G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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es geht.

      Die Herde rast auf die Feuerwand zu. Einige der Rinder vorn wollen halten, aber der Druck von hinten ist zu stark, die anderen drängen nach, stoßen nach vorn und schieben alles nieder, was zurück will. Was hinten ist, das hat Feuer vor den Augen und jagt blindlings nach vorn weiter. Es ist selten gelungen, eine wildgewordene Herde aufzuhalten, fast immer rennt eine Herde in Stampede so lange, bis sich ihre Rinder erschöpft haben.

      Noch zweihundert Schritt bis auf die Feuerwand zu – hundertfünfzig – hundert.

      Die Entfernung schmilzt zusammen, die Rinder kommen – kommen schneller von hinten, als jene vorn zurückdrängen können. Und Trevor ist bis ganz nach vorn aufgerückt und setzt jetzt mit Jesse links der Herdenspitze das Gras in Brand. Der Busch hat kaum noch Flammen, aber es reicht aus. Jetzt ballt sich vorn an der Herde ein Knäuel zusammen, zerplatzt im nächsten Augenblick wie eine Seifenblase. Rinder rennen blindlings in das Feuer hinein, gestoßen, getrieben von denen, die hinter ihnen sind.

      »Achtung!«, brüllt Trevor. »Ein paar brechen aus – pass auf! Aber jetzt – Sie sind drin und durch, Mann, durch!«

      Dort sackt das Feuer in sich zusammen, dort fallen Funken auf die Rinder, jagen sie noch mehr an. Der erste Schub von vielleicht dreihundert Tieren walzt das Feuer vorn nieder, schafft eine Bahn. Der Wind treibt die Flammen nach links weiter, treibt sie dorthin, wo das Feuer keine Nahrung mehr finden kann. Durch die Gasse wälzt sich der Strom der Leiber, jagen Pferde nach links, setzen sich Reiter wieder an die Flanken der Herde.

      Viele sind da, die kaum begreifen, dass sie plötzlich aus der Falle heraus sein sollen, aber sie sind draußen. Nach links zieht eine brüllende, muhende Woge. Reiter pressen sie wieder zusammen, als sie sich auseinanderziehen will.

      Dann lassen sie die Rinder laufen, versuchen nicht sie zu halten und schwenken die Spitze nur leicht nach rechts. Es geht wieder auf die Höhenzüge hinter dem Tal zu. Hier fällt das Gelände ab.

      Und die Herde rast.

      *

      Die Jackfork Berge liegen westlich des Kiamichi Flusses. Der Name kommt aus dem Choctaw-Dialekt, denn sie sind hier mitten im Gebiet der Choctaw-Indianer. Hart am Flussrand zieht die Herde nach Nordosten auf die Senke zwischen den Jackfork Bergen und den Kiamichi-Bergen zu. Hinter diesen Bergen liegen wie eine Barriere die Winding Stairs. Und dort erst beginnt das eigentliche Gebiet der Quachitas mit zerklüfteten Schluchten und reißenden Bächen. Von dort ab, wenn sie Fort Smith in Arkansas hinter sich haben, kommen sie dann in die bewohnten Gebiete, in denen es manchmal Ärger mit den Siedlern gibt. Aber schließlich kennt Trevor die meisten und die einflussreichsten dieser Siedler. Es wird kaum Ärger geben können.

      Ist es bis zum Red River trocken gewesen, so regnet es jetzt fast unaufhörlich. Ein feiner nieselnder Regen hat sie bereits am Kiamichi gepackt und verstärkt sich von Stunde zu Stunde.

      Der Boden ist hier bereits aufgeweicht. Von den Hängen gurgelt das Wasser in den Rinnen zu Tal. Hier und da sind Wasserpfützen, die so groß wie die halbe Herde sind.

      Sie reiten jetzt mit acht Mann vorn, haben den Küchenwagen an die Herde geholt und noch rechtzeitig Holz gesammelt, um wenigstens eine warme Mahlzeit kochen zu können.

      Die Herde wird schnell getrieben, wenn auch der Dunst keine gute Sicht gibt. Saguaro ist jetzt vorn an der Remuda, denn Indianer haben einige Eigenschaften, die sie alle kennen. Eine Remuda, die einer Herde nachzockelt, verliert ganz plötzlich ein halbes Dutzend Pferde. Die Gäule sind auf einmal einfach nicht mehr da. Und Indianer hat niemand gesehen. Diese Burschen wälzen sich im Schlamm und Dreck, tauchen unter irgendeinem Busch auf, sitzen oder hängen an einem Gaul und verschwinden mit ihm in der nächsten Regenbö. Indianer sind die geschicktesten Pferdediebe, die es jemals gegeben hat. Ihre Tricks sind nicht alle bekannt, und deshalb ist Saguaro vorn, und acht Mann bewachen die Remuda.

      Trevor kommt von der Seite durch das aufplatschende Wasser und sagt fluchend: »Hast du mal gesagt, dass eine Herde verdursten kann, Wes? Ersaufen würde jetzt besser passen, Saguaro, keine deiner Freunde in der Nähe?«

      »Ich passen auf, aber vielleicht auf einmal eine tauchen neben mir auf und Pferd sein weg, he? Stehlen immer bei schlecht Wetter prima, du glauben. Regen gut, verstehen?«

      »Warum soll dieser verdammte Regen gut sein?«

      Der Indianer kichert und grinst breit.

      »Slim-Stinktier vor uns, eh?«

      »Na und?«

      »Indianer sehen ihn zuerst, da noch keine Regen, als er kommen hierher vor zwei Tage. Sehen, warten und machen Regen. Dann stehlen Pferde, verstehen?«

      »Du bist verrückt! Sie können schließlich keinen Regen zaubern.«

      »Choctaw viele Medizin, auch machen Regen, ich sagen! Wetten, sie stehlen alle Pferde?«

      »Mensch, woher willst du das wissen?«

      »Eben – wissen, so wissen, einfach. Selbst Indianer, ha!«

      »Dann würdest du auch Pferde stehlen?«

      »Ganz sicher das. Passen auf, er nicht viel weit mehr gekommen. Keine Pferde, keine Ersatzpferde – können nicht schnell treiben. Kommen Strafe allein!«

      Die Männer sehen sein breites grinsendes Gesicht und fragen sich, ob er es im Ernst meint oder sie nur foppen will.

      Unter den beiden Schutzdächern haben die Männer kleine Feuer angefacht. Der Rauch ist dicht und das Holz feucht, aber man kann sich wenigstens etwas wärmen, denn der Regen ist ziemlich kalt.

      Müde hocken die Männer da, löffeln die Suppe, trinken den heißen Kaffee in kleinen Schlucken und hören die Rinder muhen.

      Irgendwo platschen Schritte durch den Schlamm, ein Pferd wiehert, an der Herde tauchen aus dem Dunst einige Schatten auf und verschwinden wieder, um im nächsten Augenblick direkt am Küchenwagen wie aus dem Nichts zu erscheinen.

      Der erste Mann, der die Reiter aus der Dunkelheit auftauchen sieht, lässt vor Schreck beinahe seinen Teller fallen und sperrt den Mund auf.

      Es ist Jerry Anderson, der die kleinen struppigen Indianermustangs genau vor sich in dem matten und düsterroten Schein des Feuers kommen sieht.

      Jerry erstarrt nach dem ersten Schreck, bewegt dann aber den Fuß und tritt Dexter vor das Schienbein.

      »Dexter – da!«

      »Was ist – ouh!«

      Mit einem Schlag fahren ein halbes Dutzend Männer zusammen und sehen sich um. Vor ihnen sind gut zehn Indianer. Choctaws sind es, die sie schweigend anstarren.

      »Trevor! Trevor – Indianer!«

      »Was? Wo? – Ah, wenigstens sind sie nicht heimlich gekommen. – Saguaro, komm her, deine Freunde sind da!«

      Da kommt auch schon Saguaro durch eine Pfütze gewatet, nähert sich den Choctaws von der Seite und beginnt dann zu reden.

      Er spricht so schnell, dass selbst Trevor, der immerhin einige Brocken der Indianersprache kennt, nichts versteht.

      Das halbe Camp läuft zusammen, die Männer sehen unter ihren Decken, mit denen sie im Regen stehen, wie

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