G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Schimmel macht einen ruckartigen Satz!

      Um ein Haar wird Trevor aus dem Sattel geschleudert. Die Kugel ist knapp vor den Hufen des Schimmels eingeschlagen und hat eine Dreckfontäne in die Augen des Pferdes geschleudert. Das Pferd versucht auszubrechen, doch lenkt Trevor es mit eiserner Gewalt zurück.

      Er zieht noch nicht sein Gewehr, weil er weiß, dass es nutzlos wäre, jetzt zu schießen.

      Und er kennt Lacy Johnstons Gewehr. Es fasst nur fünf Patronen.

      Lacy wird getrieben und muss einsehen, dass er treffen muss, wenn er nicht erwischt werden will. Er jagt jetzt weiter in einem leichten Bogen nach links auf den dort aus dem hügeligen Gelände aufwachsenden Kamm zu. Seine Absicht ist klar: Er will, obwohl er jetzt Zeit verliert und Trevor ihm näherkommen muss, über den Hang.

      Dort wird er halten und warten, um einen sicheren Schuss abzufeuern, der Trevor aus dem Sattel holen muss.

      Trevor erkennt Lacys Absicht sofort. Bis zum Hang sind es noch gut dreihundert Schritt, bei dem rasenden Galopp der beiden Pferde keine große Entfernung. Lacy gibt noch einen Schuss ab, aber auch diese Kugel streicht am Schimmel Joslyns vorbei und reißt irgendwo hinten den Boden auf.

      »Noch zwei«, sagt Trevor zwischen den Zähnen und hat den harten Reitwind mitten im Gesicht »Er schießt nicht mehr, wetten? Ich muss ihn etwas nervös machen und in dem Glauben lassen, dass ich mitten in seine Falle hineinreiten werde.«

      In einem Augenblick hat Trevor Joslyn sein Gewehr hoch, er zielt kurz und drückt ab.

      Das Pferd von Johnston macht einen hastigen steilen Satz in die Luft, keilt einmal aus und kracht dann nach links um. Johnston saust aus dem Sattel, taucht noch einmal aus der Staubwolke auf, die beim Fall seines Pferdes entstanden ist, und will nach seinem Gewehr springen.

      Die Waffe liegt etwa drei Schritt entfernt. Johnston wagt es, er springt los.

      Trevor stößt einen kurzen heiseren Laut aus, visiert knapp, drückt dann auch ab und sieht Johnston links einknicken. Der Mann stürzt neben sein Gewehr hin, ergreift es und rennt dann doch wieder los. Mit zwei, drei humpelnden Schritten springt er hinter sein Pferd. Und dort wird er jetzt das Gewehr neu laden.

      Auch Joslyn hat blitzschnell nachgeladen, erkennt die sich auf ihn richtende Gewehrmündung und feuert.

      Johnston schießt im gleichen Moment.

      Die Kugel kommt heran, schlägt hart vor Trevor in den Boden und überschüttet ihn mit einem Hagel von Sandkörnern und Lehmbröckchen. Trevor, der die Augen aufgehabt hat, rollt sich sofort nach rechts. Sand sitzt in seinen Augen. Er wartet jede Sekunde auf den Krach, den Johnstons Gewehr machen muss, doch es kommt nichts.

      Schließlich prallt er an einen Busch, rutscht hastig nach hinten und presst seine linke Hand an die Augen. Während er heftig seine Augen reibt und nichts sehen kann, hört er das Gebrüll eines Mannes und dann einen Schuss.

      Er reibt heftig, zieht die Augenlider hoch und setzt sich schließlich auf. Tonios Stimme ist hinter ihm, von drüben ruft Eddy Swartz heulend: »Ist er heil – ist er heil?«

      »Ja«, gibt Tonio zurück. »Er sitzt am Boden und heult Tränen. Hast du den Kerl?«

      »Ich habe ihn, kommt schnell her, er lebt zu wenig, um am nächsten Baum …«

      Trevor kann endlich auf dem linken Auge etwas sehen. Es brennt und zwickt schlimm, die Tränen rinnen immer noch aus dem rechten Auge über sein vom Staub bedecktes Gesicht. Torkelnd kommt er hoch, sieht Tonio mit dem Schimmel auf sich zujagen und greift nach dem Sattel.

      Gemeinsam – Trevor kann nun schon bedeutend besser sehen – reiten sie zum Pferd hin, hinter dem in etwa vier Schritt Entfernung Charlie Johnston auf der Seite liegt.

      »Er wollte wegkriechen«, sagt Eddy bitter. »Ich konnte nicht wissen, dass er schon von dir eine Kugel in die Schulter bekommen hat, Trevor. Komm schnell, er lebt nicht mehr lange.«

      Trevor steigt ab, kniet neben Lacy nieder und hebt seinen Kopf langsam an.

      »Lacy – Lacy!«

      »Schon – schon gut. Vorbei, was? Ich – ich habe es nicht gern getan, aber das Geld …, Trevor, Slim hat – Geld …«

      »Bist du schon länger für ihn geritten?«

      Johnston versucht den Kopf zu schütteln und sagt brüchig: »Nicht – lange. Er – wird – dir …«

      »Was wird er, Lacy? Was? – Sage es, Mann! Was wird er noch tun?«

      Lacy Johnston sieht ihn aus flackernden Augen an und bewegt die Lippen. Und als sie sich alle über ihn beugen, da hören sie ihn sagen: »Geld …, Geld …«

      Und dann sagt Lacy Johnston nichts mehr.

      Sie sehen sich alle an. Noch mehr Männer kommen, steigen ab und betrachten Johnston finster.

      »Schade«, sagt Bustamente, an dessen Sattel die Gitarre baumelt. »Schade, Verräter sterben manchmal zu schnell!«

      »Nehmt seinem Pferd den Sattel ab und schafft ihn ins Camp«, bestimmt Trevor düster. »Vielleicht ist es besser so – sicher besser.«

      Er zieht sich wieder in den Sattel, blickt über die Hügel und weiß, dass es für Lacy Johnston so besser ist. Die anderen Männer in ihrer wütenden und gereizten Stimmung würden ihn aufgehängt haben.

      So hat Lacy wenigstens noch gekämpft und ist anständig gestorben.

      Er reitet stumm und bitter an. Hinter ihm ist Schweigen, Sättel janken und Pferde prusten.

      Er sieht das Camp vor sich und erinnert sich mit einigen bitteren Gefühlen an das Mädchen. Sie hat nie den Hut abgenommen, soviel er weiß, aber vielleicht hat sie auch ihr Haar abgeschnitten. Was soll er nun tun? Eine Herdenmannschaft, in der ein Mädchen ist.

      *

      Großer Gott, was kann das werden? Soll man sie wegschicken, die ganzen Meilen nach Hause?

      Er erinnert sich an ihr schneeweißes Gesicht und die Furcht in ihren Augen. Ihre Tränen, als Saguaro sie zwang, aus dem Becher zu trinken.

      Warum ist sie an die Herde gekommen? Warum hat sie mit Jesse Tyler getauscht? Etwas anderes kann es doch wohl nicht sein. Sie hat ihre Pflicht wie ein Mann getan, wenn er es richtig überlegt. Die zwei Hände werden ihm fehlen, das ist die eine Sache. Aber ein Mädchen im Camp, an der Herde? Das ist nun wieder die nächste und schlimmere Geschichte.

      Er erreicht den Wagen, steigt ab und sieht sich um. Einige der Männer sehen ihn fragend an.

      »Er – er ist tot«, sagt er düster. »Er hat es für Geld getan und seine Bezahlung bekommen. – Wo ist Saguaro?«

      »Bei der Remuda«, sagt einer und sieht weg. »Boss, was wirst du jetzt tun?«

      »Mich bedanken, keine Sorge!«

      Er geht am Wagen vorbei, langt in den Kessel und trinkt gleich aus der Kelle von dem verdammten Gebräu Saguaros. Dann steigt er über die beiden Seile des Corrals hinweg, entdeckt Bill ein Stück weiter und kann dann

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