G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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dann dreht sich Byrd um, steckt zwei Finger in den Mund und pfeift. Einer der Männer kommt von hinten angerannt, bringt Byrds Pferd mit und hält ihm den Steigbügel.

      Jetzt schwingt sich der kleine Mann auf sein Pferd. Er hat den Hund an der Leine, einem langen Strick, an dem der Hund heftig zerrt.

      Byrd reitet an. Ein halbes Dutzend Männer folgt ihm jetzt auf die Hügelseite hin. Sie nähern sich alle Saguaro, der langsam auf sein Pferd steigt, den Schimmel kurz an der Longe packt und immer noch hält.

      »Nicht einholen, dazu zu schlechte Pferde«, sagt Saguaro halb höhnisch. »Finden Spur, kommen. Ah, was jetzt – er lassen Hund frei. Hund kommen schnell – laufen voraus, sein sehr schnell. Nun …«

      Saguaro hat keine Furcht, er lacht nur leise und reißt jetzt seine beiden Pferde herum. Der Hund kann so schnell sein, wie er will, neben einem im vollen Galopp dahinrasenden Pferd hat er keine Chancen.

      Der Indianer taucht hinter den Büschen auf, wird von Steingesicht Byrd bemerkt und hört dessen peitschenden scharfen Ruf: »Fass ihn, Dingo – fass ihn! Fass!«

      Dann gibt Saguaro seinem Pferd die Hacken. Der Gaul stürmt los, der Schimmel rast an seiner Seite dahin. Hinter ihm schießt man nicht. Die Herde ist zu nahe, es ist zu gefährlich für die Männer.

      Saguaro sieht sich um. Byrd, ein lachhaft kleiner Mann gegenüber dem großen Gaul, kommt ihm auf seinem Pferd nach. Aber die Entfernung wird nicht kleiner, die beiden Pferde Saguaros sind eben schneller.

      Nur der Hund – wo ist der Wolfshund?

      Saguaro sieht sich um, aber er kann den Hund in dem hohen Gras nicht erblicken. Hinter ihm brüllt Byrd wieder, dass der Hund ihn fassen solle, aber Saguaro lächelt nur grimmig. Der Hund kann nie so schnell wie ein gutes Pferd sein.

      Nach vorn gebeugt, sich locker im Sattel machend, so jagt Saguaro nach Süden. Der Abstand zwischen ihm und Byrd vergrößert sich immer mehr. Keine Meile ist er gejagt, als er schon vierhundert, beinahe fünfhundert Schritt von Byrd entfernt ist. Aber wo ist der Hund?

      Saguaro sieht sich um. Ist dort nicht eine leichte Bewegung im Gras, teilen sich dort nicht die Halme, kommt dort nicht im schwachen Licht des Mondes, der sich hinter einigen Wolkenschleiern versteckt, ein Schatten?

      Der Indianer lenkt seine beiden Pferde leicht nach links und kommt nun über einen breiten trockenen Streifen ohne Grasbestand. Hier führt zur Regenzeit ein Nebenarm des Blue River Wasser.

      Jetzt ist das Gelände trocken, eine Bodensenke, in der kaum etwas wächst. Nur Geröll, einige Rinnen im Boden. Saguaro fegt darüber hinweg, sieht sich wieder um.

      Sechzig Schritt hinter ihm – großer Gott, da ist der Hund, diese Bestie. Sie läuft schneller als ein Pferd – sie läuft ja schneller!

      Der Wolfshund kommt, ein federnder lang gestreckter Körper, der durch die winzigen Stauden des Fettholzes jagt, jetzt schon an der anderen Seite ist. Auf diesem Boden ist der Hund noch schneller als im Gras. Er kommt schnell heran.

      Und nun weiß Saguaro auch, warum es Byrd nicht eilig zu haben braucht. Sein Hund wird die Arbeit tun, der Hund ist auf Menschen abgerichtet.

      »Damnato«, zischt Saguaro zwischen den Zähnen. »Bestie, ich werde dir …«

      Weiter kommt er nicht.

      Irgendwo in diesem Boden ist eine Rinne, ziemlich tief, von Gras überwachsen. Das Pferd Saguaros stürmt über die Grasfläche am anderen Ende der Bodensenke und tritt mit dem linken Vorderhuf jäh in die Rinne hinein.

      Saguaro aber blickt nach hinten und hat in dem Augenblick, in dem er die Schnelligkeit des Wolfshundes erkennen muss, auf die anderen Dinge – seinen Sitz, die Haltung seiner Beine und die Richtung – nicht genau geachtet.

      Das Pferd tritt in das Loch, kommt mit dem krachenden Fall eines Blitzes, mit dieser verheerenden Geschwindigkeit über den Hals und überschlägt sich.

      Der Indianer fliegt im Bogen davon, ehe ihm überhaupt zu Bewusstsein kommt, was dort eigentlich geschieht, warum der Himmel plötzlich unten und der Boden über ihm ist.

      Er dreht sich in der Luft, er verliert seinen Revolver beim Fall, der ihn mit hartem Anprall auf einen Busch schleudert.

      Sein Pferd kommt wieder hoch, aber da ist schon der Hund!

      Der Hund kommt, diese Bestie, mit Zähnen, so lang wie ein Finger, gekrümmt und bereit, zuzubeißen.

      Es ist der Augenblick von wenigen Sekunden, der Saguaro die halbe Besinnungslosigkeit bringt, der ihn krachend aufprallen lässt.

      Aber das Bewusstsein ist doch da, jenes Wissen: Der Hund kommt, der verdammte Wolfsbastard!

      Saguaro rollt sich herum, seine Hand zuckt nach unten. Er kommt auf die Knie, aber er hört im gleichen Augenblick das wilde Knurren hinter sich und wirft sich wieder platt hin. Es ist eine Reflexbewegung, die den Indianer durchzuckt, der oft genug auf die Pumajagd gegangen ist.

      Saguaro wirft sich flach hin und sieht nach hinten.

      Er erkennt nur einen Schatten, der in der Luft schwebt und über ihn hinwegzuschießen scheint.

      Und da reißt Saguaro die rechte Hand mit dem Messer hoch. Er spürt den Widerstand an der Klinge. Das Heft wird ihm um ein Haar aus der Hand gerissen.

      Über ihm ist das grässliche Heulen des Wolfsbastardes, der dicht vor ihm landet und sich mit aufgerissener Schnauze und funkelnden Augen herumwirft.

      Ein Körper, der einer gespannten Sehne gleicht, einer Feder, die sich blitzartig krümmt und dann aufschnellt.

      Saguaro hat den flachschnauzigen hässlichen Kopf des Wolfshundes direkt vor sich. Der Kopf schießt vor. Er sieht nur die mörderischen Augen und den weit offenen Rachen mit den schrecklichen Zähnen.

      Der Kopf zielt nach seinem Hals, aber der Indianer weiß, was der Hund zu tun beabsichtigt. Er reißt genauso schnell seinen linken Arm nach und stößt ihn mit geballter Faust vorwärts, mitten in den Rachen hinein.

      Der Wolfsbastard stößt ein fürchterliches Knurren aus, beißt zu, kann nicht seine Muskeln gebrauchen und heult mit zugestoßenem Rachen.

      Saguaro weiß gar nicht, wie schnell er sein Messer hoch hat und es herunterjagt. Die breite Klinge funkelt grell im Mondlicht auf, der Schmerz zuckt durch Saguaros linke Hand bis hinauf in die Schulter.

      Mondlicht geistert über das Gras, schießt durch die Zweige der Büsche. Das Messer jagt hoch und herunter.

      Saguaro merkt, dass der Wolfsbastard nach hinten die Läufe einstemmt und weg will. Er wirft sich nach vorn, begräbt den Wolf unter sich.

      Stiefel scharren über das Gras, der Boden reißt auf, der Wolf knurrt und das Messer funkelt wieder.

      Saguaro keucht schwer, zieht seinen linken Arm an sich, aber die Hand will sich nicht lösen. Er packt mit der rechten Hand zu und reißt die Schnauze auf und seine Hand zurück.

      Und dann friert ihn, friert ihn fürchterlich. Es ist, als wenn eine kalte Welle nach der anderen über seinen Rücken rieselte. Diese Wolfsbestie, da liegt sie. Was für ein fürchterliches Tier, welches Ungeheuer, dressiert auf den

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