sieht Tonio blitzschnell rechts an dem Pferdehals vorbei. Und dann bemerkt er die Wolke dort drüben. Sein Pferd bekommt im gleichen Augenblick einen Schlag und zuckt heftig zusammen. In der nächsten Sekunde bricht der Gaul auch schon aus, jagt nach rechts und stolpert dann plötzlich.

      Tonio wirft sich geistesgegenwärtig nach rechts vom Pferd, rollt sich durch das Gras und duckt sich tief. Knapp zehn Schritt weiter kracht sein Pferd zusammen, geht über den Hals zu Boden.

      In diesem Augenblick flammt es drüben auf. Rauch steigt blitzschnell auf eine Länge von mehr als fünfzig Meter hoch. Eine Feuerschlange scheint sich über den Kamm des nächsten Hügels zu wälzen. Flammengarben schießen aus dem dürren ausgetrockneten Gras hoch, erfassen die ersten Büsche und treiben ein dunkles Meer von Rauchpilzen über den Hügel. Der Wind kommt und faucht noch in die Flammen hinein, die sich rasend schnell über das zundertrockene Land fressen.

      Tonio sieht nichts mehr von dem Mann dort, er hat keine Ahnung, dass jemand aus lauter Furcht, jemanden zu erschießen, zu tief gehalten hat und eigentlich nicht einmal das Pferd richtig treffen wollte.

      Es vergehen zwei, drei Sekunden, in denen Tonio aus schreckgeweiteten Augen auf das Feuer starrt und nicht begreifen kann, wie schnell es über den Hang läuft. Jetzt ist die Feuerwand schon sechshundert Schritte lang. Sie wird rasend schnell länger, Gras fliegt drüben hoch, Rauch zieht auf Tonio zu, der sich jäh aufrichtet und zu rennen beginnt. Dabei schießt er aus seinem Karabiner laufend gegen den Himmel, rennt den Hang hoch und sieht dann den Reiter oben angefegt kommen. Er erkennt Trevor, der ihm etwas zubrüllt, dann seinen Arm ausstreckt und genau auf ihn zurast.

      Ein Ruck – das Pferd rennt Tonio beinahe um, aber dann fliegt der Vaquero im Bogen hinter Trevor auf das Pferd.

      »Feuer«, sagt Tonio keuchend. »Dieser Halunke, ich hatte ihn gewarnt – ich hatte ihn gewarnt. Und das ist seine Antwort. Wer hat geschossen?«

      »Ich habe nur einen Hut gesehen«, brüllt Tonio. »Nicht viel mehr als einen Hut, Trevor. Mein Gaul, mein Sattel …«

      »Sei froh, wenn du nicht selbst verbrennst. Schnell, zu Saguaro auf den Gaul.«

      Er rast mit ihm auf Saguaro zu, sieht nach links und kann in der Höhe des Tales vor ihnen, knapp vor der Senke, die sich zum Red River hin neigt, das Feuer sehen. Dort kommen, fast anderthalb Meilen entfernt, die schwarzen Rauchschwaden auf der ganzen Breite des Tales heran.

      Trevor Joslyn lässt Tonio noch auf Saguaros Pferd springen, dann fegt er nach rechts und sieht auch dort nur ein Meer von Rauch und Flammen. Auch rechts brennt das Gras, auch hier läuft mit dem Wind, sich ständig nach den Seiten ausbreitend, eine Feuerwand entlang, die bis weit hinter die Herde reicht.

      Auf sie zu kommt das Feuer, Rauchgeruch liegt in der Luft. Schon werden die Rinder unruhig, schon beginnen die ersten Rinder wild zu brüllen.

      Er blickt mit zusammengekniffenen Augen auf die heranwogende Flammenwand und reißt sein Pferd herum, prescht an das Ende der Herde zur Remuda und ruft drei Männer an.

      »Jagt zum Ende der Remuda und steckt mit Büschen das Gras hinter euch an. Es geht nur nach vorn, nicht nach hinten. Steckt sie an und helft Saguaro! Er weiß schon, was zu tun ist!«

      Schon prescht er wieder nach links, stößt jetzt auf Jesse und betrachtet kurz die von vorn kommende Feuerwand. Sie ist keine dreiviertel Meile mehr entfernt und nähert sich schnell. Ein Streifen von vielleicht zweitausend Schritt Breite und unbekannter Länge. Dort kommt niemand durch, der nicht von der Hitze gebraten oder ohnmächtig werden will. Es geht nur links oder rechts, mitten durch die vielleicht hundert Schritt breite Flammenwand.

      Um ihn ist das Gebrüll der Rinder.

      Er winkt Jesse schnell zu und jagt dann beinahe an die Spitze der brüllend ihren Weg ziehenden Herde. Die Rinder laufen jetzt bereits leicht nach links und entwickeln beinahe ihre volle Schnelligkeit. Das Brüllen und Muhen erfüllt die Luft mit einem unbeschreiblich tosenden und röhrenden Geräusch, in das sich wie ein Wasserfalldonner das Trommeln von tausend Hufen mischt. Die Herde rast nach der linken Seitenwand ans Feuer. Mit der rechten Hand reißt Trevor jetzt einen Busch zu sich heran, steckt ihn an und sieht gleichzeitig den Qualm auch schon bei Jesse aufkommen. Auch dort brennt der Busch, fliegt wieder ins Gras. Trevors Pferd macht einen erschreckten Satz nach vorn, als der Busch sprühend und Funken stiebend ins Gras fällt. Dann kommt auch im Gras eine flackernde schmale Spur auf.

      Nun brennt es links und rechts der Herde. Die Rinder haben das Feuer von zwei Seiten, sehen nur Rauch und Flammen und rennen brüllend enger zusammen. Niemand braucht sie jetzt mehr zusammenzuhalten.

      Nun läuft die Herde in jenem rasenden unaufhörlichen Galopp, der alles niederwalzen wird, was sich gegen sie stemmen sollte.

      Trevor Joslyn sieht nach vorn und schätzt mit wild klopfendem Herzen die Breite der linken Feuerwand ab. Sie mag etwa hundertfünfzig Schritt breit sein, wenn nicht noch schmaler. Noch hat sich das Feuer nicht in die Breite gefressen. Ein Mann, der jetzt die Nerven verliert, der überall nur Feuer sieht, der wird seine Herde auch verlieren. Die Rinder werden sich zerstreuen, werden in einzelnen Gruppen irgendwo den Durchbruch versuchen, wenn das Feuer sie einschließt. Aber hier ist sofort ein Gegenplan, der Erfolg haben kann.

      Es ist nicht mehr weit bis auf die Feuerwand zu. Dort kann viel lauern, dort können Indianer sein, die sich aus ihrem Gebiet gewagt haben, dort können weiße Banditen stecken, aber dort kann auch nichts sein, nur ein schmaler Streifen verbrannter Erde, über den die Herde stampfen wird.

      Die Männer zerren jetzt an ihren Hüten. Die

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